Ort: Ein schattiger Parkplatz in Reifnitz, zwischen quietschenden Reifen, grillenden GTI-Fans und einem leicht überforderten ORF-Kamerateam. In den Liegestühlen vier Männer mit klingenden Namen und noch lauteren Motoren: Mike Manta, Mercede Bemwe, Johny Rolls und Peter Reus. Die Sonne scheint, die Motorhauben glitzern – und das Gespräch ist, nun ja, getunt.
ORF: Herr Manta, Sie sind ja quasi eine lebende Legende der 80er-Jahre-Tuningszene. Wie erleben Sie das neue GTI-Feeling?
Mike Manta (schnäuzt sich in ein Microfasertuch): Früher haben wir halt Burnouts gemacht, bis der Asphalt geweint hat. Heute? Da diskutieren die Burschen über Felgenpolitur und Innenraumduft „Waldfrische“. Ich mein – ist schon okay. Aber ein bisschen mehr Bengalo wär auch wieder schön.
ORF: Frau Bemwe, Sie fahren einen 800-PS-Kombi mit Champagnerkühler. Was sagen Sie zur neuen, gesitteten GTI-Atmosphäre?
Mercede Bemwe (blättert in der TÜV-Bibel): Ich finde das super. Endlich keine Schlafstörungen mehr durch nächtliches Zwischengas vorm Hotel. Ich bin ja für „Sound by Spotify“, nicht „Sound by Auspuff“. Und mal ehrlich: Wenn man nicht mehr um 3 Uhr früh von einem tiefergelegten Golf geweckt wird, kann man am nächsten Tag auch wieder ausgeruht durch den Drive-in rollen.
ORF: Herr Rolls, was sagen Sie zur Zahl der abgenommenen Kennzeichen?
Johny Rolls (nickt in Zeitlupe): 40? Das ist ja nicht mal warmgelaufen. Früher hat’s 40 in der ersten Stunde erwischt – inklusive meiner Großtante, die nur mit ihrem Polo zum Billa wollte. Heute ist’s mehr Yoga-Treffen als Tuningparty. Und ich sag’s ehrlich: Ich vermiss den Geruch von heißem Gummi und leichtem Ölnebel in der Morgenluft. Das war unsere GTI-Version von Räucherstäbchen.
ORF: Herr Reus, Sie waren früher eher bekannt für „Driften statt Dichten“, jetzt wirken Sie fast philosophisch. Was hat sich geändert?
Peter Reus (lächelt weise, während er einen Spoiler poliert): Wissen Sie, die Szene ist erwachsen geworden. Früher haben wir Kavalierstarts gemacht – heute machen wir Kavalierstimmen im Chor beim Frühshoppen. Man kann auch mit einem 2.0 TDI Stil zeigen. Wichtig ist nur: Die Karre glänzt, der Sound passt, und man grüßt sich mit Fernlicht. Bruder im Blech, Schwester auf dem Asphalt.
ORF: Und wie sehen Sie die Zukunft des GTI-Treffens?
Mike Manta: Vielleicht mit E-Autos? Dann treffen wir uns alle am Ladeparkplatz – und battlen uns mit Ladezeiten. „Bruder, deiner braucht 45 Minuten? Amateur!“
Mercede Bemwe: Solange es noch Glitzerlack, Felgen in 21 Zoll und LED-Unterboden gibt, ist die Welt für mich in Ordnung.
Johny Rolls: Ich hab schon gehört: 2026 wird’s den ersten GTI-Yoga-Workshop geben. Namasté und Knallgas.
Peter Reus: Hauptsache, der Wörthersee bleibt heilig. Denn eines ist klar: Ohne GTI – nur Wasser. Mit GTI – Emotion!
ORF: Dann bedanken wir uns für das Gespräch – und wünschen gute Fahrt.
Alle vier im Chor: „Hauptsache tiefer – sonst nix!“
Und so geht das GTI-Treffen 2025 zu Ende: leiser, sauberer, aber immer noch mit genug Benzin im Blut, um das Denkmal in Reifnitz regelmäßig zu umkreisen – mit Stil, Respekt und einem leichten Turbolächeln.
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