Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Europa ist 2024 deutlich gestiegen. In 14 EU-Ländern sowie Norwegen, der Schweiz und Großbritannien gab es insgesamt 190.449 Firmenpleiten – ein Anstieg um 12,2 % im Vergleich zum Vorjahr und der höchste Wert seit 2013, so der Gläubigerschutzverband Creditreform.
Ursachen: Hohe Zinsen und schwache Nachfrage
Laut Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer von Creditreform Österreich, belasten hohe Zinsen, steigende Energiepreise und wirtschaftliche Unsicherheiten besonders kleine und mittlere Betriebe. In Österreich stieg die Zahl der Insolvenzen um 21,9 % auf 6.693 Fälle – der höchste Wert seit der Finanzkrise 2009.
Deutschland und Südeuropa stark betroffen
Besonders hoch war der Anstieg in Deutschland (+22,5 %), Frankreich (+17,4 %) und Griechenland (+42,5 %). In Spanien stiegen die Insolvenzen um 23 %, während Dänemark und Großbritannien weniger Fälle verzeichneten.
Mittel- und Osteuropa im Plus
Auch in Mittel- und Osteuropa nahmen die Insolvenzen zu, vor allem in Polen, Lettland und Slowenien. In den USA stieg die Zahl der Unternehmenspleiten um 16,6 %, blieb aber unter dem Vor-CoV-Niveau.
Ausblick: Weitere Anstiege erwartet
Laut Creditreform zeichnet sich keine Erholung ab: Steigende Bau- und Finanzierungskosten sowie eine schwache Nachfrage belasten die Wirtschaft weiterhin. Besonders betroffen sind das Baugewerbe und der Dienstleistungssektor.
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