in Kommentar des neuen Leiters der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA hat intern wie extern für Verwunderung gesorgt: David Richardson, seit Anfang Mai Chef der Behörde, sagte laut übereinstimmenden Medienberichten bei einer Mitarbeiterversammlung, er sei sich nicht bewusst gewesen, dass die USA eine Hurrikansaison haben.
Die Äußerung fiel nur einen Tag nach Beginn der offiziellen Saison am 1. Juni – und im Vorfeld einer Periode, die laut Prognosen des Wetterdienstes NOAA eine überdurchschnittliche Zahl an Hurrikans bringen könnte, mit bis zu zehn Stürmen in Hurrikanstärke.
Ein Sprecher des Heimatschutzministeriums (FEMA ist dem Ministerium unterstellt) versuchte die Wogen zu glätten: Richardsons Bemerkung sei „ein Scherz“ gewesen. Die Agentur sei vorbereitet.
Doch laut vier unabhängigen Quellen, auf die sich Reuters beruft, löste der Kommentar in der Behörde massive Verwirrung und Besorgnis aus – besonders angesichts der Tatsache, dass Richardson keine Erfahrung im Katastrophenmanagement vorzuweisen hat. Vor seiner Ernennung leitete er ein Büro im Heimatschutzministerium, das sich mit Massenvernichtungswaffen befasste.
Kritik aus dem Kongress: „Nicht qualifiziert“
Führende Demokraten reagierten empört:
Chuck Schumer, der Mehrheitsführer im US-Senat, schrieb auf X, er wisse nicht, warum Richardson „nicht längst gefeuert“ worden sei.
Bennie Thompson, demokratischer Abgeordneter mit FEMA-Oversicht, sagte:
„Katastrophenschutz ist kein Witz. Wenn Sie nicht wissen, wann Hurrikansaison ist, sind Sie nicht qualifiziert, FEMA zu leiten.“
Widersprüchliche Aussagen zur Notfallplanung
In einem früheren Treffen hatte Richardson FEMA-Mitarbeitern einen neuen Notfallplan bis Ende Mai angekündigt – doch am Montag erklärte er, es werde keine neuen Pläne geben, um bestehende Strukturen nicht zu untergraben. Die Belegschaft zeige sich laut interner Quellen zunehmend frustriert über mangelnde strategische Führung.
Trump hatte Richardson persönlich als Teil seines Bestrebens eingesetzt, die Behörde zu verschlanken. Bereits ein Drittel der festangestellten FEMA-Mitarbeiter wurde seit Januar entlassen oder hat die Behörde verlassen. Kritiker warnen davor, dass die Behörde in der aktuellen Struktur nicht auf einen Hurrikan größeren Ausmaßes vorbereitet sei.
Politischer Hintergrund: Rückbau des Katastrophenschutzes
Ex-Präsident Donald Trump, der seit seiner Wiederwahl Anfang 2025 die Bundesverwaltung drastisch verkleinert, hatte angekündigt, FEMA möglicherweise komplett abschaffen zu wollen. Er betont, dass Katastrophenschutz primär Aufgabe der Bundesstaaten sei.
Unterdessen genehmigte Heimatschutzministerin Kristi Noem die Verlängerung von über 2.600 befristeten FEMA-Einsatzkräften – eine paradoxe Entwicklung angesichts der Abbaupläne.
Fazit
Der unklare Führungsstil, personelle Umstrukturierungen und drastische Kürzungen bei Schulungen lassen viele Experten bezweifeln, dass FEMA der Hurrikansaison 2025 gewachsen ist. Ob Richardsons Kommentar ein Scherz war oder nicht – für eine Behörde, deren Aufgabe der Schutz von Menschenleben ist, bleibt wenig Raum für Missverständnisse.
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