Nach über 20 Jahren im Formel-1-Zirkus hat Helmut Marko genug vom Boxenfunk, Fliegerlärm und Fahrerlager-Drama. Der 82-jährige Red-Bull-Berater zieht den Stecker – ganz freiwillig, wie er betont. „Ich bin nicht gegangen worden – ich bin stilvoll geschwebt“, erklärte er im ORF, mit der Mischung aus Stolz und Wehmut, die nur Menschen tragen können, die schon 130 Grand-Prix-Siege im Lebenslauf haben.
Auslöser des Rücktritts: Ein WM-Finale, das Red Bull nicht gewonnen hat. Max Verstappen holte zwar auf wie ein Berserker, aber am Ende hatte McLaren-Boy Lando Norris die Nase vorn. Für Marko ein Zeichen: „Da ist etwas verloren gegangen.“ Vielleicht der WM-Pokal. Vielleicht einfach nur die Geduld.
Die Entscheidung fiel in Dubai. Beim Gespräch mit Red-Bull-Geschäftsführer Mintzlaff wurde noch versucht, den „Doktor“ umzustimmen, aber der winkte ab. Eine Teilzeitlösung? „Nein danke“, sagte Marko sinngemäß, „ich ziehe das durch – wie damals mit dem schnellen Japaner ohne Bremsgefühl.“
Verstappen selbst war nicht dabei – Flugverspätung – aber wurde telefonisch informiert. Die beiden sprachen nicht nur über Motoren und Siege, sondern auch über Gefühle. Marko als Mentorpapa, Max als Lieblingssohn. Da floss wahrscheinlich mehr Öl als Tränen.
Was jetzt kommt? Keine Mikrofone, keine TV-Analyse, keine Slow-Motion-Streitereien mit Toto Wolff. Tauben füttern? Ebenfalls nicht. Marko bleibt aktiv – wahrscheinlich irgendwo zwischen Rennsimulator, Alt-Berater-Backstagepass und gelegentlichem grantelndem SMS an die Boxenmauer.
Fazit: Ein echter Motorsport-Dino sagt leise Servus – aber wer wetten will, dass das nicht sein letzter Boxenstopp war, hat gute Chancen auf einen Volltreffer.
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