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Großdiebstahl im Solarpark: Täter erbeuten 90 Kilometer Kupferkabel

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Der Diebstahl im Solarenergiepark bei Lüttow-Valluhn nimmt immer größere Dimensionen an. Unbekannte Täter haben dort rund 90 Kilometer Kupferkabel aus einer Photovoltaikanlage entwendet – eine Menge, die selbst erfahrene Ermittler überrascht. Die Tat ereignete sich nach bisherigen Erkenntnissen in der Nacht zu Montag auf dem Gelände zwischen den Anschlussstellen Zarrentin und Gallin an der A24.

Professionell geplant, gezielt ausgeführt

Nach Einschätzung der Polizei handelt es sich um keinen spontanen Diebstahl, sondern um eine organisierte Aktion. Um derart große Kabelmengen zu demontieren, zu bündeln und abzutransportieren, sei technisches Know-how nötig. Zudem müsse ausreichend Zeit vorhanden gewesen sein – ein Hinweis darauf, dass die Täter die örtlichen Gegebenheiten kannten und möglicherweise bereits zuvor ausgekundschaftet hatten.

Die Ermittler gehen davon aus, dass mehrere Täter beteiligt waren und mindestens ein großes Transportfahrzeug eingesetzt wurde. Unklar ist bislang, ob die Täter direkt vor Ort Kabel aus bereits installierten Trassen entfernten oder noch nicht angeschlossene Leitungen entwendeten.

Hoher Schaden – lange Ausfallzeiten möglich

Der finanzielle Schaden dürfte erheblich sein. Kupfer erzielt auf dem Schwarzmarkt hohe Preise, doch für den Betreiber der Anlage ist der eigentliche Verlust deutlich größer: Neben den reinen Materialkosten kommen Aufwendungen für Reparaturen, Sicherheitsmaßnahmen und mögliche Ertragsausfälle hinzu. Je nach Bau- oder Betriebsstand der Anlage kann sich die Inbetriebnahme oder der reguläre Strombetrieb deutlich verzögern.

Kupferdiebstahl belastet Energiewende

Der Fall zeigt ein wachsendes Problem für die Energiewende. Photovoltaikparks, Windkraftanlagen und Ladeinfrastruktur geraten zunehmend ins Visier von Metalldieben. In vielen Regionen kommt es immer wieder zu Ausfällen von E-Ladesäulen, Bahnstrecken oder Mobilfunknetzen, weil Kabel gestohlen oder beschädigt werden.

Besonders kritisch: Solche Diebstähle treffen oft öffentliche oder systemrelevante Infrastruktur und verursachen Kosten, die letztlich von Verbrauchern oder der Allgemeinheit getragen werden.

Polizei bittet um Mithilfe

Die Polizei ruft Zeuginnen und Zeugen auf, sich zu melden. Gesucht werden Hinweise auf:

  • verdächtige Fahrzeuge oder Transporter in der Nacht zu Montag

  • ungewöhnliche Aktivitäten rund um den Solarpark oder auf Zufahrtswegen

  • Personen, die größere Mengen Kupfer angeboten oder transportiert haben

Jeder Hinweis könne entscheidend sein, so die Ermittler.

Forderungen nach besserem Schutz

Nach dem Vorfall mehren sich Stimmen, die einen besseren Schutz von Energieanlagen fordern – etwa durch Videoüberwachung, Bewegungsmelder oder häufigere Kontrollen. Betreiber stehen dabei vor einem Dilemma: Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erhöhen die Kosten, während der Ausbau erneuerbarer Energien eigentlich beschleunigt werden soll.

Der Diebstahl bei Lüttow-Valluhn macht deutlich, dass der Schutz kritischer Infrastruktur künftig eine noch größere Rolle spielen wird – nicht nur für die Energieversorgung, sondern auch für die Sicherheit der Investitionen in erneuerbare Energien.

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