Bewertungen im Internet sind für Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen entscheidend – doch sie sind auch anfällig für Manipulationen. Gefälschte Rezensionen, sei es in Form von gekauften positiven Bewertungen oder schädlichen Negativkommentaren, haben in der Online-Welt längst überhandgenommen. Google will nun verstärkt dagegen vorgehen.
Härtere Maßnahmen gegen Fake-Rezensionen
Der Tech-Konzern hat begonnen, Unternehmensprofile in Großbritannien gezielt auf verdächtige Bewertungen zu überprüfen und strenge Maßnahmen zur Eindämmung von Fake-Bewertungen einzuführen. Dazu gehören:
- Löschung aller Bewertungen eines Unternehmens für bis zu 30 Tage
- Einschränkungen für Nutzer, neue Rezensionen zu hinterlassen
- Warnhinweise für Besucher von Unternehmensprofilen
Jedes Jahr entfernt Google bereits Hundertmillionen gefälschte Rezensionen, doch das Problem ist damit nicht gelöst. Besonders kleine Unternehmen und Restaurants klagen über Erpressung durch gefälschte Negativbewertungen – ein Problem, das durch anonyme Nutzer leicht ausgenutzt werden kann.
Löscht Google kritische Bewertungen für Werbekunden schneller?
So sinnvoll die neuen Maßnahmen erscheinen, gibt es Kritik an Googles Intransparenz. Welche Kriterien zur Identifikation gefälschter Bewertungen herangezogen werden, bleibt unklar. Dies wirft die Frage auf, ob wirklich alle Unternehmen gleich behandelt werden.
Kritiker bemängeln, dass Google Werbekunden bevorzugt, wenn es um die Löschung negativer Rezensionen geht. Während kleinere Unternehmen oft wochenlang um die Entfernung offensichtlich falscher Bewertungen kämpfen, verschwinden kritische Kommentare zu Google-Werbekunden auffällig schnell.
Ein weiteres Problem: Kritische Berichte über große Werbepartner von Google tauchen in den Suchergebnissen oft weit hinten auf, während positiv gefärbte Artikel prominenter erscheinen. Diese fehlende Neutralität bei der Sichtbarkeit von Informationen wirft Zweifel an der Unabhängigkeit von Googles Maßnahmen auf.
Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung – mit Fragezeichen
Googles Initiative gegen Fake-Bewertungen ist grundsätzlich ein wichtiger Schritt, um die Vertrauenswürdigkeit von Rezensionen zu verbessern. Doch solange keine Transparenz darüber herrscht, wie Bewertungen entfernt werden, bleibt ein fader Beigeschmack.
Besonders für Unternehmen, die nicht zu den großen Werbepartnern von Google gehören, bleibt fraglich, ob sie wirklich von diesen Maßnahmen profitieren – oder ob nur die profitieren, die dafür zahlen.
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