Die brüchige Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ist in der Nacht zu Dienstag in sich zusammengebrochen. Israel führte eine Welle schwerer Luftangriffe auf den Gazastreifen durch, bei denen nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mindestens 210 Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt wurden.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu kündigte eine Eskalation an: „Wir werden mit wachsender militärischer Stärke gegen Hamas vorgehen.“ Verteidigungsminister Israel Katz erklärte: „Heute Nacht haben wir den Kampf in Gaza wieder aufgenommen.“
Wie konnte die Waffenruhe scheitern?
Seit dem 19. Januar galt eine fragile Waffenruhe, die durch komplizierte Verhandlungen zwischen Israel, Hamas und internationalen Vermittlern aufrechterhalten wurde. Doch am 1. März lief die erste Phase der Vereinbarung aus – und eine Einigung über das weitere Vorgehen scheiterte.
- Hamas forderte den vollständigen Abzug israelischer Truppen aus Gaza und die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen im Gegenzug für die Geiseln, die sich noch in ihrer Gewalt befinden.
- Israel wollte die erste Phase der Vereinbarung verlängern, aber ohne sich zum Kriegsende oder Truppenabzug zu verpflichten.
Die USA versuchten zuletzt zu vermitteln: Ein Vorschlag der US-Regierung sah vor, einige israelische Geiseln im Austausch für eine einmonatige Verlängerung der Waffenruhe freizulassen. Hamas bot stattdessen die Freilassung eines israelisch-amerikanischen Soldaten sowie die Übergabe von vier Geiselleichen an – doch Israel lehnte ab.
Mit dem erneuten Gewaltausbruch geben sich beide Seiten gegenseitig die Schuld.
Schwere Angriffe auf Gaza – viele Tote
Israelische Kampfflugzeuge griffen zahlreiche Ziele im gesamten Gazastreifen an. Besonders betroffen waren die Städte Gaza-Stadt, Nuseirat und Khan Younis.
- Krankenhäuser melden eine Flut von Verletzten, darunter viele Kinder.
- Menschen sind unter den Trümmern eingeschlossen. Die Zivilverteidigung meldete zahlreiche verschüttete Bewohner nach den Luftangriffen.
- Das Palästinensische Rote Kreuz sprach von mindestens 86 Toten und 134 Verletzten allein in den ersten Stunden der Angriffe.
Israel und die USA im engen Austausch
Israel hat sich vor den Angriffen mit der Trump-Regierung abgestimmt. Das Weiße Haus gab grünes Licht für die Militäroperation.
US-Regierungssprecherin Karoline Leavitt sagte bei Fox News: „Hamas, die Huthi-Milizen und alle, die Israel und die USA terrorisieren wollen, werden einen Preis zahlen. Die Hölle wird losbrechen.“
Ob die Gewalt weiter eskaliert oder es eine neue Vermittlungsrunde geben wird, bleibt offen. Doch klar ist: Der Nahost-Konflikt hat eine neue gefährliche Phase erreicht.
Kommentar hinterlassen