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Funksprüche und Drohnenvideo deuten auf gezielte Tötung ukrainischer Kriegsgefangener durch russische Soldaten hin

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay
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Neue, von CNN ausgewertete abgehörte Funksprüche und Drohnenaufnahmen lassen auf ein schwerwiegendes Kriegsverbrechen durch russische Streitkräfte schließen: Offenbar wurden ukrainische Soldaten, die sich ergeben hatten, gezielt exekutiert – mutmaßlich auf Befehl aus höheren russischen Kommandostrukturen.

Die brisanten Daten stammen aus dem ukrainischen Geheimdienst, der CNN sowohl die Funkausschnitte als auch eine Drohnenaufnahme eines Vorfalls in der Region Saporischschja übermittelte. Die Bilder zeigen mehrere Soldaten am Boden, zwei davon werden aus nächster Nähe erschossen, ein dritter wird abgeführt.

🧾 Wortlaut der Funksprüche: „Nimm den Kommandeur gefangen und töte den Rest“

In der Funkaufzeichnung, die zeitlich mit dem Drohnenmaterial übereinstimmen soll, ist ein russischer Kommandeur zu hören, der seinen Truppen mehrfach befiehlt:

„Frag, wer der Kommandeur ist. Nimm den Kommandeur gefangen und töte den Rest.“
„Mach’s. Nimm den Kommandeur, f**k den Rest ab!“
„Habt ihr sie erledigt? Frage: Habt ihr sie erledigt?“

Kurz darauf zeigt die Drohne, wie ein maskierter russischer Soldat einem am Boden liegenden Ukrainer in den Kopf schießt. Ein anderer Soldat steht auf, zieht seine Weste aus und wird offenbar abgeführt.

🧠 UN-Ermittler: „Schwerwiegender Bruch des Völkerrechts“

Morris Tidball-Binz, UN-Sonderberichterstatter für außergerichtliche Hinrichtungen, spricht von einem möglichen systematischen Tötungsbefehl, der „nur mit Wissen oder Zustimmung der höchsten militärischen und politischen Ebenen in Russland“ möglich sei.

Auch ein westlicher Geheimdienstmitarbeiter bestätigte gegenüber CNN die Echtheit der Funksprüche und ordnete sie als „authentisch und glaubwürdig“ ein.

⚖️ Ukrainische Justiz: Hunderte Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen

Laut der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft wurden bis zum 5. Mai 75 Ermittlungen wegen der mutmaßlichen Hinrichtung von 268 ukrainischen Kriegsgefangenen eingeleitet.

Allein 2024 wurden 39 Fälle mit 149 getöteten Soldaten dokumentiert – die Tendenz sei steigend. Grund dafür seien mündliche Befehle „von ganz oben“, so der Chef der ukrainischen Kriegsverbrechensabteilung, Jurij Bieloussow.

🧩 „Freak-Off“-Methode: Psychologische Kriegsführung und Logistik

Ukrainische Experten vermuten hinter den Exekutionen nicht nur Hass, sondern auch Kalkül:

  • Die Tötung von Gefangenen erspare logistischen Aufwand, erklärt Bohdan Okhrimenko, Leiter der Koordinationsstelle für Kriegsgefangene.

  • Zudem hätten russische Soldaten Videos von Enthauptungen und Verstümmelungen verbreitet, um Angst zu schüren.

📍 Ort des Vorfalls: Novodarivka, Region Saporischschja

Die Drohnenbilder wurden mit Satellitenbildern der Region Novodarivka verglichen – Bäume, Krater und Vegetation stimmen überein. Verantwortlich für den Angriff soll laut SBU eine russische Einheit („Storm“) des 394. motorisierten Schützenregiments gewesen sein.

Die gleiche Einheit wird auch für die Enthauptung eines ukrainischen Soldaten in der Region verantwortlich gemacht. Anklagen gegen Kommandeure wurden in Abwesenheit erhoben.

📌 Fazit: Systematische Kriegsverbrechen unter russischer Führung?

Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, wären die Tötungen ukrainischer Gefangener ein klarer Bruch des humanitären Völkerrechts – mit möglichen Konsequenzen vor dem Internationalen Strafgerichtshof.

Die Aufnahmen und Funksprüche liefern laut Analysten eines der deutlichsten Beispiele für eine direkte Befehlskette hinter der Tötung von Kriegsgefangenen.

 

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