Skurriler Justiz-Thriller made in USA: Eine türkische Doktorandin wurde von der Trump-Regierung wegen kritischer Worte über Israel kurzerhand von der Uni verbannt, festgenommen und für sechs Wochen in einem US-Gefängnis geparkt – jetzt darf sie wieder forschen.
Rümeysa Öztürk, die an der Tufts University in den USA erforscht, wie Kinder mit sozialen Medien umgehen, dürfte in diesen sechs Wochen einiges an „Realitätsdaten“ gesammelt haben – allerdings nicht im Labor, sondern in einem ICE-Gefängnis in Louisiana. Der Grund? Sie hatte es gewagt, gemeinsam mit anderen ein Meinungsstück in der Unizeitung zu veröffentlichen, das Israels Vorgehen in Gaza kritisch beleuchtete. Zack – Visum weg, Forschung gestrichen, ab in den Knast.
Bei ihrer Festnahme im März wurde sie filmreif von Beamten in einem unmarkierten Wagen vor ihrer Wohnung eingesammelt – als hätte sie ein gefährliches TikTok-Tutorial zur Revolution gepostet.
Doch jetzt der (halb) Happy End-Twist: Ein Bundesgericht in Boston entschied, dass die ganze Nummer wohl doch eher in die Kategorie „Willkürliche Behördenposse“ fällt. Der Entzug ihres Visums und die Löschung aus der Studierendendatenbank SEVIS seien „rechtswidrig“ und „vermutlich auch verfassungswidrig“ – meinte immerhin die Chef-Richterin.
Die US-Regierung versuchte, das Ganze als simples „Datenbank-Update“ zu verkaufen – so als ob Öztürk lediglich versehentlich aus einem E-Mail-Verteiler gelöscht worden wäre. Doch selbst der Richterin wurde das zu bunt. Sie sah eher einen klaren Verstoß gegen die Meinungsfreiheit.
Öztürk selbst gab sich trotz der juristischen Kehrtwende nachdenklich: „Ich freue mich natürlich – aber es ist traurig, dass ich als Wissenschaftlerin in meinem Abschlussjahr derart blockiert wurde, nur weil ich eine Meinung hatte.“
Was bleibt? Ein deutliches Zeichen: Wer in den USA ein kritisches Wort sagt, sollte lieber vorher prüfen, ob sein Visum noch gültig ist – oder gleich mit einem Koffer Zahnbürsten und juristischer Literatur reisen.
Ach ja – laut Homeland Security wurde ihr Visum übrigens deshalb entzogen, weil ihre Meinung ein „feindliches Umfeld für jüdische Studierende“ erzeugt habe. Im Klartext: Wer kritisiert, ist raus – oder wie es bei der Einreise bald heißen könnte: „Visa? Only for vibes.“
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