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FIFA, Klub-WM und Saudi-Arabien: Wenn Fußball zum Goldesel wird

planet_fox (CC0), Pixabay
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Die Fußballwelt erlebt derzeit ein Turnier, das nicht nur sportlich glänzen will, sondern vor allem durch einen anderen Ball auffällt – den Geldball. Die neue, hochgezüchtete Klub-WM, die derzeit in den USA ausgetragen wird, wäre ohne die kräftige Finanzspritze aus Saudi-Arabien wohl kaum über die Planungsskizze hinausgekommen. Aber dank des saudischen Staatsfonds (PIF) rollt jetzt nicht nur der Ball, sondern auch der Rubel – pardon, der Riyal.

1 Milliarde Gründe, mitzumachen

Mit einem Preisgeldtopf von rund 1 Milliarde Dollar lockt die FIFA europäische Topklubs wie Real Madrid ins Boot. Und Real ließ sich das Turnier gleich einiges kosten: Trent Alexander-Arnold wurde für 8 Millionen Pfund vorzeitig aus Liverpool losgeeist – schließlich ist Ruhm schön, aber ein 97-Millionen-Jackpot noch schöner.

Und plötzlich ist DAZN reich

Der Sport-Streamingdienst DAZN, der in den letzten Jahren mehr rote Zahlen geschrieben hat als ein Bundesliga-Abstiegskandidat, zaubert plötzlich 1 Milliarde Dollar für weltweite Übertragungsrechte aus dem Hut – und bietet das Ganze auch noch kostenlos an. Die Pointe: Kurz darauf kauft der saudische PIF eine Minderheitsbeteiligung an DAZN. Zufall? „Alles ganz unabhängig“, sagt man. Und irgendwo lacht ein Kamel.

Sponsor? Ja, auch gleich offizieller Partner!

Saudi-Arabiens Einfluss geht aber weiter: PIF ist mittlerweile offizieller Partner der FIFA für dieses Turnier. Präsident Gianni Infantino – der vielleicht bald sein Büro direkt in Riad eröffnet – spricht von einem „globalen Fußballmoment“. Kritiker sprechen eher von einem PR-Gipfel mit Ölschmiere.

Weltweit beliebt – bei Funktionären

Obwohl Spielerverbände Alarm schlagen, Fans sich wundern, warum der FC Barcelona fehlt, und Umweltschützer sich angesichts von 63 Spielen in 11 Städten die Haare raufen, ist die FIFA überzeugt: Diese Mega-WM ist das Beste, was dem Klubfußball je passieren konnte. Es sei auch „kein Problem für den Kalender“, weil es ja nur alle vier Jahre stattfinde. Und wer braucht schon Sommerpause?

Der saudische Masterplan

Wem das alles bekannt vorkommt: Ja, kurz nach dem DAZN-Deal wurde Saudi-Arabien auch gleich als Gastgeber der WM 2034 ausgerufen. Ohne Gegenkandidaten – weil Australien aufgab, nachdem FIFA ihnen gerade einmal vier Wochen Vorbereitungszeit ließ. Demokratisch? Klar, applaudiert wurde auch – und das zählt schließlich als Abstimmung.

Fazit: Ein neues Fußballzeitalter

Saudi-Arabien investiert nicht in Fußball, sondern in globales Image-Tuning mit Ball. Die FIFA bekommt Geld, Saudi bekommt Prestige, DAZN bekommt Inhalte – und die Spieler bekommen Krämpfe. Es ist eine Ehe aus Geld, Macht und Streaming-Abos. Und wie jede gute FIFA-Ehe weiß niemand so genau, ob Liebe oder Lobbyismus der Auslöser war.

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