Startseite Allgemeines Festnahme in Italien: Nord-Stream-Verdächtiger wehrt sich gegen Auslieferung
Allgemeines

Festnahme in Italien: Nord-Stream-Verdächtiger wehrt sich gegen Auslieferung

Matthias_Lemm (CC0), Pixabay
Teilen

Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines ist in Italien festgenommen worden und stellt sich nun gegen seine Auslieferung nach Deutschland. Der 49-jährige Ukrainer wurde in der Nacht zu Donnerstag nahe Rimini gefasst und am Freitag einer Haftrichterin vorgeführt. Dabei bestritt er, etwas mit der Sabotage der Pipelines zu tun gehabt zu haben.

Die Vorwürfe der Ermittler

Nach Erkenntnissen der deutschen Bundesanwaltschaft soll der Mann Teil einer Gruppe gewesen sein, die im September 2022 Sprengsätze an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee angebracht hat. Die Explosionen beschädigten die Energieleitungen schwer und legten zeitweise zentrale Versorgungswege zwischen Russland und Europa lahm. Der Anschlag gilt als einer der spektakulärsten Fälle von Sabotage der vergangenen Jahre und löste international politische und wirtschaftliche Verwerfungen aus.

Entscheidung über Auslieferung im September

Die italienische Justiz will Anfang September über den deutschen Auslieferungsantrag entscheiden. Bis dahin bleibt der Verdächtige in Haft. Mit dem Schritt soll sichergestellt werden, dass er sich dem Verfahren nicht entzieht. Deutschland hatte zuvor bereits einen internationalen Haftbefehl erwirkt, um den Mann vor Gericht zu bringen.

Politische Brisanz

Die Ermittlungen zu den Nord-Stream-Anschlägen sind seit drei Jahren von hoher politischer Sensibilität geprägt. Bis heute ist nicht abschließend geklärt, wer hinter der Attacke steckt und welche Motive im Vordergrund standen. Mehrere Staaten wurden zeitweise als mögliche Drahtzieher genannt – was immer wieder für diplomatische Spannungen sorgte. Mit der Festnahme des 49-Jährigen könnte nun neue Bewegung in den Fall kommen.

Offene Fragen

Noch bleibt unklar, welche Rolle der Ukrainer tatsächlich spielte. Sollte Italien der Auslieferung zustimmen, könnte er in Deutschland zu einem Schlüsselfaktor bei der Aufklärung der Ereignisse werden. Doch schon jetzt deutet sich an, dass der juristische Prozess langwierig und umstritten sein dürfte – nicht zuletzt, weil er eine heikle politische Dimension berührt.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Leipzig entdeckt den Feierabend neu – Zoll lädt zur nächtlichen Inventur

Illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit gelten in Leipzigs Gastronomie und im Einzelhandel ja...

Allgemeines

Klimawandel: Weiße Weihnachten jetzt auch als Sonderausstattung erhältlich

Gerade noch herrschte in der Wintertourismusbranche vorsichtiger Optimismus: Im November schneite es...

Allgemeines

Schauspieler Peter Greene im Alter von 60 Jahren gestorben

Der US-Schauspieler Peter Greene, bekannt für seine markanten Schurkenrollen in Filmen wie...

Allgemeines

Schüsse an der Brown University: Täter weiter auf der Flucht

Nach dem tödlichen Schusswaffenangriff an der Brown University im US-Bundesstaat Rhode Island...