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FBI testet jetzt Treue mit Lügendetektoren – Wahrheit ist Nebensache

RichardBarboza (CC0), Pixabay
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Wer beim FBI noch arbeitet, sollte bsser wissen, wie man mit ruhigem Puls lügt: Seit Kash Patel, Donald Trumps Wunschkandidat für den Chefposten der US-Bundespolizei, das Ruder übernommen hat, herrscht im Hoover-Gebäude eine neue Ordnung – nennen wir sie Vertrauensregime 2.0. Denn Loyalität ist jetzt nicht nur erwünscht, sondern messbar – per Lügendetektor.

„Liebst du Kash Patel?“ – „Hast du je schlecht über Donald gesagt?“ – „Findest du es okay, dass dein Chef eine Dienstwaffe will, obwohl er das FBI nur aus dem Fernsehen kennt?“ Solche Fragen könnten demnächst häufiger vorkommen – und wehe, der Schweißausbruch kommt zur falschen Zeit.

Die Rückkehr des Polygrafen – powered by Paranoia

Normalerweise dienen Lügendetektortests dazu, Sicherheitsrisiken zu erkennen – also etwa Spione, Verräter, oder Leute, die heimlich TikTok installiert haben. Doch unter Patel geht es um Wichtigeres: persönliche Treue. Laut New York Times wurden Dutzende FBI-Mitarbeitende befragt, ob sie jemals negativ über ihren neuen Boss gesprochen hätten – ein Test, den vermutlich nicht mal Patel selbst bestehen würde.

Wer mit der falschen Gesichtsregung auffällt, darf sich auf administrative Beurlaubung freuen. Je nach Dienstrang gibt’s dafür 60 bis 120 Tage Bedenkzeit – quasi eine Exit-Rampe mit Polygraphenpflaster.

Der Kash-Faktor

Kash Patel, 45, einstiger Pentagon-Stabschef, Trump-Verehrer und Hobby-Verschwörungsbeauftragter, ist seit seiner Amtsübernahme dabei, das FBI in eine Art Geheimdienst mit Clubausweis umzubauen. Man munkelt, der neue Aufnahmetest sei eine Mischung aus „Loyalty Oath“, Lügendetektortanz und Instagram-Follow für @realdonaldtrump.

Zugegeben: Patel kennt sich mit geheimen Operationen aus – nur handelt es sich dabei meist um mediale Nebenkriegsschauplätze mit viel Drama und wenig Ertrag.

Tschüss, Fachkompetenz – hallo, Gefolgschaft

Inzwischen ist fast die Hälfte der obersten FBI-Etage ausgetauscht worden – entweder entlassen, strafversetzt oder „freiwillig gegangen“, nachdem man ihnen sinngemäß sagte: Mach den Test oder mach den Abflug. Wer noch da ist, trägt den Spitznamen „Patel’s People“.

Und damit nicht genug: Selbst altgediente Agenten wie Michael Feinberg wurden zum Lügendetektor gebeten – wegen „falscher Freunde“. Er hatte nämlich noch Kontakt zu Peter Strzok, dem Mann, der einst Trumps Russland-Verbindungen untersuchte – und dafür gefeuert wurde, weil er in SMS „Trump“ und „Lächerlich“ in denselben Satz setzte.

Feinberg trat zurück. Seine letzte bekannte Aussage war sinngemäß: Ich möchte nicht an Maschinen angeschlossen werden, die ehrlicher sind als meine Vorgesetzten.

Amerika misst wieder

Was für die einen nach politischem Säuberungsritual klingt, ist für andere eine Rückkehr zu den guten alten 50er Jahren, als Senator McCarthy schon meinte, jeder Beamte mit freiem Denken sei wohl ein Kommunist – oder schlimmer: ein Demokrat.

Zur Erinnerung: Auch McCarthy schlug vor, sich selbst am Lügendetektor zu testen. Der Test hätte vermutlich ergeben: subjektiv überzeugt, objektiv gefährlich.

Fazit: Vertrauen ist gut, Lügendetektor ist besser

Unter dem neuen Kurs des FBI gilt: Wer schweigt, gewinnt. Wer denkt, verliert. Und wer noch glaubt, dass das FBI ein rechtsstaatliches Organ ist, hat entweder den Polygrafen manipuliert – oder sich in eine andere Zeit verirrt.

Wer weiß, vielleicht kommt bald der ultimative Test: Die Hand auf das Trump-Buch und dann die Frage: „Lieben Sie die Wahrheit – oder lieber uns?“

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