Robert Morris, ehemaliger leitender Pastor der Gateway Church in Texas, hat sich am Montag den Behörden gestellt, nachdem er wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs eines Kindes in den 1980er Jahren angeklagt wurde. Der 63-Jährige wurde kurzzeitig im Osage County Jail in Oklahoma inhaftiert und gegen eine Kaution von 50.000 US-Dollar freigelassen.
Schwere Vorwürfe und strafrechtliche Konsequenzen
Morris, der die einflussreiche Gateway Church in Texas gründete und einst zu Donald Trumps geistlichem Beraterkreis gehörte, wurde letzte Woche wegen fünf schwerer Straftaten im Zusammenhang mit „unanständigen oder lasziven Handlungen an einem Kind“ angeklagt. Laut der Staatsanwaltschaft von Oklahoma begann der Missbrauch an Weihnachten 1982, als das Opfer Cindy Clemishire erst 12 Jahre alt war, und zog sich über mehrere Jahre hin.
Die Anschuldigungen wurden erstmals 2024 öffentlich, als Clemishire ihre Geschichte in einem Blog über sexuellen Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen teilte. „Nach fast 43 Jahren hat mich das Gesetz endlich eingeholt“, sagte sie nach der Anklageerhebung.
Morris‘ Reaktion und Rücktritt
In einer Stellungnahme gegenüber US-Medien gab Morris 2024 zu, „Fehlverhalten“ begangen zu haben, wies aber darauf hin, dass es sich nicht um Geschlechtsverkehr gehandelt habe. Nachdem die Vorwürfe bekannt wurden, trat er im Juni 2024 von seinem Amt als leitender Pastor der Gateway Church zurück.
Distanzierung der Kirche
Die Gateway Church hat sich seitdem deutlich von Morris distanziert. Eine unabhängige Untersuchung führte zur Trennung von mehreren führenden Mitgliedern, darunter auch Morris’ Sohn und Schwiegertochter. „Wir verurteilen sexuellen Missbrauch in jeder Form“, erklärte Gemeindeleiter Tra Willbanks in einer Ansprache im November.
Morris wird sich nun vor Gericht verantworten müssen. Eine erste Anhörung ist für Montag angesetzt. Die Ermittlungen dauern an.
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