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EU-Kommission startet Initiative für Start-ups – US-Abwanderung als Weckruf und Chance

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Brüssel will Europas Start-up-Landschaft fit für die Zukunft machen: Mit einem neuen Maßnahmenpaket will die EU-Kommission verhindern, dass vielversprechende Jungunternehmen und wachsende Technologie-Firmen in die USA abwandern – und gleichzeitig die Gelegenheit nutzen, Europa als eigenständigen Innovationsstandort neu zu positionieren.

„Start-ups und Scale-ups sind das Rückgrat eines wettbewerbsfähigen Europas“, sagte Kommissionsvizepräsident Stephane Séjourné bei der Vorstellung der Strategie. Diese Unternehmen seien nicht nur Treiber für Innovation, hochwertige Jobs und Investitionen – sie könnten auch dazu beitragen, Europas strategische Abhängigkeiten zu reduzieren.

USA als Magnet – aber auch als Ansporn

In den letzten 15 Jahren haben laut Kommission fast 30 % aller europäischen „Unicorns“ – Start-ups mit einem Marktwert von über einer Milliarde Dollar – ihren Sitz ins Nicht-EU-Ausland verlegt, allen voran in die USA. Diese Abwanderung wird nun als Chance begriffen, um eigene Schwächen zu analysieren und gezielt in Europas unternehmerisches Ökosystem zu investieren.

„Wir müssen aus der Dynamik in den USA lernen – und unsere eigenen Bedingungen verbessern, statt weiter zuzusehen“, so Séjourné. Ziel sei es, europäische Talente und Technologien dort zu halten, wo sie entstehen – in Europa.

Mehr als 20 Maßnahmen geplant

Die Kommission plant umfangreiche Erleichterungen: Bürokratische Hürden in Bereichen wie Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrecht sollen abgebaut werden. Eine einheitliche digitale Unternehmensidentität soll künftig den Zugang zu EU-Verwaltungen erleichtern. Auch die Mobilität von Fachkräften, der Zugang zu Kapital und gezielte Investitionen in Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Biotechnologie, Quantencomputing, Raumfahrt oder Halbleiterproduktion stehen im Fokus.

Zeitenwende für Europas Unternehmertum

Die Initiative versteht sich nicht nur als wirtschaftspolitisches Werkzeug, sondern als geopolitisches Signal: Europa will bei Schlüsseltechnologien nicht länger bloß Reagierender, sondern aktiver Mitgestalter sein. Der globale Wettbewerb – insbesondere mit den USA – wird dabei nicht als Bedrohung gesehen, sondern als Herausforderung, um Europas Innovationskraft selbstbewusst auf die Weltbühne zu bringen.

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