Die EU hat sich auf ein neues Klimaziel geeinigt: Bis 2040 soll der Ausstoß von Treibhausgasen um 90 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. Darauf verständigten sich am Dienstagabend Vertreter des Europaparlaments und der Mitgliedstaaten. Das Ziel ist Teil des Pfads zur Klimaneutralität bis 2050.
Der Kompromiss sieht jedoch Flexibilität vor: Bis zu fünf Prozentpunkte dürfen durch den Kauf ausländischer CO₂-Zertifikate ausgeglichen werden. Damit wird das 90-Prozent-Ziel faktisch zu einem 85-Prozent-Ziel. Besonders jene Länder, denen die bisherigen Vorgaben zu ambitioniert erschienen, hatten auf diese Regelung gedrängt – und erhielten Zustimmung von Parlament und Rat.
Ein weiterer Punkt der Einigung betrifft das geplante CO₂-Preissystem für Verkehr und Gebäudeheizungen. Dessen Einführung wird um ein Jahr auf 2028 verschoben. Hintergrund ist der Widerstand vor allem osteuropäischer Länder, die soziale Härten durch steigende Energiepreise befürchten. Deutschland wäre von der Verschiebung kaum betroffen, da es bereits ein nationales CO₂-Preismodell für Heizen und Tanken gibt.
Das 2040-Ziel gilt als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Schon 2030 soll ein erstes Zwischenziel erreicht werden – laut Expertinnen und Experten ist die EU hierbei derzeit auf Kurs. Die Zeit danach dürfte jedoch anspruchsvoller werden, sowohl politisch als auch technologisch.
Die Einigung muss noch formell vom Europaparlament und dem Rat der Mitgliedsstaaten bestätigt werden.
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