Der Eiscremeriese Magnum – verantwortlich für Eskimo, Langnese, Ben & Jerry’s und unzählige Sommerfigurenkatastrophen – hat in Amsterdam seinen frostigen Börseneinstand gefeiert. Bewertet wird das Ganze mit knapp acht Milliarden Euro. Offenbar hat der Markt beschlossen: Wenn schon die Welt schmilzt, dann wenigstens mit Stil.
Der erste Kurs dümpelte mit 12,20 Euro noch leicht unter dem Referenzpreis – quasi ein Magnum, das kurz in der Sonne lag. Doch schon mittags war die Aktie mit 12,82 Euro wieder knackig gefroren.
Unilever sagt: „Die Kühlkette ist uns zu kalt“
Magnum wurde zuvor vom britischen Konsumgüterkonzern Unilever abgespalten. Der Mutterkonzern behält noch knapp 20 Prozent der Anteile – will die aber innerhalb von fünf Jahren loswerden. Frei nach dem Motto: „Kinder, ihr seid zwar süß, aber euer Gefrierfach frisst uns die Stromrechnung auf.“
Die restlichen Aktien landeten automatisch in den Depots der Unilever-Aktionäre. Überraschung! Statt Dividende gab’s dieses Jahr eben Eskimo-Aktien zum Frühstück.
Unilever selbst trat in London währenddessen auf der Stelle. Vielleicht war der Konzern einfach eingefroren.
Magnum verspricht: mehr Eis, mehr Tempo, mehr Kalorien
Magnum-CEO Peter ter Kulve verkündete stolz, man werde jetzt „agiler, fokussierter und ehrgeiziger denn je“ sein – was bei einem Unternehmen, das täglich Millionen Tonnen an Schokolade, Nüssen und Sahne verschmilzt, ein interessantes Fitnessprogramm impliziert.
Magnum kontrolliert weltweit rund 21 Prozent des Eiscrememarkts. Konkurrent Froneri – mit Schöller, Mövenpick und Häagen-Dazs – bringt es auf elf Prozent, wurde aber zuletzt mit 15 Milliarden Euro bewertet. Offenbar kostet Premium-Eis einfach ein paar Milliarden mehr.
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