Startseite Allgemeines Eskalation im Nahen Osten: Iran spricht von „Kriegserklärung“ – USA und Israel greifen iranische Nuklearanlagen an
Allgemeines

Eskalation im Nahen Osten: Iran spricht von „Kriegserklärung“ – USA und Israel greifen iranische Nuklearanlagen an

ridvan-selli (CC0), Pixabay
Teilen

Die Spannungen im Nahen Osten haben am Wochenende eine dramatische neue Eskalationsstufe erreicht. Nach massiven US-Luftschlägen auf drei iranische Nuklearanlagen spricht Teheran nun von einer „Kriegserklärung“ Washingtons und droht mit umfassender Vergeltung.

Gezielte Angriffe auf Nuklearanlagen

In einer konzertierten Militäraktion griffen die USA am Samstagabend mehrere nukleare Einrichtungen in Iran an – darunter die hochgesicherte unterirdische Anlage in Fordow, das Anreicherungszentrum in Natanz sowie die Forschungsstätte in Isfahan. Laut Präsident Trump seien die Anlagen „komplett und total ausgelöscht“ worden. Satellitenbilder zeigen jedoch nur teilweise Zerstörungen an den oberirdischen Zufahrten, während Iran selbst die Schäden als „oberflächlich“ abtut. Unabhängige Bestätigungen über den tatsächlichen Schaden stehen derzeit noch aus.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) meldete bislang keine erhöhten Strahlenwerte. Iran wiederum beschuldigt die IAEA offen, mit den USA zusammenzuarbeiten – bislang ohne Beweise vorzulegen.

Iran ruft den UN-Sicherheitsrat an

In einer scharf formulierten Erklärung sprach das iranische Außenministerium von einem „gefährlichen Krieg“ der USA gegen Iran. Die Angriffe seien ein „eklatanter Bruch des Völkerrechts und der UN-Charta“. Teheran forderte den UN-Sicherheitsrat zu einer Dringlichkeitssitzung auf und verlangt die internationale Verurteilung der US-Angriffe. Gleichzeitig erklärte Außenminister Abbas Araghchi, die Vorfälle würden „ewige Konsequenzen“ nach sich ziehen. Der Iran halte sich „alle Optionen“ zur Verteidigung offen.

Israel schlägt erneut zu

Nur wenige Stunden nach den US-Angriffen griff auch Israel erneut iranische Ziele an. Die israelische Luftwaffe bombardierte westiranische Militärstellungen und zerstörte laut Angaben der IDF mehrere Raketenabschussrampen, von denen aus zuvor Geschosse auf Israel abgefeuert worden waren. Die iranischen Angriffe trafen unter anderem Wohngebiete in Tel Aviv und Haifa, es gab erhebliche Zerstörungen und Verletzte.

Trump fordert „Frieden – oder Kapitulation“

US-Präsident Trump nutzte die Angriffe für eine markige TV-Ansprache: Iran müsse jetzt „Frieden schließen oder mit weit härteren Angriffen rechnen“. In den sozialen Medien forderte Trump zuletzt sogar „bedingungslose Kapitulation“ Irans.

Schwelender Schattenkrieg seit Jahren

Die aktuelle Eskalation ist der vorläufige Höhepunkt eines jahrelangen verdeckten Konflikts zwischen Israel, den USA und Iran, geprägt von Sabotage, Drohnenangriffen, gezielten Tötungen und Cyberattacken. Besonders die israelischen Geheimdienste gelten als tief in Irans Sicherheitsapparat eingedrungen.

Blick nach Genf: Deutsche Diplomatie als Randfigur

Währenddessen traf sich Deutschlands Außenminister Johann Wadephul noch kurz zuvor mit seinem iranischen Kollegen am Genfer See. Von „konstruktiven Gesprächen“ war dort die Rede. Doch angesichts der aktuellen Ereignisse wirkt diese diplomatische Bemühung fast wie aus einer anderen Zeit.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Weitere Fotos aus Epsteins Anwesen veröffentlicht – Druck auf US-Justiz wächst

Kurz vor Ablauf einer gesetzlichen Frist zur Veröffentlichung von Ermittlungsunterlagen haben demokratische...

Allgemeines

Russlands Schattenflotte: Von Öltankern zur Spionage – Westliche Geheimdienste schlagen Alarm

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat Russland eine sogenannte „Schattenflotte“...

Allgemeines

TikTok spaltet US-Geschäft ab – Trump-unterstützter Deal bringt App in amerikanische Hände

TikTok-CEO Shou Chew hat in einem internen Memo bestätigt, dass ein Abkommen...

Allgemeines

Trump verspricht 1.776-Dollar-Bonus – doch bezahlt wird aus dem Militärbudget, nicht durch Zölle

Mit großer Geste verkündete Präsident Donald Trump am 17. Dezember in einer...