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Erster lokaler Chikungunya-Fall seit Jahren in den USA – Infektion auf Long Island bestätigt

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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In den USA ist erstmals seit 2019 wieder ein lokal übertragener Fall des tropischen Virus Chikungunya festgestellt worden. Eine Person aus dem Bundesstaat New York hat sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden auf Long Island mit dem von Mücken übertragenen Erreger infiziert.

Infektion wahrscheinlich durch lokalen Mückenstich

Wie das New York State Department of Health mitteilte, handelt es sich um den ersten bekannten Fall einer inländischen Übertragung in New York. Der oder die Betroffene habe sich demnach vermutlich durch einen Stich einer infizierten Mücke angesteckt.

Die Diagnose wurde im staatlichen Wadsworth Center bestätigt. Über den Gesundheitszustand der Person wurden keine Details veröffentlicht. Die Behörde betonte jedoch, dass das Risiko einer weiteren Ausbreitung derzeit „sehr gering“ sei – insbesondere wegen der inzwischen kühleren Nachttemperaturen.

„Wir raten dennoch allen, einfache Schutzmaßnahmen gegen Mückenstiche einzuhalten“, sagte James McDonald, Gesundheitskommissar des Bundesstaates New York.

Was ist Chikungunya?

Chikungunya ist eine Viruskrankheit, die vor allem in tropischen und subtropischen Regionen vorkommt. Sie wird durch Stechmücken der Gattungen Aedes aegypti und Aedes albopictus übertragen – dieselben Arten, die auch das Dengue- und Zika-Virus verbreiten.

Typische Symptome sind:

  • Fieber
  • Gelenkschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Hautausschlag
  • gelegentlich Gelenkschwellungen

Nach Angaben der US-Seuchenschutzbehörde CDC treten die Symptome meist drei bis sieben Tage nach dem Stich auf. Die Krankheit verläuft in den meisten Fällen mild, kann aber lange andauernde Gelenkbeschwerden verursachen. Besonders gefährdet sind Säuglinge, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen.

Erster lokaler Fall seit 2019

Der aktuelle Fall ist der erste innerhalb der Vereinigten Staaten seit sechs Jahren, bei dem die Infektion nicht durch eine Reise in ein Risikogebiet verursacht wurde. In den meisten Fällen in den USA handelt es sich um „importierte“ Erkrankungen, die Reisende aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der Karibik mitbringen.

Im laufenden Jahr wurden laut CDC bereits 88 reisebedingte Chikungunya-Fälle registriert. Im Jahr 2024 waren es insgesamt 199, alle mit Auslandsbezug.

Globale Zunahme der Fälle

Weltweit warnen Gesundheitsorganisationen derzeit vor einem erneuten Anstieg der Infektionen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte bereits im Sommer zu „dringenden Maßnahmen“ aufgerufen, um eine Wiederholung der globalen Epidemie von 2004–2005 zu verhindern.

Besonders betroffen sind:

  • Bangladesch
  • Kuba
  • China (Provinz Guangdong)
  • Kenia
  • Madagaskar
  • Somalia
  • Sri Lanka

Auch in Ländern wie Brasilien, Indien, Mexiko, Nigeria und den Philippinen ist das Risiko für Reisende derzeit erhöht.


Schutzmaßnahmen gegen Mückenstiche

Die New Yorker Gesundheitsbehörde empfiehlt folgende Vorsichtsmaßnahmen – auch um andere durch Mücken übertragene Krankheiten zu vermeiden:

  1. Verwendung von von der EPA zugelassenen Insektenschutzmitteln.
  2. Langärmlige Kleidung und lange Hosen im Freien tragen.
  3. Stehendes Wasser in Blumentöpfen, Eimern oder Dachrinnen regelmäßig entfernen.
  4. Fenster- und Türgitter auf Beschädigungen prüfen und reparieren.

Keine spezifische Therapie – Impfschutz für Reisende möglich

Eine gezielte Behandlung gegen Chikungunya existiert bislang nicht. Die Therapie beschränkt sich auf Schmerzlinderung und Flüssigkeitszufuhr. Seit Kurzem ist jedoch ein Impfstoff für Reisende erhältlich, der laut CDC das Risiko einer Infektion deutlich senken kann.


Fazit:
Die Entdeckung eines lokal übertragenen Chikungunya-Falls in New York zeigt, dass tropische Infektionskrankheiten zunehmend auch in gemäßigten Klimazonen auftreten können – begünstigt durch den globalen Reiseverkehr und die Ausbreitung wärmeliebender Mückenarten.
Auch wenn das Risiko derzeit gering bleibt, mahnen Fachleute zur Vorsicht und konsequentem Mückenschutz – insbesondere in den wärmeren Sommermonaten.

 

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