Eric Trump: „Politik ist ein Albtraum – aber niemals nie sagen“

Die RedaktionDienstag, 21.10.20252 Min Lesezeit239

MIH83 (CC0), Pixabay

Eric Trump, der mittlere Sohn des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, hat sich bei einer Buchvorstellung zu möglichen eigenen politischen Ambitionen geäußert – und dabei deutlich gemacht, dass er sich aktuell nicht nach einem Leben in der Politik sehnt.

„Es ist ein furchtbarer Job. Eine furchtbare Karriere. Wir haben das Beste und das Schlechteste davon gesehen“, sagte der 41-Jährige bei einer Veranstaltung in der Ronald Reagan Presidential Library.
„Man sollte niemals nie sagen – aber hoffentlich kann ich diesen Albtraum noch eine Weile vermeiden.“

Buchvorstellung und Rückblick auf die Trump-Ära

Der Anlass war die Vorstellung seines Buchs „Under Siege: My Family’s Fight to Save the Nation“ („Unter Belagerung: Der Kampf meiner Familie, die Nation zu retten“).
Darin beschreibt Eric Trump die Jahre im Rampenlicht während und nach der Präsidentschaft seines Vaters – und den juristischen sowie medialen Druck, dem die Familie seither ausgesetzt sei.

Er selbst bezeichnet sich als „wahrscheinlich meistvorladener Mann in der amerikanischen Geschichte“, in Anspielung auf zahlreiche Ermittlungsverfahren und Gerichtsprozesse gegen Mitglieder der Trump-Familie und deren Unternehmen.

„Kalifornien werden wir zurückholen“

Vor rund 500 Zuhörern sprach Trump auch über die politische Stimmung im Land – und sorgte mit einer provokanten Bemerkung für Aufsehen:

„Wir lieben Kalifornien. Mehr MAGA-Kappen wurden hier verkauft als in jedem anderen Staat – mit großem Abstand. Wir holen uns Kalifornien zurück.“

Ob er damit eine Anspielung auf die „Make America Great Again“-Bewegung seines Vaters machte oder auf eine mögliche Kandidatur eines Familienmitglieds, ließ er offen.
Kalifornien gilt seit Jahrzehnten als Hochburg der Demokraten – bei Präsidentschaftswahlen ist ein Sieg der Republikaner dort äußerst unwahrscheinlich.

Politik? „Vielleicht, wenn es zu schlimm wird“

Eric Trump erklärte, er habe am Tag nach der Wahl 2024 mit seinem Vater telefoniert und ihm gesagt, dass er sich „aus der Politik zurückzieht“.
Er hoffe aber, dass sein Vater die Republikanische Partei dauerhaft geprägt und gestärkt habe.

Auf die Frage, ob er sich selbst eine Kandidatur vorstellen könne, zitierte er eine berühmte Antwort seines Vaters aus einem Interview mit Oprah Winfrey im Jahr 1988:

„Wenn es einmal so schlimm wird, würde ich es niemals völlig ausschließen.“

Vom Unternehmer zum politischen Gesicht

Eric Trump ist Vizepräsident der Trump Organization, die er gemeinsam mit seinem Bruder Donald Trump Jr. leitet.
Er engagierte sich im Wahlkampf seines Vaters und trat in den letzten Jahren als Sprecher und Gastgeber eigener Podcasts auf.

Zudem war er regelmäßig in der Reality-Show The Apprentice zu sehen, die Donald Trump in den 2000er-Jahren populär machte.

Seit 2021 lebt Eric Trump mit seiner Frau, der Fox-News-Moderatorin Lara Trump, und den gemeinsamen Kindern Luke und Carolina in Jupiter, Florida.
Das Paar zog von New York nach Florida, nachdem es die strengen Corona-Regeln an den Schulen als „letzten Tropfen des Wahnsinns“ empfand.

Familiäre Prägung

In seinem Buch schildert Eric Trump auch seine Kindheit:
Seine Mutter, Ivana Trump, sei streng, aber liebevoll gewesen; der Vater habe ihm schon früh Leitsätze mitgegeben – etwa:

„Kein Alkohol. Keine Drogen. Keine Zigaretten. Und: Vertraue niemandem.“

Analyse: Der Trump-Clan und die Zukunft der Republikaner

Auch wenn Eric Trump eine eigene Kandidatur derzeit ausschließt, bleibt die Familie politisch hochaktiv.
Seine Frau Lara Trump ist Co-Vorsitzende des Republican National Committee (RNC), während Vater Donald Trump bereits offen über eine mögliche dritte Amtszeit spekuliert – obwohl diese laut US-Verfassung ausgeschlossen ist.

Innerhalb der Partei gelten die Trumps weiterhin als zentrale Machtfaktoren, sowohl finanziell als auch in der Basis.
Beobachter sehen Eric Trump als denjenigen, der zwischen Wirtschaft und politischem Einfluss der Familie vermittelt – und damit potenziell selbst als Kandidat infrage käme, sollte die „Trump-Dynastie“ weitergeführt werden.

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