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Eine Parade für den Präsidenten – oder: Wie man sich selbst am besten feiert

reidy68 (CC0), Pixabay
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Wenn Donald Trump demnächst seinen 79. Geburtstag feiert, dann natürlich nicht mit Kaffee, Kuchen und einer netten Rede von Enkelkindern. Nein, der selbsternannte „größte Präsident aller Zeiten“ bekommt das, was wirklich zählt: eine 45-Millionen-Dollar-Militärparade mit Panzern, Kampfjets, Fallschirmspringern, 34 Pferden, zwei Maultieren, einem Hund und einer riesigen Portion Selbstverherrlichung.

Ganz zufällig fällt das Spektakel übrigens auch mit dem 250. Jubiläum der US-Armee zusammen. Aber natürlich nur zufällig – schließlich plant der Kalender seine Daten in Trumps Universum um ihn herum. „God did that“, erklärte der Jubilar bereits, denn wer, wenn nicht Gott persönlich, würde ihm diesen pompösen Auftritt ermöglichen?

Und die Show hat es in sich: 28 Abrams-Panzer donnern über die Straßen Washingtons (die hoffentlich genug Stahlplatten unter dem Asphalt haben, um das nicht mit 16 Millionen Dollar Mehrkosten zu bereuen), über 50 Militärhubschrauber rattern durch die Luft, und natürlich gibt’s am Ende auch ein bisschen Feuerwerk. Schließlich muss der starke Mann im Weißen Haus auch visuell unter Beweis stellen, wer hier der Boss ist – oder zumindest davon überzeugt ist, einer zu sein.

Während sich Soldaten in Schlafsäcken im Landwirtschaftsministerium einquartieren (dem Ort, an dem übrigens ein riesiges Banner mit Trumps Gesicht neben Abraham Lincoln hängt – subtil war gestern), dürfen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter drei Wochen lang im Homeoffice verkriechen. Die Parade geht eben vor. Prioritäten!

Ein Moment der nationalen Einheit? Oder ein peinlicher Exkurs in autoritäre Ästhetik? Nun, das kommt ganz auf den Blickwinkel an. Unterstützer sprechen von einem „inspirierenden Zeichen des Patriotismus“. Kritiker nennen es, na ja, was es ist: ein Aufmarsch nach Vorbild von Peking, Moskau oder Pjöngjang – mit goldenem Anstrich aus der Trump Collection.

Wer sich noch erinnert: Bei seiner ersten Amtszeit war das Pentagon wenig begeistert von Trumps Paradefantasien. Aber das war damals, unter Generälen wie Jim Mattis. Heute steht mit Pete Hegseth ein Fox-News-Veteran und Trump-Treuer an der Spitze des Verteidigungsministeriums – und schwupps, plötzlich ist alles möglich. Inklusive Fallschirmspringer, die dem Präsidenten auf der Wiese eine Flagge überreichen. Hollywood hätte es nicht besser inszenieren können.

Aber hey, das Ganze kostet ja auch nur 45 Millionen Dollar – „Peanuts“, wie Trump sagt. Und für diesen Preis bekommt man immerhin die Gelegenheit, sich selbst wie ein antiker Imperator zu feiern, während tausende Demonstranten im Land gleichzeitig einen „No Kings Day“ ausrufen. Satiriker müssen sich hier übrigens gar nicht mehr anstrengen – Trump liefert bereits das komplette Drehbuch zur eigenen Karikatur.

Und so stehen wir da, 2025, mitten im demokratischen Amerika, und schauen zu, wie ein 79-jähriger Ex-Reality-Star mit Hang zur Großinszenierung durch Panzer, Pferde und Patriotismusparolen seinen Geburtstag feiert – und sich dabei vermutlich fragt, ob man sich nicht auch noch eine eigene Statue auf dem National Mall gönnen könnte. Direkt neben Lincoln. Und George Washington. Vielleicht auch größer.


Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel enthält satirische Übertreibungen. Die Realität hat allerdings bereits den Großteil davon übernommen.


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