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Der Papst und die glitzernde Falle der Selbstinszenierung

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Es scheint, als habe der Papst genug vom digitalen Rampenlicht und seinen selbsternannten Stars. Mit einer spitzen Predigt zum Weltjugendtag warnte das Oberhaupt der katholischen Kirche die Jugend eindringlich vor den verführerischen Fallstricken der sozialen Medien. „Lasst euch nicht von denen täuschen, die euch mit hohlen Versprechungen locken und euch in Wirklichkeit nur instrumentalisieren, konditionieren und für die eigenen Interessen benutzen wollen“, mahnte er mit einer Klarheit, die vermutlich selbst Influencer kurz innehalten ließ – bevor sie ihr nächstes Selfie hochluden.

In einer Welt, in der Likes zur neuen Währung und Filter zur ultimativen Wahrheit geworden sind, appellierte der Papst an die jungen Menschen, die Finger von der „Selbstinszenierungsmaschine“ zu lassen. Schließlich ist das Leben als „Star für einen Tag“ nicht gerade ein himmlisches Karriereziel. Stattdessen empfahl er eine ganz andere Form von Glanz: Nicht der künstliche Glanz eines Ringlichts, sondern das ehrliche Strahlen, das aus Nächstenliebe und harter Arbeit hervorgeht.

Von Likes zu Lichtgestalten?

Die Botschaft ist klar: Vergesst die TikTok-Trends und Instagram-Illusionen. Werdet lieber „Sterne in der Welt“. Das klingt natürlich wunderbar poetisch – eine Art kosmische Karriereberatung –, doch man fragt sich, wie viele Jugendliche wohl während dieser Predigt noch schnell ihre Story aktualisiert haben.

Schließlich hat sich die Inszenierung als digitaler Halbgott für viele längst als Beruf etabliert. Wem interessieren schon die Armen und Bedürftigen, wenn das nächste Video vielleicht endlich virale Berühmtheit bringt? Der Papst jedoch bleibt hartnäckig. Er fordert Authentizität statt Algorithmen, Mitgefühl statt Monetarisierung. Es ist eine Botschaft, die auf die erste Begeisterung für neue Followerzahlen wahrscheinlich wirkt wie Weihwasser auf einen Dämon.

Eine steinige Mission im digitalen Zeitalter

Es ist fast rührend, wie der Papst versucht, eine Generation davon abzuhalten, sich von den glitzernden Fallen der sozialen Medien verschlingen zu lassen. Doch ob sein Appell tatsächlich Früchte trägt? Es bleibt fraglich. Denn wer will sich schon aufrichtig in der Nächstenliebe engagieren, wenn man stattdessen mit einem geschickten Post in den Olymp der „Social-Media-Berühmtheiten“ aufsteigen kann?

Und doch bleibt der Papst standhaft: Kein Star für einen Tag, sondern ein wahrer Stern am Himmel der Menschlichkeit – ganz ohne Follower, dafür mit einer Mission, die wohl keinen Algorithmus beeindruckt, aber vielleicht das Herz einiger junger Menschen. Vielleicht.

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