Allein die Tatsache,wie Sie überhaupt das Insolvenzverfahren bekommen haben, ist – höflich formuliert – eine kleine juristische Kuriosität. Aber gut, das wissen Sie ja vermutlich selbst, wenn Sie gelegentlich mal in meine Berichte schauen.
Was mich allerdings wirklich nachdenklich stimmt: Nach drei Monaten ist immer noch kein Insolvenzgutachten in Sicht. Drei Monate! Das ist mehr als ein durchschnittlicher Urlaub auf Weltreise dauert – nur ohne Cocktails und Sonnencreme.
Mit Verlaub, Herr Dr. Eckert – darf ich ehrlich sein? Langsam frage ich mich, ob Sie wirklich der Insolvenzverwalter sind, den dieses Verfahren braucht. Einer, der sich nicht nur den Titel aufs Türschild schreibt, sondern auch bereit ist, im Sinne der Anleger das Maximum aus der Masse zu holen – sofern es denn überhaupt eine Masse gibt und nicht nur eine staubige Aktenmappe.
Alle Angebote von Anlegerseite haben Sie bisher konsequent und souverän ignoriert – fast schon sportlich. Nach dem Motto: „Ich bin Eckert. Ich bestimme, wo’s langgeht.“ Es fiel hier intern übrigens mal der Ausdruck „Der Trump der Insolvenzverwalter“ – natürlich rein sarkastisch gemeint. Aber man muss sagen: Der Vergleich hinkt nicht ganz so sehr wie das Verfahren.
Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, mal aufzuwachen und transparent zu kommunizieren, was eigentlich Sache ist. Gibt es überhaupt noch eine Masse oder verwalten Sie bereits ein Potemkinsches Insolvenzverfahren?
Und glauben Sie mir, die Gläubigerversammlung wird spannend – richtig spannend. Popcornpflicht! Denn, Herr Dr. Eckert, dort werden Sie viele Fragen beantworten müssen. Ob Sie das wollen – und ob Sie das überhaupt können – wird sich zeigen.
Oder haben Sie womöglich einfach die Lust an dem Verfahren verloren, als Ihnen klar wurde, welch grandioser Trümmerhaufen Ihnen da aufs Pult gelegt wurde? Verständlich. Aber dann gilt halt auch für Sie: Wer A sagt, muss auch durch B durch.
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