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Da wird sich der Innenminister aber freuen

WOKANDAPIX (CC0), Pixabay
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Deutsches Schiff liefert 65 neue Staatsangehörigkeitsanwärter direkt ans Mittelmeerufer

Ein deutsches Rettungsschiff – ja, richtig gelesen: deutsch – hat am Sonntag 65 Menschen sicher nach Europa gebracht. Genauer gesagt: nach Pozzallo, Südsizilien, wo die italienischen Behörden sich über unerwarteten Besuch freuen durften. Unter den Neuankömmlingen: viele Frauen, einige Männer, wahrscheinlich auch Zukunft, Sorgen, Träume – Sie wissen schon, das ganze Sortiment.

Die Crew der Sea-Eye 5, einer bayerischen NGO mit ausgeprägtem Hang zur Seefahrt und Menschenwürde, hatte das Schlauchboot samt Insassen rund 50 Seemeilen vor der libyschen Küste aufgegabelt. Ein riskantes Manöver, nicht zuletzt für jene, die noch glaubten, dass „Seenotrettung“ ausschließlich von der Küstenwache erledigt wird.

Bürokratie liebt Distanz

Zuerst sollte das Schiff übrigens den Hafen von Tarent ansteuern – rund 400 Kilometer weiter nordöstlich. Denn was eignet sich besser zur Versorgung von Menschen mit medizinischen Notfällen und knappen Trinkwasservorräten, als eine ausgedehnte Seefahrt mit Blick auf die italienische Mittelmeerküste?

Doch dann wurde – vermutlich in einem lichten Moment bürokratischer Erleuchtung – doch Pozzallo gestattet. Die Alternative wäre wohl gewesen: „Nehmen Sie den Umweg über Korsika, wir prüfen derweil die Lage.“

Die Herkunft? Top Secret.

Zur Herkunft der 65 Geretteten schweigt man sich bislang höflich aus. Vielleicht aus diplomatischer Rücksicht. Oder weil der Innenminister dann wieder an seinem Schreibtisch wüten würde. Oder weil ohnehin alle wissen: Es ist kompliziert.

Bayern goes Mittelmeer

Die Organisation Sea-Eye, zuhause im beschaulichen Regensburg, operiert seit Jahren dort, wo andere nur Statements abgeben: mitten im Mittelmeer. Zwischen Hoffnung und Havarie fischen sie Menschen aus Booten, die Seetüchtigkeit höchstens auf dem Papier besitzen – wenn überhaupt.

Fazit:

Während in Berlin Akten gestempelt werden, sorgt man in internationalen Gewässern für das, was früher mal „Humanität“ hieß. Und irgendwo im Innenministerium knirscht es im Gebälk, weil ein deutsches Schiff schon wieder Menschen gerettet hat, anstatt sie vor Ort „zu unterstützen“.

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