Startseite Allgemeines Cambridge kürt „parasozial“ zum Wort des Jahres – weil wir alle ein bisschen zu viel fühlen für Menschen, die uns nicht kennen
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Cambridge kürt „parasozial“ zum Wort des Jahres – weil wir alle ein bisschen zu viel fühlen für Menschen, die uns nicht kennen

MIH83 (CC0), Pixabay
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Herzlichen Glückwunsch, Menschheit: Das Cambridge Dictionary hat entschieden, dass das Wort, das unser aller Geisteszustand 2025 am besten beschreibt, „parasozial“ ist.

Wenn du beim Gedanken an Taylor Swifts Verlobung mit Travis Kelce Herzklopfen hattest, obwohl du nicht mal den Cousin dritten Grades vom Stadionwart persönlich kennst – willkommen im Club. Du bist Teil einer Generation, die leidenschaftliche Beziehungen führt… mit Leuten, die nicht wissen, dass sie existieren.

Von Fernsehabenden zu TikTok-Stalks – das Konzept hat sich weiterentwickelt

Ursprünglich 1956 (!) von zwei Soziologen erfunden, beschrieb „parasozial“ mal das Gefühl, Johnny Carson aus dem Fernsehen wirklich zu kennen. Heute hat es sich professionalisiert:
Du fühlst dich Taylor nah, Lily Allen vertraut – und ChatGPT redet mehr mit dir als deine Freunde.

Wie Cambridge es charmant ausdrückt:

„Was einst ein akademischer Fachbegriff war, ist jetzt komplett Mainstream.“

Wir leben in einer Welt, in der es völlig normal ist, stundenlang Videos von jemandem zu schauen, mit dem man nie ein Wort gewechselt hat – und dann trotzdem über dessen Trennung denkt: „Ich hab’s irgendwie kommen sehen.“

Von Promis zu Pixeln: Die neue parasoziale Dreifaltigkeit

  • Taylor & Travis: Die Verlobung des Jahres – und 87 Millionen Swifties fühlten sich emotional mitbeteiligt.

  • Lily Allen: Ihr Album „West End Girl“ ließ Fans tiefer in ihre Ex-Beziehungen eintauchen als ihre Therapeuten.

  • Künstliche Intelligenz: Ja, sogar Chatbots wie ChatGPT bekommen Liebeserklärungen, Heiratsanträge – oder werden als bester Freund bezeichnet.

Alexa, spiele „Somebody That I Used To Know“.

Noch mehr Wörter, die 2025 niemand bestellt hat (aber trotzdem da sind)

Neben „parasozial“ haben es auch folgende Neuzugänge in die Sprachdatenbank geschafft:

  • „Slop“: Schlechter Internet-Content, meist KI-generiert. Oder, wie Oma sagen würde: „Digitale Restlverwertung“.

  • „Memeify“: Alles, was existiert, in ein Meme verwandeln.

  • „Delulu“: Kurz für „delusional“ – und offiziell der Geisteszustand, wenn man denkt, sein Crush auf TikTok „einen ja bestimmt gesehen hat“.

  • „Skibidi“: Niemand weiß, was es genau bedeutet, aber es hat Internet-Lautstärke.

  • „Tradwife“: Eine Frau, die freiwillig lebt wie 1955 – aber mit Instagram-Filtern.

Expertin sagt: „Wir kennen diese Menschen nicht. Wirklich.“

Prof. Simone Schnall, Sozialpsychologin aus Cambridge, bringt es auf den Punkt:

„Viele Menschen entwickeln heute intensive, ungesunde parasoziale Beziehungen – ob zu Influencern oder zu KI.“
„Das Gefühl, jemanden zu kennen, ist stark – aber es ist komplett einseitig.“

Also, ja – du darfst Billie Eilish lieben. Du darfst denken, dass Zendaya deine Seelenschwester ist. Aber vielleicht schickst du der Kassiererin an der Ecke auch mal wieder ein echtes Lächeln?

Fazit: Wir sind alle ein bisschen delulu – und jetzt ist es sogar offiziell

„Parasozial“ ist nicht nur ein Wort. Es ist ein Spiegel, den uns 2025 vorhält. Und das Bild darin?
Wir, mit AirPods drin, Tränen in den Augen, während wir einen Reaction-Video-Kommentar liken von jemandem, der nie weiß, dass wir existieren.

Aber hey – sprache wandelt sich. Und Gefühle auch.
Nur… vielleicht sollten wir ab und zu wieder ein bisschen sozial sein – ganz ohne „para“.

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