Borussia Dortmund hat es mal wieder geschafft, Fußball zur Hochkultur zu machen – allerdings zur tragischen. In einem Spiel, das zur Halbzeit noch als valiumkompatible Einschlafhilfe durchgegangen wäre, endete es mit einem 4:4 bei Juventus Turin. Und ja, das ist kein Tippfehler. Vier. Zu. Vier.
Nach 86 Minuten führte der BVB 4:2. Was dann passierte? Ein Lehrvideo für die UEFA unter dem Titel „Wie man ein Spiel in der Nachspielzeit komplett verschenkt“. Dortmund, in kompletter Besetzung mit Marcel Sabitzer, dachte wohl, dass Nachspielzeit ein optionaler Programmpunkt ist. Juventus sah das anders – Vlahovic verkürzt, Kelly gleicht aus, und der BVB guckt zu. Oder wie Trainer Niko Kovac es formulierte: „Was nicht gut war, sind die letzten vier Minuten.“ Ach, echt?
Karim Adeyemi war da schon ehrlicher: „Das müssen wir zu 100 Prozent gewinnen.“ Tja. Fußball ist eben kein Wunschkonzert. Aber hey, immerhin: Seit dem 3:1-Finalsieg 1997 hat Dortmund nun wieder einen emotional bleibenden Moment gegen Juve. Auch wenn es diesmal eher Richtung Selbsthilfegruppe geht.
Mbappé rettet Real – und Alonso die Frisur
In Madrid schwitzt man wieder – und das lag nicht nur an der Sonne. Kylian Mbappé, der lebende Cheatcode, traf gleich zwei Mal vom Punkt – beide Male mit französischer Präzision, aber diesmal im Trikot der „Königlichen“. Real gewinnt 2:1 gegen Marseille – mit einem Mann weniger, dafür mit der gewohnten Portion Chaos und einem gegnerischen Torwart, der sich fragt, was er eigentlich verbrochen hat.
Der neue Coach Xabi Alonso feiert damit sein Champions-League-Debüt an der Seitenlinie – und vermutlich auch seine ersten grauen Haare. Aber wer Mbappé hat, braucht keine Nerven. Nur Elfmeter.
Benfica stolpert über Qarabag – und die Realität
Portugals Rekordmeister hatte offenbar andere Pläne. 2:0 geführt, alles im Griff – und dann tauchte plötzlich Qarabag FK auf und klaute die Punkte wie ein Trickbetrüger auf dem Flohmarkt. Drei Tore, null Mitleid, und Benfica fragt sich, ob Aserbaidschan jetzt offiziell als Fußballmacht gelten muss.
Spurs: Eigentor reicht auch
Tottenham war da pragmatischer: 1:0 gegen Villarreal – dank eines unfreiwilligen Tores durch Luiz Junior, der offenbar auf Autopilot spielte. Kevin Danso durfte ab Minute 92 mitmachen – also quasi als Ballfänger bei Jubelszenen.
Fazit des Abends:
Vier Tore sind kein Garant mehr für drei Punkte, Elfmeter sind die neue Währung, und selbst Qarabag hat jetzt ein Comeback-Märchen. Die Champions League bleibt also das, was sie schon immer war: Eine Mischung aus Drama, Wahnsinn und gelegentlicher Selbstzerstörung.
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