Die deutschen Hopfenbauern ziehen für das Jahr 2025 eine ernüchternde Bilanz. Eine Kombination aus sinkendem Bierkonsum, strukturellem Wandel und wirtschaftlichem Druck bringt die Branche spürbar ins Wanken. Wie der Verband Deutscher Hopfenpflanzer mitteilte, fiel die Hopfenernte deutlich geringer aus als im Vorjahr – und die Zukunftsaussichten stimmen viele Betriebe nachdenklich.
Ernte bricht ein – sieben Prozent weniger Hopfen
Bundesweit wurden in diesem Jahr 43.141 Tonnen Rohhopfen eingebracht. Das entspricht einem Rückgang von sieben Prozent gegenüber 2024. Neben witterungsbedingten Einflüssen spielt vor allem der veränderte Konsum eine zentrale Rolle: Der Alkoholkonsum in Deutschland geht seit Jahren zurück, und damit auch die Nachfrage nach Hopfen – einem der wichtigsten Rohstoffe für die Bierproduktion.
Anbauflächen schrumpfen weiter
Auch die Hopfenanbaufläche ist geschrumpft. Laut Verbandspräsident Adi Schapfl sank sie um 6,5 Prozent auf insgesamt 18.961 Hektar. Das ist nicht nur ein Signal für kurzfristige Anpassungen, sondern deutet auf einen strukturellen Wandel in der Branche hin.
Betriebe geben auf – 44 Höfe stellen Produktion ein
Besonders alarmierend: 44 Hopfenbaubetriebe haben ihre Produktion vollständig eingestellt. Viele von ihnen kämpfen mit steigenden Betriebskosten, globalem Wettbewerbsdruck und der unsicheren Absatzlage. Für zahlreiche Familienbetriebe ist der Wechsel in andere Kulturen oder die Aufgabe der Landwirtschaft zur bitteren Realität geworden.
Branche steht an einem Wendepunkt
Der Verband warnt vor einem Umbruch, der sich weiter zuspitzen könnte, sollten sich Konsumverhalten und Marktbedingungen nicht stabilisieren. Einige Regionen – insbesondere traditionelle Hopfenanbaugebiete – sehen sich vor großen Herausforderungen, ihre wirtschaftliche Basis zu sichern.
Wirtschaftsexperten erwarten, dass Brauereien und Hopfenbauern in den kommenden Jahren verstärkt neue Produkte, nachhaltigere Produktionsweisen und alternative Absatzmärkte entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu bleiben.
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