Betrugsverdacht

Die offiziellen Handelsdaten der EU deuten einer Studie von zwei deutschen Wirtschaftsinstituten zufolge auf einen Umsatzsteuerbetrug in großem Stil hin.

Die EU komme mit sich selbst auf einen Handelsüberschuss von 307 Milliarden Euro, obwohl hier bei einer korrekten Erfassung aller Im- und Exporte am Ende eine Null stehen müsste, geht aus der heute veröffentlichten Analyse der Daten aller 28 Mitgliedsstaaten hervor, so das Institut für Weltwirtschaft (IfW) und das Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo.).

Messfehler alleine könnten diese systematische Abweichung nicht erklären. Vielmehr scheine dahinter ein massiver Umsatzsteuerbetrug zu stecken, der die EU-Staaten 30 bis 60 Milliarden Euro pro Jahr koste, hieß es weiter.

„Wenn Unternehmen Umsätze als Exporte deklarieren, sind diese von der Umsatzsteuer befreit“, sagten IfW-Präsident Felbermayr und Ifo-Forscher Braml. „Werden diese Umsätze aber gar nicht im Ausland erzielt, sondern im Inland, fehlen sie in der Importstatistik des angeblichen Handelspartners und bleiben damit unversteuert.“ Die beiden Experten empfehlen einen digitalen, automatisierten Datenabgleich von Importen und Exporten innerhalb der EU, um Bilanzfehler künftig zu verringern und Betrug zu erschweren.

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