Ein Bericht der Investigativplattform ProPublica wirft Präsident Donald Trump vor, in den 1990er-Jahren selbst ein Hypothekenmodell genutzt zu haben, das jenen „potenziell kriminellen“ Praktiken ähnelt, die er heute politischen Gegnern zuschreibt.
Laut ProPublica erklärte Trump in den Jahren 1993 und 1994 gegenüber Kreditgebern, zwei verschiedene Immobilien in Florida würden jeweils als seine Hauptwohnung dienen – obwohl er zu dieser Zeit in New York lebte. Grundlage für die Recherche sind damalige Medienberichte sowie Aussagen eines langjährigen Immobilienmaklers Trumps.
Das Weiße Haus wies die Vorwürfe zurück. Beide Hypotheken stammten vom selben Kreditinstitut, daher sei es „unlogisch“, dass ein Unternehmen sich selbst betrügen würde. Die Kritik sei ein erneuter Versuch „linker Medien“, den Präsidenten zu diskreditieren, hieß es.
Trump wirft anderen das vor, was er selbst getan haben soll
Die Enthüllung fällt in eine Phase, in der die Trump-Regierung wiederholt politische Gegner wegen angeblicher Hypothekenbetrugsdelikte ins Visier genommen hat. Unter anderem beschuldigte Trump die US-Notenbankerin Lisa Cook, zwei verschiedene Wohnsitze als künftige Hauptadresse angegeben zu haben. Trump bezeichnete dieses Verhalten als „täuschend“ und „möglicherweise kriminell“ und setzte Cook ab – was zu einem laufenden Rechtsstreit führte. Das Oberste Gericht der USA entschied im Oktober jedoch, dass Cook vorerst im Amt bleiben darf; eine endgültige Entscheidung wird Anfang 2026 erwartet.
Den Recherchen zufolge vollzog Trump selbst einen fast identischen Vorgang: Nur sieben Wochen nach einer ersten Versicherung, eine Immobilie in Florida werde seine Hauptwohnung, erklärte er eine zweite ebenfalls zum künftigen Hauptwohnsitz. Selbst wenn diese Vorgänge strafbar wären, wären mögliche Verjährungsfristen inzwischen längst abgelaufen.
Weitere politische Ziele im Fokus von Untersuchungen
Die Trump-Regierung hat auch Hypothekenvorwürfe gegen mehrere prominente Kritiker erhoben:
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Letitia James, New Yorker Generalstaatsanwältin, die 2022 eine große Zivilklage gegen Trump einreichte, wurde wegen vermeintlicher Falschangaben zu einer Zweitwohnung angeklagt. Die Anklage wurde jedoch aufgehoben; eine erneute Jury weigerte sich im Dezember, den Fall wieder aufzunehmen.
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Adam Schiff und Eric Swalwell, beide Demokraten aus Kalifornien, werden ebenfalls beschuldigt. Schiff habe angeblich sein Haus in Maryland als Hauptwohnsitz deklariert. Beide wiesen die Anschuldigungen als politisch motiviert zurück.
Laut ProPublica vermietete Trump beide Florida-Immobilien, die er gleichzeitig als Hauptwohnung angegeben hatte – ähnlich wie in jenen Fällen, die er heute selbst als „Betrug“ bezeichnet.
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