New York, 28. November 2024 – Während sowohl Hersteller von Abnehmmitteln wie Ozempic als auch der designierte Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. sich dafür einsetzen, dass die Amerikaner ihre Essgewohnheiten ändern, zeigen sich führende Snack-Marken wie Twinkies und Uncrustables unbeeindruckt. Sie vertrauen darauf, dass die Nachfrage nach Snacks in den USA ungebrochen bleibt.
„In Bezug auf alles, was im politischen Bereich passiert, glauben wir sehr fest daran, dass das Snacking weitergeht“, erklärte J.M. Smucker-CEO Mark Smucker während einer Telefonkonferenz zu den Quartalsergebnissen am Dienstag. „Verbraucher werden weiterhin nach Möglichkeiten suchen, sich zu verschiedenen Tageszeiten zu belohnen.“
Politische Herausforderungen für die Snack-Industrie
Die Aussagen von Smucker waren eine Reaktion auf die Frage eines Analysten, ob Kennedys Gesundheitsagenda – „Make America Healthy Again“ – negative Auswirkungen auf die Snack-Branche haben könnte. Robert F. Kennedy Jr., der von Präsident-elect Donald Trump als Gesundheitsminister nominiert wurde, verfolgt eine strengere Haltung gegenüber der Lebensmittelindustrie als frühere Regierungen.
Kennedy hat sich für ein Verbot von künstlichen Lebensmittelfarben, Pestiziden und Chemikalien in Lebensmitteln wie Chips und Gummibärchen ausgesprochen. Zudem hat er vorgeschlagen, den Zugang zu Limonaden und stark verarbeiteten Lebensmitteln im Rahmen von Schulspeisungsprogrammen und dem Supplemental Nutrition Assistance Program (SNAP) zu begrenzen. Er bezeichnet diese Zusatzstoffe als „chemische Gifte“ und fordert drastische Maßnahmen, um deren Verbreitung einzudämmen.
Marktreaktionen und Unsicherheiten
Die Aussicht auf mögliche regulatorische Änderungen hat bereits Unruhe bei den großen Lebensmittelherstellern ausgelöst. Aktien von Unternehmen wie PepsiCo, General Mills, Kellogg und Kraft Heinz fielen Anfang des Monats erheblich, nachdem Trump Kennedys Nominierung bekannt gab. Analysten, wie Alexia Howard von Bernstein, sehen Kennedys feindliche Haltung gegenüber der Lebensmittelindustrie als potenzielle Bedrohung: „Mögliche politische Änderungen könnten sich auf den Sektor auswirken.“
Kennedys Pläne sind jedoch noch unklar, da er zunächst vom US-Senat bestätigt werden muss. Zudem bleibt fraglich, ob eine strengere Regulierung der Lebensmittelindustrie unter einer Trump-Administration, die sich für eine Deregulierung vieler Branchen einsetzt, tatsächlich realisiert wird.
Die Perspektive der Lebensmittelunternehmen
Trotz der Unsicherheit setzen große Lebensmittelunternehmen wie die J.M. Smucker Company weiterhin auf das unveränderte Konsumverhalten der Amerikaner. Sie gehen davon aus, dass Snacks auch in Zukunft ein fester Bestandteil der Alltagskultur bleiben. Marken wie Twinkies und Uncrustables appellieren an das Bedürfnis der Verbraucher nach Belohnung und kleinen Genüssen im Alltag – ein Markt, der auch von populären Abnehm-Trends wie Ozempic nicht maßgeblich beeinflusst wurde.
Kennedy und die Popularität von Abnehm-Medikamenten wie Ozempic mögen zwar den Wunsch nach einer gesünderen Lebensweise ankurbeln, aber Lebensmittelunternehmen scheinen davon überzeugt, dass die Nachfrage nach Snacks in den USA weiterhin bestehen bleibt. „Verbraucher belohnen sich weiterhin, und wir sehen keinen Grund, warum sich das ändern sollte“, so Smucker.
Fazit
Obwohl potenzielle Regulierungen durch Robert F. Kennedy Jr. und die wachsende Akzeptanz von Abnehm-Medikamenten wie Ozempic Herausforderungen für die Lebensmittelindustrie darstellen könnten, bleiben Unternehmen wie die J.M. Smucker Company zuversichtlich. Sie vertrauen darauf, dass die „Snack-Kultur“ der USA stark genug ist, um politischen und gesellschaftlichen Veränderungen zu trotzen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Kennedys Agenda die Branche nachhaltig beeinflussen oder ob Twinkies, Uncrustables und Co. ihre ungebrochene Popularität bewahren können.
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