Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA – über 9 Millionen Euro Verlust in einem Jahr

Klar immer noch eine Bilanz, die man vorzeigen kann, aber was man dann nicht vorzeigen kann, dass ist das Jahresergebnis. Denn das beläuft sich auf ein Minus von über 9 Millionen Euro.

Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA

Berlin

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2018 bis zum 30.09.2019

KONZERNBILANZ ZUM 30. SEPTEMBER 2019

AKTIVA

30.9.2019 30.9.2018
TEUR TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 721 929
2. Geschäfts- oder Firmenwert 1.022 693
1.743 1.622
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 37.124 33.509
2. Technische Anlagen und Maschinen 76 49
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 597 566
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 3.567 596
41.364 34.720
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen 9.883 11.003
2. Beteiligungen 1.145 1.127
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 19.307 19.177
30.335 31.307
73.442 67.649
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Fertige Erzeugnisse und Waren 2 2
2 2
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.228 1.665
2. Sonstige Vermögensgegenstände 10.872 832
12.100 2.497
III. Wertpapiere
1. Sonstige Wertpapiere 18.394 19.919
18.394 19.919
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 30.112 55.897
60.608 78.315
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 280 117
134.330 146.081

PASSIVA

30.9.2019 30.9.2018
TEUR TEUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital
1. Gezeichnetes Kapital 12.662 12.662
2. Eigene Anteile -34 -34
12.628 12.628
II. Kapitalrücklage 16.181 16.181
III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung 96 -39
IV. Bilanzgewinn/-verlust
1. Gewinnvortrag 84.900 3.545
2. Jahresfehlbetrag/-überschuss -9.265 81.046
3. Ergebnisanteil Nicht beherrschende Anteile 639 309
76.274 84.900
V. Nicht beherrschende Anteile 2.927 498
108.106 114.168
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen 399 725
2. Sonstige Rückstellungen 846 647
1.245 1.372
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 22.539 24.239
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 681 783
3. Sonstige Verbindlichkeiten 355 4.519
23.575 29.541
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 435 303
E. PASSIVE LATENTE STEUERN 969 697
134.330 146.081

KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018/19

2018/19 2017/18
TEUR TEUR
1. Umsatzerlöse 11.584 9.507
2. Sonstige betriebliche Erträge 1.333 91.101
– davon Erträge aus Währungsumrechnungen: TEUR 1.096 (Vorjahr: TEUR 370)
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -1.035 -614
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -195 -26
-1.230 -640
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -6.104 -5.681
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -1.177 -985
-7,281 -6.666
5. Abschreibungen
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -1.735 -1.470
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -10.916 -10.017
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnungen: TEUR 904 (Vorjahr: TEUR 462)
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.068 57
8. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -269 0
9. Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen -1.120 -1.747
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -974 -566
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 289 1.507
davon latente Steuern: TEUR 61 (Vorjahr: TEUR 2.323)
12. Ergebnis nach Steuern -9.251 81.061
13. Sonstige Steuern -14 -15
14. Jahresfehlbetrag/-überschuss -9.265 81.046
15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 84.900 3.545
16. Nicht beherrschende Anteile 639 309
17. Bilanzgewinn 76.274 84.900

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018/19

2018/2019 2017/2018
TEUR TEUR
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag -9.265 81.046
+ Abschreibungen 3.123 1.470
+/-Zunahme/Abnahme der sonstigen Rückstellungen 199 95
-/+Sonstige zahlungsunwirksame Erträge (im Vorjahr aus Konsolidierungskreisänderung) -340 -102.120
+/-Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva (die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind) -1.177 -5.549
-/+ Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva (die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind) -3.863 4.459
+/-Zinsaufwendungen/-erträge -94 509
+/- Aufwendungen/Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung 0 13.477
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag -289 -1.507
– Ertragsteuerzahlungen 0 -1.278
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -11.706 -9.398
+ Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens 35 87
– Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -8.099 -2.202
+ Einzahlungen aus Abgängen des immateriellen Anlagevermögens 0 5
– Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -471 -104
– Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -416 -32.447
– Ein-/Auszahlungen auf Grund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition -7.061 -19.919
– Auszahlungen im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung 0 -13.477
+ Einzahlungen aus Abgängen des Konsolidierungskreises 0 118.351
+ Erhaltene Zinsen 968 57
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit -15.044 50.351
+ Mittelzufluss aus der Kreditaufnahme 0 5.492
– Mittelabfluss aus der Kredittilgung -1.699 -1.209
+ Aufnahme von Minderheitsgesellschaftern 3.065 88
– Gezahlte Zinsen -572 -566
– Mittelabfluss aus dem Erwerb eigener Anteile 0 -56
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 794 3.749
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -25.956 44.702
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 171 -95
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 55.897 11.290
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 30.112 55.897

KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018/19

Grundkapital Eigene Anteile Nennwert Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 1-3 HGB
TEUR TEUR TEUR
30. September 2017 12.662 -30 16.143
Rückauf/Erwerb eigener Aktien -4 2
Währungsumrechnung
Konzernjahresüberschuss
Sonstige 36
30. September 2018 12.662 -34 16.181
Währungsumrechnung
Konzernjahresfehlbetrag
Aufnahme von Minderheitsbeteiligungen
30. September 2019 12.662 -34 16.181
Bilanzgewinn/ -verlust Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung Nicht beherrschende Anteile Summe
TEUR TEUR TEUR TEUR
30. September 2017 3.545 61 807 33.188
Rückauf/Erwerb eigener Aktien -2
Währungsumrechnung -100 -100
Konzernjahresüberschuss 81.355 -309 81.046
Sonstige 36
30. September 2018 84.900 -39 498 114.168
Währungsumrechnung 135 135
Konzernjahresfehlbetrag -8.626 -639 -9.265
Aufnahme von Minderheitsbeteiligungen 3.065 3.065
30. September 2019 76.274 96 2.927 108.106

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018/19

I. Allgemeine Hinweise

Die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA (oder „Gesellschaft“) wurde 1993 unter dem Namen „MAGIX Technology GmbH, München“ von Jürgen Jaron, Dieter Rein und Erhard Rein gegründet. Die Gesellschaft ist am 23. Juni 2015 im Zuge einer formwechselnden Umwandlung aus der MAGIX AG, dem Rechtsnachfolger der „MAGIX Technology GmbH, München“, hervorgegangen und wurde am 4. April 2016 in Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA umbenannt.

Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg unter der Nummer HRB 168182 B eingetragen. Der Sitz der Gesellschaft ist in der Quedlinburger Straße 1 in 10589 Berlin, Deutschland.

Die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA ist eine Holding mit zahlreichen Tochtergesellschaften und Beteiligungen im In- und Ausland. Die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA und ihre Tochtergesellschaften (im Folgenden auch Bellevue Investments-Gruppe oder Bellevue Investments-Konzern) haben unterschiedliche Geschäftsmodelle und beschäftigen sich mit Software, Online-Diensten, Unterhaltungs- und Content-Angeboten sowie Immobilienanlagen.

Der Bilanzstichtag ist der 30. September 2019. Das Geschäftsjahr 2018/2019 umfasst den Zeitraum vom 1. Oktober 2018 bis zum 30. September 2019.

II. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Folgenden werden die wesentlichen bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erörtert. Sofern nichts anderes angegeben ist, wurden die beschriebenen Methoden stetig auf die dargestellten Berichtsperioden angewandt.

1. Grundlagen der Abschlusserstellung

Die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA hat den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2018/19 sowie für das Vorjahr gemäß §§ 290 ff. HGB und den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt.

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgte grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte auf Tausend Euro (TEUR) gerundet.

Die Gliederung der Konzernbilanz erfolgt nach der Vorgabe des § 266 HGB. Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA werden im Bundesanzeiger veröffentlicht.

2. Konsolidierung

2.1 Konsolidierungsgrundsätze und -methoden

Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA und ihrer Tochterunternehmen zum 30. September eines jeden Geschäftsjahres. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Das Realisations- sowie das Imparitätsprinzip wurden dabei beachtet.

Die Kapitalkonsolidierung für Unternehmen, die aufgrund eines Erwerbs erstmals konsolidiert wurden, wurde nach der Erwerbsmethode zum Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist, vorgenommen.

Dabei wird der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Das Eigenkapital wird mit dem Betrag angesetzt, der dem zum Konsolidierungszeitpunkt beizulegenden Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten entspricht. Ein nach der Verrechnung verbleibender Unterschiedsbetrag wird, wenn er auf der Aktivseite entsteht, als „Geschäfts- oder Firmenwert“ und, wenn er auf der Passivseite entsteht, unter dem Posten „Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung“ nach dem Eigenkapital ausgewiesen.

Der für die Bestimmung des Zeitwerts der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten und der für die Kapitalkonsolidierung maßgebliche Zeitpunkt ist grundsätzlich der, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist.

Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge, Aufwendungen, Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen, die im Buchwert von Vermögenswerten enthalten sind, werden gemäß §§ 303, 304 und 305 HGB in voller Höhe eliminiert.

2.2 Konsolidierungskreis

Tochtergesellschaften werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d. h. ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Die folgenden Gesellschaften gehören zur Bellevue Investments-Gruppe und wurden in den Konzernabschluss einbezogen:

Gesellschaft Sitz Anteil am Eigenkapital
Appic Labs GmbH Berlin, Deutschland 100 %
Bellevue Beteiligungs GmbH, Zossen, Deutschland 100,0 %
Bellevue Immobilien GmbH Zossen, Deutschland 94,0 %
Bellevue Immobilien 2 GmbH Zossen, Deutschland 94,0 %
Bellevue Management Inc. Halifax, Nova Scotia, Kanada 100,0 %
Bellevue Norge AS Oslo, Norwegen 100,0 %
Bellevue Property GmbH Zossen, Deutschland 100,0 %
Bellevue Property 1 GmbH Zossen, Deutschland 100,0%
Bellevue Property 2 GmbH Zossen, Deutschland 100,0 %
Bellevue Property 3 GmbH Zossen, Deutschland 100,0 %
Bellevue Property 4 GmbH Zossen, Deutschland 100,0 %
Expert Systems AG Berlin, Deutschland 69,8 %
Goya Baleares S.L. Manacor, Mallorca, Spanien 100,0 %
Goya International Ltd. Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien 100,0%
iXara Ltd. Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien 61,7 %
JAM Development Sp. z o.o. Krakau, Polen 100,0%
JAM Just Add Music GmbH Berlin, Deutschland 100,0 %
mufin GmbH Berlin, Deutschland 100,0%
Sequoia Audio Ltd. Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien 100,0 %
Sharea Ltd. Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien 100,0 %
The Xara Group Ltd. Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien 100,0%
Xara GmbH Berlin, Deutschland 100,0 %

Die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA hält seit 01.08.2018 eine 100%-Beteiligung an der Goya International Ltd. Aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung im Vorjahr wurde die Goya International Ltd. im Geschäftsjahr 2018/2019 erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Gesellschaften Bellevue Norge AS, Bellevue Management Inc., Bellevue Property 3 GmbH sowie Bellevue Property 4 GmbH wurden im Geschäftsjahr 2018/2019 neu gegründet. Die Bellevue Immobilien 2 GmbH wurde im Geschäftsjahr 2018/2019 erworben.

Über die Tochtergesellschaft Bellevue Beteiligungs GmbH verfügte die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA über indirekte Beteiligungen an den folgenden Gesellschaften:

Bellevue Property 3 GmbH

Bellevue Property 4 GmbH

Bellevue Immobilien 2 GmbH

Über die Tochtergesellschaft Xara GmbH verfügte die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA über indirekte Beteiligungen an den folgenden Gesellschaften:

The Xara Group Ltd., Großbritannien und

iXara Ltd., Großbritannien.

Über die Tochtergesellschaft JAM Just Add Music GmbH ist die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA außerdem indirekt an der JAM Development Sp. z o.o., Krakau, Polen, beteiligt. An allen weiteren oben genannten Konzerngesellschaften ist die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA direkt beteiligt.

Über die Tochtergesellschaft Goya International Ltd. hält die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA ferner eine 100 %-Beteiligung an der Bewertet.com Ltd. Aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung wurde die Bewertet.com Ltd. gemäß § 296 Abs. 2 HGB im Geschäftsjahr 2018/2019 nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

3. Währungsumrechnung

Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA und der Darstellungswährung des Konzerns, aufgestellt. Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet. Fremdwährungstransaktionen werden zunächst zum am Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs zwischen der funktionalen Währung und der Fremdwährung umgerechnet.

Die funktionale Währung der ausländischen Geschäftsbetriebe Goya International Ltd., Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien, The Xara Group Ltd., Hemel Hempstead, Hertfords- hire, Großbritannien, Sequoia Audio Ltd., Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien, Sharea Ltd., Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien, sowie der iXara Ltd., Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien, ist das Britische Pfund. Die funktionale Währung der Bellevue Norge AS, Oslo, Norwegen, ist die norwegische Krone. Die funktionale Währung der Bellevue Management Inc., Halifax, Nova Scotia, Kananda, ist der kanadische Dollar.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden dabei das Realisationsprinzip (§ 298 Abs. 1 i.V. m. § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 298 Abs. 1 i. V. m. § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

Die Aktiv- und Passivposten der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse wurden, mit Ausnahme des Eigenkapitals (gezeichnetes Kapital, Rücklagen, Ergebnisvortrag zu historischen Kursen), zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sind zum Durchschnittskurs in Euro umgerechnet. Die sich ergebende Umrechnungsdifferenz ist innerhalb des Konzerneigenkapitals ausgewiesen.

4. Immaterielle Vermögensgegenstände

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten angesetzt und entsprechend ihrer Nutzungsdauer über 3 bis 5 Jahre abgeschrieben. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden mit ihren Herstellungskosten angesetzt und entsprechend ihrer Nutzungsdauer über 5 Jahre abgeschrieben.

4.1 Software und Schutzrechte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich jeder kumulierten Abschreibung und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen.

4.2 Geschäfts- oder Firmenwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert ist im Rahmen der Kapitalkonsolidierung der Bellevue Immobilien GmbH, der Bellevue Immobilien 2 GmbH sowie der Bellevue Management Inc. entstanden. Es wurden die handelsrechtlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet. Die Nutzungsdauer wurde im Fall der Bellevue Immobilien GmbH auf 40 Jahre und im Fall der Bellevue Immobilien 2 GmbH auf 28 Jahre festgelegt, da sich diese Firmenwerte auf die Restnutzungsdauer der in diesem Zusammenhang erworbenen Immobilien bezieht. Im Fall der Bellevue Management Inc. wurde die Nutzungsdauer auf 15 Jahre festgelegt. Es wird jeweils die lineare Abschreibungsmethode angewendet.

5. Sachanlagen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten angesetzt und um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Diese betragen bei Gebäuden zwischen 40 und 50 Jahre.

Geringwertige Anlagegüter mit mehr als EUR 150,00 bis zu EUR 1.000,00 Anschaffungskosten, die nach dem 31. Dezember 2007 angeschafft worden sind, werden jährlich in einem Sammelposten zusammengefasst. Dieser Sammelposten wird einheitlich über 5 Geschäftsjahre mit jeweils 20 % abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Wert von EUR 410,00, die ab dem 01.01.2010 angeschafft wurden, werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und im gleichen Geschäftsjahr als Abgang gezeigt. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Wert von EUR 251,00 bis EUR 800,00, die ab dem 01.01.2018 angeschafft worden sind, werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und im gleichen Geschäftsjahr als Abgang gezeigt.

6. Finanzanlagen

Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

7. Vorräte

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Es bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte aus der Lieferung der ausgewiesenen Wirtschaftsgüter.

Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen am Bilanzstichtag aktiviert. Handelswaren sind zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktpreisen bilanziert.

8. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.

9. Wertpapiere

Die Wertpapiere werden mit den Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.

10. Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand

Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand werden zum Nominalwert bewertet.

11. Rechnungsabgrenzungsposten

Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand bzw. Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, gebildet.

12. Rückstellungen

Die Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt.

13. Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

14. Latente Steuern

Für die Ermittlung latenter Steuern auf Grund von temporären oder quasipermanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder auf Grund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung nicht abgezinst. Dabei werden auch Differenzen, die auf Konsolidierungsmaßnahmen gemäß den §§ 300 bis 307 HGB beruhen, berücksichtigt, nicht jedoch Differenzen aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts bzw. eines negativen Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet ausgewiesen. Die Aktivierung latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts nach § 274 Abs. 1 HGB.

15. Bewertungseinheiten

Soweit Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet werden, kommen folgende Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Anwendung:

Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. In den Fällen, in denen sowohl die „Einfrierungsmethode“, bei der die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert werden, als auch die „Durchbuchungsmethode“, wonach die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko sowohl des Grundgeschäfts als auch des Sicherungsinstruments bilanziert werden, angewandt werden können, wird die „Einfrierungsmethode“ angewandt. Die sich ausgleichenden positiven und negativen Wertänderungen werden ohne Berührung der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

III. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

1.1 Immaterielle Vermögensgegenstände

Die Entwicklung der einzelnen Positionen der immateriellen Vermögensgegenstände der Bellevue Investments-Gruppe ist im Anlagespiegel dargestellt.

Der Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 1.022 (Vorjahr: TEUR 693) resultiert aus der Konsolidierung der Gesellschaften Bellevue Immobilien GmbH, Bellevue Immobilien 2 GmbH sowie der Bellevue Management Inc. Es wurden die handelsrechtlichen Bilanzierungs und Bewertungsmethoden angewendet. Die Nutzungsdauer wurde im Fall der Bellevue Immobilien GmbH auf 40 Jahre und im Fall der Bellevue Immobilien 2 GmbH auf 28 Jahre festgelegt, da er sich auf die Restnutzungsdauer der in diesem Zusammenhang erworbenen Immobilien bezieht. Im Fall der Bellevue Management Inc. wurde die Nutzungsdauer auf 15 Jahre festgelegt.

1.2 Sachanlagen

Die Entwicklung der einzelnen Positionen des Sachanlagevermögens der Bellevue Investments-Gruppe ist im Anlagenspiegel dargestellt.

1.3 Finanzanlagen

Bei den Finanzanlagen handelt es sich ausschließlich um Beteiligungen sowie assoziierte Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2018/2019 wurde den assoziierten Unternehmen im Rahmen der At-Equity-Bewertung ein Ergbnis von -1,1 Mio. EUR zugewiesen. Hierdurch nahm der Bilanzansatz der assoziierten Unternehmen von EUR 11,0 Mio. auf EUR 9,9 Mio. ab. Die Entwicklung der Beteiligungen der Bellevue Investments-Gruppe ist ebenfalls im Anlagenspiegel dargestellt. Die Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiliungsverhältnis besteht, betreffen assoziierte Unternehmen.

2. Umlaufvermögen

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

3. Rechnungsabgrenzungsposten

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden für im Voraus gezahlte Beiträge und Steuern in Höhe von TEUR 280 (Vorjahr: TEUR 117) gebildet.

4. Eigenkapital

Die Entwicklung der einzelnen Positionen des Eigenkapitals der Bellevue Investments-Gruppe ist im Eigenkapitalspiegel dargestellt.

4.1 Grundkapital

Das Grundkapital der Bellevue Investments-Gruppe entspricht zum 30. September 2019 dem Grundkapital der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA von EUR 12.662.038. Es ist in 8.844.979 nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von rund EUR 1,43 je Aktie eingeteilt.

4.2 Genehmigtes Kapital

Die persönlich haftende Gesellschafterin ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 23. März 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu insgesamt EUR 6.331.019,00 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2015/I). Den Aktionären ist dabei grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Die Aktien können auch von einem oder mehreren durch die persönlich haftende Gesellschafterin bestimmten Kreditinstituten oder Unternehmen im Sinne von § 186 Abs. 5 Satz 1 AktG mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Die persönlich haftende Gesellschafterin ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen,

um Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen;

wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage, insbesondere zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben in Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erfolgt;

wenn die neuen Aktien an Personen, die in einem Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft oder einem mit ihr nachgeordnet verbundenen Unternehmen stehen, ausgegeben werden. Die Anzahl der in dieser Weise unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien darf einen anteiligen Betrag am Grundkapital von insgesamt EUR 633.101,90 nicht überschreiten;

soweit dies erforderlich ist, um den Inhabern von im Zeitpunkt der Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2015/I umlaufenden Wandel- und/oder Optionsrechten bzw. einer Wandlungspflicht aus von der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA oder ihren Konzerngesellschaften bereits begebenen oder künftig zu begebenden Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang einzuräumen, wie es ihnen nach Ausübung der Wandel- und/oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung einer Wandlungspflicht als Aktionäre zustehen würde;

zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (scrip dividend), bei der den Aktionären angeboten wird, ihren Dividendenanspruch wahlweise (ganz oder teilweise) als Sacheinlage gegen Gewährung neuer Aktien aus dem Genehmigten Kapital 2015/I in die Gesellschaft einzulegen.

Die persönlich haftende Gesellschafterin ist ermächtigt, den Inhalt der Aktienrechte, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung sowie die Bedingungen der Aktienausgabe, insbesondere den Ausgabebetrag, mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, nach Ausnutzung des genehmigten Kapitals oder Ablauf der Frist für die Ausnutzung des genehmigten Kapitals die Fassung der Satzung entsprechend anzupassen.

4.3 Bedingtes Kapital

Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu EUR 1.266.203,00 (in Worten: Euro eine Million zweihundertsechsundsechzigtausendzweihundertdrei) durch Ausgabe von bis zu 884.497 Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2015/I). Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Absicherung von Bezugsrechten auf Stückaktien im Rahmen des Performance Share Plans 2015, dessen Eckpunkte die Hauptversammlung am 24. März 2015 beschlossen hat. Die Bezugsrechte dürfen nur auf der Grundlage des Ermächtigungsbeschlusses der ordentlichen Hauptversammlung vom 24. März 2015 ausgegeben werden. Die Aktien werden an die Bezugsberechtigten gegen Einbringung des auf die in Übereinstimmung mit dem Ermächtigungsbeschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 24. März 2015 ausgegebenen Performance Share Units im Zeitpunkt der Aktienausgabe entfallenden Vergütungsbetrages im Wege einer Sacheinlage zum Ausgabebetrag in Höhe des anteiligen Betrags der ausgegebenen Aktien am Grundkapital ausgegeben. Dabei wird jeweils eine Aktie gegen Einbringung des Vergütungsbetrags aus einer Performance Share Unit ausgegeben. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als Aktien auf die gewährten Bezugsrechte ausgegeben werden und die Gesellschaft die Bezugsrechte nicht durch Barzahlung oder Lieferung von eigenen Aktien ablöst. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie ausgegeben werden, am Gewinn teil.

4.4 Aktienrückkauf / eigene Anteile

Die Hauptversammlung vom 24. März 2015 hat die persönlich haftende Gesellschafterin zum Erwerb eigener Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt. Die persönlich haftende Gesellschafterin wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien in Höhe von insgesamt bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung über die vorliegende Ermächtigung bestehenden Grundkapitals oder – falls dieser Betrag geringer ist – des zum Zeitpunkt der jeweiligen Ausübung der vorliegenden Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu jedem zulässigen Zweck im Rahmen der gesetzlichen Beschränkungen nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen zu erwerben. Die Ermächtigung gilt bis zum 23. März 2020 (einschließlich) und kann durch die Gesellschaft, aber auch durch ihre Tochtergesellschaften oder für ihre oder deren Rechnung durch von der Gesellschaft oder von einer Tochtergesellschaft beauftragte Dritte ausgenutzt werden.

Der Erwerb erfolgt (i) mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots, (ii) mittels einer an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Einladung zur Abgabe von Verkaufsofferten oder (iii) durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktionäre.

Im Falle eines öffentlichen Kaufangebots oder im Falle einer an alle Aktionäre gerichteten Einladung zur Abgabe von Verkaufsofferten darf der von der Gesellschaft gezahlte Gegenwert je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) die Preispanne zwischen EUR 1,50 und EUR 2,50 je Aktie der Gesellschaft um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten.

Ergeben sich nach Veröffentlichung eines öffentlichen Kaufangebots oder einer öffentlichen Einladung zur Abgabe von Verkaufsofferten erhebliche Abweichungen vom gebotenen Kauf- bzw. Verkaufspreis oder den Grenzwerten einer etwaigen Kauf- bzw. Verkaufspreisspanne, so kann das Angebot bzw. die Einladung zur Abgabe von Verkaufsofferten angepasst werden. Die 10%-Grenze für das Über- oder Unterschreiten ist auf diesen Betrag anzuwenden.

Das Volumen eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Einladung zur Abgabe von Verkaufsofferten kann begrenzt werden. Sofern ein öffentliches Kaufangebot oder eine öffentliche Einladung zur Abgabe von Verkaufsofferten überzeichnet ist, muss der Erwerb bzw. die Annahme nach Quoten im Verhältnis der jeweils zu berücksichtigenden angebotenen Aktien unter insoweit partiellem Ausschluss eines eventuellen Rechts der Aktionäre zur Andienung ihrer Aktien erfolgen. Ein bevorrechtigter Erwerb bzw. eine bevorrechtigte Annahme geringer Stückzahlen von bis zu 50 Stück angedienter Aktien je Aktionär sowie eine Rundung nach kaufmännischen Grundsätzen können unter insoweit partiellem Ausschluss eines eventuellen Rechts der Aktionäre zur Andienung ihrer Aktien vorgesehen werden.

Werden den Aktionären zum Zwecke des Erwerbs Andienungsrechte zur Verfügung gestellt, so können diese den Aktionären im Verhältnis zu ihrem Aktienbesitz entsprechend der Relation des Volumens der von der Gesellschaft zurückzukaufenden Aktien zum Grundkapital zugeteilt werden. Bruchteile von Andienungsrechten werden nicht zugeteilt; für diesen Fall werden etwaige Teilandienungsrechte ausgeschlossen. Der Preis oder die Grenzwerte der angebotenen Kaufpreisspanne (jeweils ohne Erwerbsnebenkosten), zu dem bei Ausübung von Andienungsrechten Aktien veräußert werden können, wird nach Maßgabe der Regelungen über die Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsofferten bestimmt und ggf. angepasst. Die nähere Ausgestaltung der Andienungsrechte, insbesondere ihr Inhalt, die Laufzeit und ggf. ihre Handelbarkeit, bestimmt der Vorstand bzw. die persönlich haftende Gesellschafterin.

Die persönlich haftende Gesellschafterin wurde ermächtigt, die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken insbesondere auch wie folgt zu verwenden:

a)

Die Aktien können mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch ein öffentliches Angebot an alle Aktionäre im Verhältnis ihrer Beteiligungsquote veräußert werden. Der auf die Anzahl der unter dieser Ermächtigung veräußerten Aktien entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals darf 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung über diese Ermächtigung bestehenden Grundkapitals oder – falls dieser Wert geringer ist – des zum Zeitpunkt der jeweiligen Ausübung der vorliegenden Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Auf die 10 %-Grenze ist der anteilige Betrag des Grundkapitals von neuen Aktien, die seit Beschlussfassung der Hauptversammlung über diese Ermächtigung aufgrund von etwaigen Ermächtigungen zur Ausgabe von Aktien aus genehmigtem Kapital unter Bezugsrechtsausschluss nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ggf. begeben worden sind, anzurechnen, ebenso wie der anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf Options- und/oder Wandelanleihen mit einem Options- bzw. Wandlungsrecht auf Aktien entfällt, die aufgrund von etwaigen Ermächtigungen gemäß §§ 221 Abs. 4, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG seit Beschlussfassung der Hauptversammlung über diese Ermächtigung ggf. ausgegeben worden sind. Der Vorstand ist ermächtigt, das Bezugsrecht für Spitzenbeträge auszuschließen.

b)

Die Aktien können mit Zustimmung des Aufsichtsrats Dritten als Gegenleistung zum unmittelbaren oder mittelbaren Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen angeboten und übertragen werden.

c)

Die Aktien können mit Zustimmung des Aufsichtsrats Personen, die in einem Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft oder einem verbundenen Unternehmen stehen, zum Erwerb angeboten werden oder können an solche Personen übertragen werden.

d)

Die Aktien können ferner eingezogen werden, ohne dass die Einziehung oder die Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Die Einziehung kann auch dergestalt erfolgen, dass sich das Grundkapital nicht verändert, sondern durch die Einziehung der Aktien der Anteil der übrigen Aktien am Grundkapital gemäß § 8 Abs. 3 AktG erhöht wird (§ 237 Abs. 3 Nr. 3 AktG). Für diesen Fall wird der Vorstand bzw. die persönlich haftende Gesellschafterin ermächtigt, die Angabe der Zahl der Aktien in der Satzung entsprechend anzupassen.

Das Bezugsrecht der Aktionäre auf eigene Aktien wird insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den vorstehenden Ermächtigungen nach Ziffern a) bis c) verwendet werden. Die Ermächtigungen zum Erwerb eigener Aktien, zu ihrer Veräußerung oder anderweitigen Verwendung bzw. zu ihrem Einzug können unabhängig voneinander, einmal oder mehrmals, ganz oder auch in Teilen ausgeübt werden. Soweit Aktien als Gegenleistung verwendet werden, kann dies auch in Kombination mit anderen Formen der Gegenleistung geschehen.

Die Gesellschaft hat von der Ermächtigung zum Kauf eigener Aktien Gebrauch gemacht und 22.637 Aktien zu einem Preis von EUR 2,50 je Aktie zurückgekauft. Die zurückgekauften Aktien können zu allen im Ermächtigungsbeschluss der Hauptversammlung vorgesehenen Zwecken verwendet werden. Aufgrund des Rückkaufs eigener Aktien wurde das Grundkapital um den rechnerischen Nennwert dieser Aktien in Höhe von TEUR 34 reduziert. Ferner wurde die Kapitalrücklage um das von der Gesellschaft gezahlte Aufgeld in Höhe von TEUR 22 reduziert.

5. Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Personalaufwand (TEUR 195; Vorjahr: TEUR 185), Jahresabschluss (TEUR 180; Vorjahr: TEUR 119), Aufsichtsratsvergütung TEUR 67, Vorjahr: TEUR 51) und Retouren (TEUR 41; Vorjahr: TEUR 41) gebildet.

6. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten und die Besicherung der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen dargestellt. Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte aus der Lieferung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen. Darüber hinaus bestehen keine Sicherheiten bei den Verbindlichkeiten.

Verbindlichkeitenspiegel in TEUR:

30.9.2019 Restlaufzeit 30.9.2018 Restlaufzeit
bis 1 Jahr über 5 Jahre gesamt bis 1 Jahr gesamt
1 Jahr 5 Jahre 1 Jahr
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.462 15.882 22.539 1.376
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 681 0 681 783 783
3. sonstige Verbindlichkeiten 355 0 355 4.519 4.519
– davon aus Steuern 119 0 119 2.151 2.151
– gegenüber Personal 0 0 0 4 4
– sonstiges 236 0 236 2.364 2.364

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit einem Betrag von TEUR 22.539 durch Grundpfandrechte gesichert.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten handelt es sich um 5 fest und 4 variabel verzinste Kredite. Drei variabel verzinste Kredite mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren sind mit Zins-Swaps mit identischen Konditionen in Bezug auf Laufzeit, Kredithöhe und Tilgung abgesichert, sodass Swap und Kredit jeweils zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst wurden. Der gemeinsame Bilanzansatz in Höhe von TEUR 9.700 entspricht der Kredithöhe zum 30.09.2019, da die Swaps zum Bilanzstichtag abgerechnet und folglich vollständig als Zinsaufwand erfasst wurden.

7. Passive latente Steuern

Die passiven latenten Steuern resultieren aus folgenden Sachverhalten:

30.09.2019 30.09.2018
TEUR TEUR
Latente Steuerschulden aus zeitlichen Buchungsunterschieden
Sachanlagen aus Unternehmenserwerben -969 -697
-969 -697
Latente Steueransprüche aus zeitlichen Buchungsunterschieden
Währungsumrechnungsdifferenzen 0
Latente Steuerschulden netto -969 -697

Der Berechnung wurde grundsätzlich ein kombinierter Ertragsteuersatz von 29,2 % zugrunde gelegt. Abweichend davon wurden für die latenten Steuer aus der Erstkonsolidierung der Bellevue Immobilien GmbH und der Bellevue Immobilien 2 GmbH der unternehmensindividuelle Steuersatz von 15,8 % angewendet.

8. Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag bestanden Avalkredite aus Mietbürgschaften in Höhe von TEUR 262 (Vorjahr: TEUR 262). Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme wird als gering eingeschätzt. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses bestanden keine weiteren Mietbürgschaften. Aufgrund der positiven Entwicklung der wirtschaftlichen Lage sowie des Immobilienmarktes ist derzeit mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen.

9. Sonstige finanzielle Verpflichtungen nach § 314 Abs. 1 Nr. 2a HGB

2019/20 2020/21 2021/22 2022/23 2023/24
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Mietverträge 1.028 924 881 881 881
1.028 924 881 881 881

10. Geschäfte mit nahe stehenden Personen/Unternehmen

Die Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen werden zu denselben Konditionen wie mit fremden Dritten abgewickelt.

11. Bewertungseinheiten

Folgende Bewertungseinheiten wurden gebildet:

Grundgeschäft / Sicherungsinstrument Risiko / Art der Bewertungseinheit Marktwert 30.09.2019 Höhe des abgesicherten Risikos
variabel verzinstes Bankdarlehen/ Zins-Swap Zinsrisiko / micro hedge TEUR 1.781 TEUR 9.700

Für 3 variabel verzinste Darlehen wurden Zins-Swaps mit Tilgung mit identischen Volumen abgeschlossen. Diese Darlehen und Zins-Swaps haben eine Laufzeit von mehr als 5 Jahren.

Durch die Zins-Swaps wurden variabel verzinsliche Verbindlichkeiten in fest verzinsliche Verbindlichkeiten umgewandelt. Die Bewertung der Zins-Swaps erfolgte nach der Barwertmethode. Die Wertänderung aus Darlehen und Sicherungsgeschäft (Zins-Swap) gleichen sich über den gesamten Sicherungszeitraum aus. Die Gesellschaft hat eine Bewertungseinheit nach § 254 HGB (micro hedge) gebildet.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Nach Geschäftsbereichen gliedern sich die Umsatzerlöse wie folgt:

2018/19 2017/18
TEUR TEUR
Ventures 6.285 4.672
Immobilien 4.307 3.327
Rest 992 1.508
11.584 9.507

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten vor allem Erträge aus Währungsumrechnungen in Höhe von TEUR 1.096 (Vorjahr: TEUR 370). Im Vorjahr waren sie von den Erträgen aus Beteiligungsveräußerungen in Höhe von TEUR 93.950 geprägt.

3. Periodenfremde Erträge

Im Geschäftsjahr 2018/2019 kam es zu periodenfremden Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr TEUR 4).

V. Erläuterungen zur Konzernkapitalflussrechnung

Ertragsteuern wurden in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr TEUR 1.278), Zinsen wurden in Höhe von TEUR 572 (Vorjahr TEUR 566) bezahlt.

Der Finanzmittelfonds setzt sich aus den Bilanzposten Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks zusammen. TEUR 946 (Vorjahr TEUR 0) des Finanzmittelfonds unterliegen Verfügungsbeschränkungen.

VI. Erläuterungen zum Konzerneigenkapitalspiegel

Vom erwirtschafteten Konzerneigenkapital stehen zum 30. September 2019 TEUR 85.444 (Vorjahr TEUR 94.002) zur Ausschüttung an die Gesellschafter zur Verfügung.

VII. Sonstige Angaben

1. Organe der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA

Die Bellevue Investments Verwaltungs GmbH nimmt als persönlich haftende Gesellschafterin über ihre Geschäftsführer die Geschäftsführung und Vertretung der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA wahr. Alleiniger Geschäftsführer der Bellevue Investments Verwaltungs GmbH war im Geschäftsjahr 2018/2019 Herr Jürgen Jaron.

Der Aufsichtsrat besteht unverändert aus:

Herrn Tilman Herberger, Kaufmann, Dresden (Vorsitzender des Aufsichtsrates),

Herrn Erhard Rein, Kaufmann, Rahden (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates),

Herrn Titus Tost, Kaufmann, Dresden (Mitglied des Aufsichtsrates).

2. Mitarbeiter

Der Bellevue Investments-Konzern beschäftigte im Jahresdurchschnitt 137 Angestellte (Vorjahr: 114) und 6 Auszubildende (Vorjahr: 5).

3. Angaben gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG

Der Gesellschaft wurden im Geschäftsjahr 2018/2019 keine Mitteilungen über das Bestehen von Beteiligungen nach § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 AktG oder nach § 21 Abs. 1 oder Abs. 1a WpHG gemacht.

4. Honorar des Abschlussprüfers

Im Geschäftsjahr 2018/2019 wurden Honorare für die Abschlussprüfung in Höhe von TEUR 43 (Vorjahr TEUR 43) erfasst.

5. Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB

Für den Jahresabschluss zum 30. September 2019 wird die Befreiungsvorschrift nach § 264 Abs. 3 HGB für die folgenden Tochterunternehmen in Anspruch genommen:

Appic Labs GmbH

Bellevue Beteiligungs GmbH

Bellevue Immobilien GmbH

Bellevue Immobilien 2 GmbH

Bellevue Property GmbH

Bellevue Property 1 GmbH

Bellevue Property 2 GmbH

Bellevue Property 3 GmbH

Bellevue Property 4 GmbH

JAM Just Add Music GmbH

Xara GmbH

mufin GmbH

6. Ergebnisverwendung der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA (handelsrechtlicher Einzelabschluss)

Die Geschäftsführung der persönlich haftenden Gesellschafterin und der Aufsichtsrat der Gesellschaft schlagen der Hauptversammlung vor, den handelsrechtlichen Bilanzgewinn der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/2019 in Höhe von TEUR 85.444 auf neue Rechnung vorzutragen.

 

Berlin, 28. Februar 2020

Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA

vertreten durch Bellevue Investments Verwaltungs GmbH, persönlich haftende Gesellschafterin

Jürgen Jaron

ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS IM GESCHÄFTSJAHR 2018/19

ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
01.10.2018 Zugänge Abgänge Umbuchungen 30.09.2019
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 5.090 107 0 0 5.197
2. Geschäfts- oder Firmenwert 773 364 0 0 1.137
5.863 471 0 0 6.334
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 36.555 4.155 0 659 41.369
2. Technische Anlagen und Maschinen 66 36 0 0 102
3. Andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung 1.472 277 38 0 1.711
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 596 3.631 0 -659 3.568
38.689 8.099 38 0 46.750
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an assoziierten Unternehmen 11.003 0 0 1.497 12.500
2. Beteiligungen 1.127 286 0 0 1.413
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 19.177 130 0 0 19.307
31.307 416 0 1.497 33.220
75.859 8.986 38 1.497 86.304
AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
01.10.2018 Zuführungen Abgänge Umbuchungen Währungsumrechnung 30.09.2019
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4.161 315 0 0 0 4.476
2. Geschäfts- oder Firmenwert 80 35 0 0 0 115
4.241 350 0 0 0 4.591
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 3.046 1.164 0 0 36 4.246
2. Technische Anlagen und Maschinen 17 9 0 0 0 26
3. Andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung 906 211 4 0 0 1.113
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0 0
3.969 1.384 4 0 36 5.385
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an assoziierten Unternehmen 0 1.120 0 1.497 0 2.617
2. Beteiligungen 0 268 0 0 0 268
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 0 0 0 0 0
0 1.388 0 1.497 0 2.885
8.210 3.122 4 1.497 36 12.861
NETTOBUCHWERTE
30.09.2019 30.09.2018
TEUR TEUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 721 929
2. Geschäfts- oder Firmenwert 1.022 693
1.743 1.622
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 37.123 33.509
2. Technische Anlagen und Maschinen 76 49
3. Andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung 598 566
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 3.568 596
41.365 34.720
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an assoziierten Unternehmen 9.883 11.003
2. Beteiligungen 1.145 1.127
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 19.307 19.177
30.335 31.307
73.443 67.649

KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018/19

1. Kurzüberblick über das Geschäftsjahr 2018/2019

Die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA ist eine Holding mit zahlreichen Tochtergesellschaften und Beteiligungen im In- und Ausland. Die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA und ihre Tochtergesellschaften (im Folgenden Bellevue Investments-Gruppe, Bellevue Investments-Konzern oder Bellevue Investments) haben unterschiedliche Geschäftsmodelle und beschäftigen sich mit Software, Online-Diensten, Unterhaltungs- und Content-Angeboten sowie Immobilienanlagen. Der Konzernabschluss der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA für das Geschäftsjahr 2018/2019 wurde gemäß §§ 290 ff. HGB und den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt.

Die Steuerung des Konzerns erfolgt anhand wesentlicher Kennzahlen, die geplant und deren Entwicklung im Geschäftsverlauf fortlaufend gemessen werden. Dabei handelt es sich insbesondere um die Umsatzentwicklung sowie die Entwicklung des EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) bzw. EBT (Ergebnis vor Steuern) auf Ebene der einzelnen Konzerngesellschaften.

Der Konzernumsatz nahm von EUR 9,5 Mio. auf EUR 11,6 Mio. zu. Dabei wurde der Umsatz der Ventures sowie der Immobilien deutlich gesteigert, während der sonstige Umsatz zurückging. Nachdem die Bellevue Investments-Gruppe im Vorjahr aufgrund der Veräußerung der MAGIX-Anteile ein außerordentlich hohes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von EUR 80,1 Mio. erwirtschaftet hatte, lag das EBIT im Berichtszeitraum bei EUR -9,4 Mio. Die EBIT-Marge sank entsprechend von 842,2 % auf -80,8 %. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) sank von EUR 79,6 Mio. im Vorjahr auf EUR -9,5 Mio. In Bezug auf die EBT-Marge bedeutete dies einen Rückgang von 836,8 % auf -82,4 %. Nach einem Konzernjahresüberschuss in Höhe von EUR 81,1 Mio. im Vorjahr wurde 2018/2019 ein Fehlbetrag in Höhe von EUR -9,3 Mio. erwirtschaftet.

Der Cashflow aus der laufenden Betriebstätigkeit lag bei EUR -11,7 Mio. (Vorjahr: EUR – 9,4 Mio.), der Cashflow aus der Investitionstätigkeit bei EUR -15,0 Mio. (Vorjahr: EUR 50,4 Mio.). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag bei EUR 0,8 Mio. (Vorjahr: EUR 3,8 Mio.) und resultierte u. a. aus der Kredittilgung und der Aufnahme von Minderheitsgesellschaftern

Bellevue Investments blickt positiv das laufende Geschäftsjahr 2019/2020 und die weitere Entwicklung in 2020/2021. Sofern vom Umfeld keine außerordentlichen negativen Impulse ausgehen, wird für diese Jahre weiteres Umsatzwachstum erwartet.

2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

2.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld

2018/2019 schwächte sich der Wachstumskurs der Weltwirtschaft etwas ab. Nach einem Plus von 3,8 % in 2017 und 3,6 % in 2018 sieht der Internationale Währungsfonds (IWF) den Anstieg der weltweiten Wirtschaftsleistung in 2019 nur noch bei 3,0 % (Stand Oktober 2019).

Das Wirtschaftswachstum in den Industriestaaten (sog. advanced economies) blieb mit 2,5 % in 2017, 2,3 % in 2018 und 1,7 % in 2019 unter dem Niveau der Weltwirtschaft. Dabei erreichten die USA Zuwächse in Höhe von 2,4 % (2017), 2,9 % (2018) und 2,4 % (2019). In Westeuropa und insbesondere in Deutschland entwickelte sich die Wirtschaftsleistung mit 2,4 % bzw. 2,5 % (2017), 1,9 % bzw. 1,5 % (2018) und 1,2 % bzw. 0,5 % (2019) zuletzt etwas schwächer.

Auch nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat die deutsche Konjunktur an Schwung verloren. Im Vergleich zum jeweiligen Vorquartal lag das Wachstum bei 0,2 % im Schlussquartal 2018 und bei 0,5 % im ersten Quartal 2019; nach einem leichten Rückgang um -0,2 % im zweiten Quartal 2019 stieg die Wirtschaftsleistung im darauffolgenden Quartal um 0,1 %. Größere Zuwachsraten gab es dabei unter anderem im Baugewerbe sowie im Bereich Information und Kommunikation.

2.2 Branchenentwicklung

Der globale IT-Markt hat sich 2019 etwas schwächer entwickelt, als erwartet wurde. Das Marktforschungsunternehmen Gartner geht von einem Wachstum der weltweiten IT-Umsätze in 2019 um 0,4 % aus. Für den deutschen IT-Markt berichtet der „Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V.“ (BITKOM) ein abflauendes Wachstum von 4,0 % in 2018 auf 3,2 % in 2019. Dabei wird der hiesige Softwaremarkt mit einem Plus von jeweils 6,3 % in 2018 und 2019 stärker gesehen als der Gesamtmarkt.

Für die deutsche Immobilienwirtschaft sieht der „Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.“ (ZIA) in seinem „Frühjahrsgutachten Immobilienwirtschaft 2019“ trotz hoher Auftragsbestände und güns-tigen Finanzierungsbedingungen einen allmählich schwindenden Optimismus in der Branche. Aus diesem Grund wird für 2019 mit moderaten Wachstumsraten gerechnet. Der Sachverständigenrat erwartet für 2019 einen unveränderten Wachstumsbeitrag der Branche zum Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 0,3 Prozentpunkten.

3. Geschäftsverlauf

3.1 Ertragslage

Ertragslage der Bellevue Investments-Gruppe im Überblick

1. Okt. 2018 bis 30. Sep. 2019 1. Okt. 2017 bis 30. Sep. 2018 Veränderung %
TEUR TEUR
Umsatzerlöse 11.584 9.507 +21,8 %
Ergebnis vor Zinsen & Steuern -9.365 80.064 -111,7 %
als % vom Umsatz -80,8 % 842,2 %
Ergebnis vor Steuern -9.540 79.554 -112,0 %
als % vom Umsatz -82,4 % 836,8 %
Konzernjahresüberschuss -9.265 81.046 -111,4 %
als % vom Umsatz -80,0 % 852,5 %

Ergebnisentwicklung

Bellevue Investments hat 2018/2019 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von EUR -9,4 Mio. erwirtschaftet, nachdem das EBIT im Vorjahr bei EUR 80,1 Mio. gelegen hatte. Die EBIT-Marge sank entsprechend von 842,2 % auf -80,8 %. Nachdem der Verkauf der Tochtergesellschaft MAGIX Software GmbH im Vorjahr für ein außerordentlich hohes Ergebnis gesorgt hatte, befanden sich die Ventures im Berichtszeitraum weiterhin im Aufbau und die Immobilien-Investitionen konnten die Venture-Verluste nur teilweise kompensieren.

Das Finanzergebnis verbesserte sich von EUR -0,5 Mio. im Vorjahr auf EUR -0,2 Mio. Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen betrugen EUR 1,1 Mio. nach EUR 1,7 Mio. im Vorjahr. Sie resultieren aus der Beteiligung an der MAGIX Beteiligungs-Gruppe. Nachdem im Vorjahr ein Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von EUR 79,6 Mio. erzielt wurde, lag das EBT in diesem Jahr bei EUR -9,5 Mio. Die EBT-Marge sank 836,8 % auf -82,4 %. Die Ertragsteuern beliefen sich auf EUR -0,3 Mio. nach EUR -1,5 Mio. im Vorjahr. Der Konzernjahresüberschuss verringerte sich von EUR 81,0 Mio. im Vorjahr auf EUR -9,3 Mio.

Umsatz

Der Umsatz des Konzerns stieg von EUR 9,5 Mio. auf EUR 11,6 Mio. In Bezug auf die Quartale ergibt sich folgende Umsatzverteilung: im ersten Quartal EUR 2,8 Mio. (Vorjahr: EUR 2,2 Mio.), im zweiten Quartal EUR 3,0 Mio. (Vorjahr: EUR 2,5 Mio.), im dritten Quartal EUR 2,6 Mio. (Vorjahr: EUR 2,3 Mio.) und im vierten Quartal EUR 3,2 Mio. (Vorjahr: EUR 2,5 Mio.).

Folgende Umsatzbereiche werden im Bellevue Investments Konzern unterschieden: Immobilien, Ventures und Rest.

Im Immobilienbereich liegt der Fokus auf der Vermietung von Gewerbe- und Wohnobjekten in Deutschland. Die Immobilien-Umsätze werden von den Konzerntochtergesellschaften Bellevue Property 1 GmbH, Bellevue Property 2 GmbH, Bellevue Immobilien GmbH, Bellevue Immobilien 2 GmbH sowie von der Goya Baleares S.L. erwirtschaftet.

Im Venture-Bereich werden junge, innovative Unternehmen gebündelt. Die Venture-Umsätze werden im Wesentlichen von den Konzerntöchtern Expert Systems AG, JAM Just Add Music GmbH, mufin GmbH, The Xara Group Ltd. sowie der Xara GmbH erwirtschaftet.

Unter Rest werden Umsätze des Konzerns, insbesondere der Konzernmuttergesellschaft mit assoziierten Unternehmen (insbesondere der MAGIX-Gruppe) sowie mit fremden Dritten zusammengefasst.

2018/2019 lag der Anteil des Immobilienbereichs am Konzernumsatz bei 37 % (Vorjahr: 35 %). Der Anteil des Venture-Bereichs lag bei 54 % (Vorjahr: 49 %), der Rest kam auf 9 % (Vorjahr: 16 %). Die Umsatzentwicklung der Geschäftsbereiche gestaltete sich wie folgt:

Bellevue Investments-Konzern -Umsatz nach Geschäftsbereichen zum 30. September 2019

1. bis 30. September Okt. 2018 Sep. 2019 1.Oktober bis 30. September Okt. 2017 Sep. 2018 + /-
TEUR % TEUR % TEUR %
Immobilien 4.307 37 % 3.327 35% +980 +29 %
Ventures 6.285 54 % 4.672 49% +1.613 +35 %
Rest 992 9% 1.508 16% -516 -34 %
Gesamt 11.584 100 % 9.507 100 % +2.077 +22 %

Der Umsatz im Bereich Immobilien stieg um 28 % bzw. EUR 0,9 Mio. von EUR 3,3 Mio. auf EUR 4,3 Mio. Wesentlichen Einfluss hatte hierauf insbesondere die bessere Auslastung der Gewerbeimmobilien in der Bellevue Property 2 GmbH.

Noch etwas deutlicher um 35 % bzw. EUR 1,6 Mio. zugelegt hat der Umsatz der Ventures. In diesem Bereich stieg der Umsatz von EUR 4,7 Mio. auf EUR 6,3 Mio. Positiv hervorzuheben sind hier insbesondere die Expert Systems AG sowie die Xara-Gruppe.

Von EUR 1,5 Mio. im Geschäftsjahr 2018/2019 auf EUR 1,0 Mio. rückläufig war der Rest-Bereich, der im Wesentlichen Umsätze der Konzernmutter mit der MAGIX-Gruppe enthält.

Kostenstruktur

Die Betriebsaufwendungen, die sich aus Material-, Personal- und sonstigem betrieblichen Aufwand sowie den Abschreibungen zusammensetzen, nahmen von EUR 18,8 Mio. auf EUR 21,2 Mio. zu. Dabei stiegen die Abschreibungen von EUR 1,5 Mio. auf EUR 1,7 Mio. und die operativen Kosten von EUR 17,3 Mio. auf EUR 19,4 Mio. Ihre Entwicklung stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:

Bellevue Investments-Konzern – Operative Kosten zum 30. September 2019

1. Okt. 2018 Sep. 2019 1. Okt. 2017 bis 30. Sep.2018 + / –
TEUR % TEUR % TEUR %
Materialaufwand 1.230 6,3 % 640 3,7 % +590 +92,2 %
Personalaufwand 7.281 37,5 % 6.483 37,4 % +798 -+ 12,3 %
Sonstiger Betriebsaufwand 10.916 56,2 % 10.205 58,9 % +711 +7,0 %
Gesamt 19.427 100,0% 17.328 100,0 % +2.099 +12,1 %

Der Materialaufwand stieg von EUR 0,6 Mio. um 92,2 % auf EUR 1,2 Mio. Hierbei nahmen die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren als auch die Aufwendungen für bezogene Leistungen zu.

Der Personalaufwand nahm von EUR 6,5 Mio. auf EUR 7,3 Mio. zu. Dies entspricht einem Anstieg um 12,3 %. Die Zahl der im Jahresdurchschnitt beschäftigten Angestellten stieg von 114 auf 137. Die Zahl der Auszubildenden stieg von 5 auf 6. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen nahmen um 7,0 % zu von EUR 10,2 Mio. auf EUR 10,9 Mio.

3.2 Finanz- und Vermögenslage

Bilanz

Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA, Berlin

Konzernbilanz zum 30. September 2019 im Überblick

30. Sep. 2019 30. Sep. 2018 Veränderung
TEUR TEUR %
Anlagevermögen 73.442 67.649 +8,6 %
Umlaufvermögen 60.608 78.315 -22,6 %
davon liquide Mittel 30.112 55.897 -46,1 %
Rechnungsabgrenzungsposten 280 117 +138,5%
Summe Aktiva 134.330 146.081 -8,0 %
Eigenkapital 108.106 114.168 -5,3 %
Rückstellungen 1.245 1.372 -9,3 %
Verbindlichkeiten 23.575 29.541 -20,2 %
Rechnungsabgrenzungsposten 435 303 +43,6 %
Passive latente Steuern 969 697 +39,0 %
Summe Passiva 134.330 146.081 -8,0 %

Im Jahresvergleich war die Bilanzsumme von EUR 146,1 Mio. auf EUR 134,3 Mio. rückläufig.

Dabei verbesserte sich die Eigenkapitalquote von 78,2 % auf 80,5 %. Das Eigenkapital des Konzerns verringerte sich von EUR 114,2 Mio. auf EUR 108,1 Mio. Wesentlichen Einfluss hatte hierauf der Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von EUR -9,3 Mio.

Innerhalb des Fremdkapitals nahmen die Rückstellungen von EUR 1,4 Mio. auf EUR 1,2 Mio. ab. Dabei sanken die Steuerrückstellungen von EUR 0,7 Mio. auf EUR 0,4 Mio. Die sonstigen Rückstellungen stiegen dagegen von EUR 0,6 Mio. auf EUR 0,8 Mio.

Die Verbindlichkeiten wurden von EUR 29,5 Mio. auf EUR 23,6 Mio. reduziert. Dabei nahmen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von EUR 24,2 Mio. auf EUR 22,5 Mio., die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von EUR 0,8 Mio. auf EUR 0,7 Mio. und die sonstigen Verbindlichkeiten von EUR 4,5 Mio. auf EUR 0,3 Mio.

Die passiven latenten Steuern, die aufgrund von Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen gebildet werden, stiegen von EUR 0,7 Mio. auf EUR 1,0 Mio. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten stieg von EUR 0,3 Mio. auf EUR 0,4 Mio.

Der Wert des Anlagevermögens stieg gegenüber dem Vorjahrwert von EUR 67,6 Mio. auf EUR 73,4 Mio. Während die Sachanlagen deutlich von EUR 34,7 Mio. auf EUR 41,4 Mio. zunahmen, stieg das immaterielle Anlagevermögen moderat von EUR 1,6 Mio. auf EUR 1,7 Mio. Das Finanzanlagevermögen sank dagegen von EUR 31,3 Mio. auf EUR 30,3 Mio.

Das Umlaufvermögen verringerte sich von EUR 78,3 Mio. auf EUR 60,6 Mio. Dabei nahmen die liquiden Mittel von EUR 55,9 Mio. auf EUR 30,1 Mio.und die sonstigen Wertpapiere von EUR 19,9 Mio. auf EUR 18,4 Mio. ab. Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte stiegen dagegen von EUR 2,5 Mio. auf EUR 12,1 Mio. Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten stieg von EUR 0,1 Mio. auf EUR 0,3 Mio.

Cashflow

Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA, Berlin – Konzernkapitalflussrechnung im Überblick

1. Okt. 2018 bis 30. Sep. 2019 1. Okt. 2017 bis 30. Sep. 2018 Veränderung
TEUR TEUR %
Cashflow aus der laufenden Betriebstätigkeit -11.706 -9.398 -25 %
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -15.044 50.351 -130 %
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 794 3.749 – 79 %
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 25.956 44.702 -158 %
Währungskurs- und konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Finanzmittelfonds 171 -95 +280 %
Finanzmittelbestand zum Periodenbeginn 55.897 11.290 +395 %
Finanzmittelbestand zum Periodenende 30.110 55.897 -46 %

Der Cashflow aus der laufenden Betriebstätigkeit sank von EUR -9,4 Mio. auf EUR -11,7 Mio. Nach EUR 50,4 Mio. im Vorjahr lag der Cashflow aus der Investitionstätigkeit 2018/2019 bei EUR -15,0 Mio. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf EUR 0,8 Mio. (Vorjahr EUR 3,7 Mio.). Er resultierte unter anderem aus der Kredittilgung und Kreditzinszahlungen.

Die Finanzierung der Bellevue Investments-Gruppe ist durch Eigenmittel sichergestellt. Bellevue Investments war im Geschäftsjahr 2018/2019 jederzeit in der Lage, bestehende finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen. Überschüssige Finanzmittel werden im Wesentlichen nur kurzfristig bei Banken angelegt.

3.3 Mitarbeiter

Als kreativinnovativer Konzern setzt Bellevue Investments auf Mitarbeiter, die neben fachlicher Kompetenz auch Leidenschaft für Foto, Musik, Video, Web und IT sowie Immobilien mitbringen. Das Team ist in einer sich immer schneller verändernden Umgebung der Garant dafür, dass Bellevue Investments international nicht nur Schritt hält, sondern weiter als Trendsetter agiert. Im Fokus der Personalstrategie stehen deshalb die permanente Ausbildung der Mitarbeiter, die agile Arbeitsweise und das vernetzte Arbeiten. Bellevue Investments unterstützt dies durch entsprechende Maßnahmen und den Einsatz modernster Technologie.

Zum 30. September 2019 waren 8 Auszubildende im Konzern beschäftigt (Vorjahr: 5). Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die Unternehmensgruppe 137 Angestellte und 6 Auszubildende. Im Vorjahr waren es 114 Angestellte und 5 Auszubildende. Der Personalaufwand stieg von EUR 6,7 Mio. im Vorjahr auf EUR 7,3 Mio.

3.4 Konzernstruktur

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Konzerngesellschaften der Bellevue Investments-Gruppe am 30. September 2019 in alphabetischer Reihenfolge:

Gesellschaft Sitz Anteil am Eigenkapital
Appic Labs GmbH Berlin, Deutschland 100,0%
Bellevue Beteiligungs GmbH Zossen, Deutschland 100,0 %
Bellevue Immobilien GmbH Zossen, Deutschland 94,0 %
Bellevue Immobilien 2 GmbH Zossen, Deutschland 94,0 %
Bellevue Management Inc. Halifax, Nova Scotia, Kanada 100,0%
Bellevue Norge AS Oslo, Norwegen 100,0%
Bellevue Property GmbH Zossen, Deutschland 100,0 %
Bellevue Property 1 GmbH Zossen, Deutschland 100,0 %
Bellevue Property 2 GmbH Zossen, Deutschland 100,0%
Bellevue Property 3 GmbH Zossen, Deutschland 100,0%
Bellevue Property 4 GmbH Zossen, Deutschland 100,0 %
Expert Systems AG Berlin, Deutschland 69,8 %
Goya Baleares S.L. Manacor, Mallorca, Spanien 100,0 %
Goya International Ltd. Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien 100,0%
iXara Ltd. Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien 61,7 %
JAM Development Sp. z o.o. Krakau, Polen 100,0 %
JAM Just Add Music GmbH Berlin, Deutschland 100,0%
mufin GmbH Berlin, Deutschland 100,0 %
Sequoia Audio Ltd. Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien 100,0%
Sharea Ltd. Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien 100,0%
The Xara Group Ltd. Hemel Hempstead, Hertfordshire, Großbritannien 100,0%
Xara GmbH Berlin, Deutschland 100,0 %

Die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA hält seit 01.08.2018 eine 100 %-Beteiligung an der Goya International Ltd. Aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung im Vorjahr wurde die Goya International Ltd. im Geschäftsjahr 2018/2019 erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen. Die Gesellschaften Bellevue Norge AS, Bellevue Management Inc., Bellevue Property 3 GmbH sowie Bellevue Property 4 GmbH wurden im Geschäftsjahr 2018/2019 neu gegründet. Die Bellevue Immobilien 2 GmbH wurde im Geschäftsjahr 2018/2019 erworben.

Über die Tochtergesellschaft Bellevue Beteiligungs GmbH verfügte die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA über indirekte Beteiligungen an den folgenden Gesellschaften:

Bellevue Property 3 GmbH

Bellevue Property 4 GmbH

Bellevue Immobilien 2 GmbH.

Über die Tochtergesellschaft Xara GmbH verfügte die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA über indirekte Beteiligungen an den folgenden Gesellschaften:

The Xara Group Ltd., Großbritannien und

iXara Ltd., Großbritannien.

Über die Tochtergesellschaft JAM Just Add Music GmbH ist die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA außerdem indirekt an der JAM Development Sp. z o.o., Krakau, Polen, beteiligt.

An allen weiteren oben genannten Konzerngesellschaften ist die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA direkt beteiligt. Über die Tochtergesellschaft Goya International Ltd. hält die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA ferner eine 100 %-Beteiligung an der Bewertet.com Ltd. Aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung wurde die Bewertet.com Ltd. gemäß § 296 Abs. 2 HGB im Geschäftsjahr 2018/2019 nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

4. Nachtragsbericht

Im Zeitraum zwischen dem Bilanzstichtag und der Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts kam es zu keinen Ereignissen.

5. Chancen- und Risikobericht

5.1 Risikomanagement

Die Märkte für Softwareprodukte, Onlinedienste und mobile Applikationen sind einem raschen Wandel von Technologien unterworfen. Der Erfolg von Bellevue Investments hängt daher davon ab, neue Trends und Entwicklungen vorauszusehen, die sich daraus ergebenden Chancen und Risiken zu bewerten und darauf basierend, bestehende Produkte laufend zu verbessern und neue Produkte rechtzeitig zu entwickeln und einzuführen.

Das Risikomanagementsystem beinhaltet die Gesamtheit aller organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur Risikoerkennung und zum Umgang mit den Risiken unternehmerischer Betätigung. Es ist darauf ausgerichtet, Risiken systematisch zu erfassen, um geeignete Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Reduzierung einzuleiten.

Die einzelnen Bereiche des Risikomanagementsystems werden auf Ebene der Geschäftsführung der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA zusammengeführt und dort fortlaufend überwacht. Das System wird ständig überprüft, erweitert und an die Entwicklung der Unternehmensgruppe angepasst. Insbesondere werden regelmäßig die eingeleiteten Maßnahmen dahingehend überprüft, ob sie die entsprechenden Risiken kontrollieren bzw. vermeiden. Innerhalb des Risikomanagements werden insbesondere folgende Maßnahmen bei strategischen Entscheidungsprozessen durchgeführt:

Das Konzerncontrolling erstellt Soll-Ist-Vergleiche und Kurzfristplanungen, die mit den verantwortlichen Managern in regelmäßigen Abständen besprochen werden. Es definiert gemeinsam mit dem Management wichtige Finanz- und sonstige Kennzahlen und überwacht ständig deren Einhaltung.

Die zuständigen Projektmanager überwachen anhand von Meilensteinen kontinuierlich die Erreichung von Entwicklungsfortschritten und die Einhaltung von Projektplanungen.

Die Personalabteilung stellt in Absprache mit den Entwicklungsabteilungen die kontinuierliche Weiterbildung der Angestellten sowie die ausreichende Rekrutierung neuer Mitarbeiter mit erfolgskritischem technologischen Spezialwissen sicher.

Die IT-Abteilung hat Notfallprozeduren zur Gewährleistung eines hohen Maßes an Stabilität und Sicherheit für eine ständige Erreichbarkeit des Internetportals und der Onlinedienste abgestimmt und installiert.

Die Rechtsabteilung überwacht kontinuierlich das geistige Eigentum sowie die Markenrechte der Unternehmensgruppe und überprüft Neuentwicklungen auf Verstöße gegen Schutzrechte am geistigen Eigentum Dritter.

5.2 Chancenmanagement

Bellevue Investments agiert insbesondere mit den Venture-Unternehmen in einem dynamischen Marktumfeld, in welchem sich für das Unternehmen fortwährend neue Chancen ergeben. Diese systematisch zu erkennen, zu bewerten und zu nutzen und dabei Risiken zu vermeiden bzw. zu minimieren, ist ein wichtiger Faktor für das nachhaltige Unternehmenswachstum.

Um ein erfolgreiches Chancenmanagement zu ermöglichen, zieht die Unternehmensführung Markt und Wettbewerbsanalysen heran und befasst sich mit der Ausrichtung des Produktportfolios, den Kostentreibern sowie den kritischen Erfolgsfaktoren der Branche. Daraus werden konkrete Marktchancen und Initiativen abgeleitet, welche die Geschäftsführung im Rahmen der Geschäftsplanung mit dem operativen Management abstimmt. Grundsätzlich strebt Bellevue Investments ein ausgewogenes Verhältnis von Chancen und Risiken an.

Im Hinblick auf konkrete Chancen, die sich Bellevue Investments gegenwärtig bieten, sei auf die im Prognosebericht erörterte Strategie verwiesen.

5.3 Einzelrisiken

Risiken der Geschäftstätigkeit

Die Entwicklung der Geschäftstätigkeit des Bellevue Investments-Konzerns ist abhängig von der allgemeinen Entwicklung des Marktes, in denen die Konzernunternehmen tätig sind. Deren Wachstum wird wesentlich von technologischen und wirtschaftlichen Faktoren gefördert, die sich einer Kontrolle durch den Konzern entziehen. Der Markt, in denen die Venture-Unternehmen tätig sind, ist vergleichsweise jung, was eine zuverlässige Beurteilung zukünftiger Entwicklungen erschwert. Hinzu kommt, dass das Marktumfeld einer hohen Dynamik unterliegt.

Die Unternehmen der Bellevue Investments-Gruppe investieren kontinuierlich in neue Produkte und Dienste, ein breites Angebotsportfolio sowie in die Erschließung neuer Kundengruppen und geographischer Märkte. Die Abhängigkeit von Entwicklungen in Teilbereichen des Marktes wird durch diese breit angelegten Aktivitäten minimiert.

Es ist jedoch zu erwarten, dass der europäische Markt und insbesondere der deutschsprachige Raum in den Geschäftsjahren 2019/2020 und 2020/2021 weiterhin den weit überwiegenden Teil der Umsätze auf sich vereinigen wird. Unabhängig davon hängt die Umsatz- und Ertragslage des Konzerns wesentlich vom Markterfolg der neuen Produkte der Beteiligungsunternehmen, der Beherrschung sich neu entwickelnder Technologien sowie den Personalkostensteigerungen ab.

Wettbewerbsrisiken

Der für die Venture-Unternehmen der Bellevue Investments-Gruppe relevante Markt ist von globalem Wettbewerb geprägt. Einige der derzeitigen und potenziellen Wettbewerber der jeweiligen Konzernunternehmen verfügen dabei über umfangreichere finanzielle, technologische und personelle Ressourcen sowie eine größere Reichweite oder mehr Nutzer.

Rechtliche und Lizenzrisiken

Die Unternehmen der Bellevue Investments-Gruppe sind bei Entwicklung und Vertrieb von den jeweils geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen abhängig. Eine Änderung dieser Rahmenbedingungen kann für das jeweilige Konzernunternehmen zu erheblichen Nachteilen führen. Derzeit ist eine solche Änderung nicht erkennbar.

Auf Grund des globalen Marktes besteht die Möglichkeit, dass die jeweiligen Unternehmen der Bellevue Investments-Gruppe mit ihren Entwicklungen unwissentlich das geistige Eigentum Dritter verletzt. Mit Hilfe einer umfangreichen Überprüfung der eigenen Produkte durch die Rechtsabteilung hat das Unternehmen die möglichen Schritte unternommen, um dieses Risiko zu minimieren.

Personelle Risiken

Die Produkte und Dienstleistungen des Konzerns erfordern entsprechend qualifizierte Mitarbeiter in den Bereichen F&E, Marketing und Vertrieb. Ohne einen entsprechenden Personalstamm können die strategischen und wirtschaftlichen Ziele von Bellevue Investments möglicherweise nicht erreicht werden.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Der Konzern ist Ausfallrisiken bezogen auf Kundenforderungen sowie Währungsrisiken ausgesetzt. Zur Absicherung von Ausfallrisiken besteht eine Warenkreditversicherung. Zur Absicherung von Währungsrisiken werden keine Sicherungsinstrumente eingesetzt. Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken, die im Konzern im Wesentlichen aus variabel verzinslichen Bankkrediten resultieren, werden Zins-Swaps eingesetzt.

Gesamtrisiko

Der Ausbau und die Internationalisierung des Geschäfts führen unweigerlich zu einer Erhöhung der unternehmerischen Risiken. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass die Diversifizierung der Investments den Konzern stets gestärkt hat. Letztlich minimiert eine breite Aufstellung die Abhängigkeit des Konzerns von einzelnen Märkten und Produkten, womit diese Aktivitäten zu einer Reduzierung des Gesamtrisikos beitragen.

Die Risikolage des Konzerns ist stabil. Innerhalb des Berichtszeitraums haben die dargestellten Risiken weder einzeln noch in ihrer Gesamtheit den festgelegten Schwellenwert eines bestandsgefährdenden Risikos erreicht.

6. Prognosebericht

6.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaft

Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich im Geschäftsjahr 2018/2019 weiter fortgesetzt. Nach einem Plus von 3,8 % in 2017 und 3,6 % in 2018 erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) für 2019 ein Wachstum der globalen Wirtschaftsleistung von 3,0 %. Für die beiden Folgejahre wird ein Wachsen der Weltwirtschaft um 3,4 % (2020) und 3,6 % (2021) prognostiziert. Dabei werden die Wachstumsraten in den Schwellenländern weiterhin über denen der Industrienationen gesehen.

In Westeuropa rechnet der IWF mit einem Wachstum der Wirtschaft um 1,2 % in 2019, um 1,4 % in 2020 sowie um 1,5 % in 2021. Für die deutsche Wirtschaft sind die Wachstumsprognosen des IWF mit 0,5 % in 2019, 1,2 % in 2020 sowie 1,4 % in 2021 etwas geringer.

Dennoch ist die Unsicherheit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung nach Einschätzung der Geschäftsführung aufgrund der derzeitigen Handelskriege zwischen Asien und USA, Europa und USA, den politischen Risiken in den relevanten Absatzmärkten, wie z.B. infolge des Brexit, sowie der sich ausbreitenden Coronavirus-Pandemie größer als in den Vorjahren.

Branche

Nach dem Wachstum des globalen IT-Markts in 2019 von 0,4 %, geht das Marktforschungsunternehmen Gartner von einem stärkeren Wachstum der weltweiten IT-Umsätze von 3,7 % in 2020 und 3,8 % in 2021 aus. Für den deutschen IT-Markt berichtet der „Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V.“ (BITKOM) ein abflauendes Wachstum, wobei das Marktsegment Software ein vergleichsweise starkes und stabiles Wachstum aufweist.

Für die deutsche Immobilienwirtschaft wird vom „Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V.“ (IW) trotz unverändert günstiger Finanzierungsbedingungen mit einem baldigen Ende der Boomphase gerechnet. Allerdings wird eher von einer Stagnation auf hohem Level als von einem Rückgang ausgegangen.

6.2 Strategie des Bellevue Investments-Konzerns

Ventures

Bellevue Investments wird das Wachstum der bestehenden Ventures weiter finanzieren. Die Expert Systems AG entwickelt eine Software as a Service Plattform im Bereich des Referenz-Marketing für Experten. Das Unternehmen agiert in dem Milliardenmarkt für Talent-Management, der stark von dem digitalen Wandel betroffen ist und deshalb innovativen Unternehmen wie der Expert Systems AG außerordentliche Wachstumsperspektiven eröffnet.

Die Xara-Gruppe entwickelt ebenfalls eine Software as a Service-Lösung. Es handelt sich um eine Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, jegliche Form von kreativen Dokumenten kollaborativ im Web-Browser zu erstellen. Die Xara-Plattform unterstützt Unternehmen und deren Anwender mit effizienten Workflows. Die Plattform ermöglicht erhebliche Zeitersparnisse, verbessert die Kommunikation zwischen den Anwendern und ermöglicht zum anderen, dass bei der Erstellung von Dokumenten das Company-Branding eingehalten wird.

Die JAM Just Add Music GmbH entwickelt mit ihrer mobilen Plattform eine neue Form eines digitalen Musik-Labels. Der Musikmarkt befindet sich seit Jahren im Umbruch und die Musikschaffenden benötigen neue Werkzeuge, um mit ihren Fans zu interagieren und ihre Musik zu monetarisieren. Die JAM Just add Music GmbH entwickelt eine neue Plattform, die es Musikschaffenden ermöglicht, diese Ziele zu erreichen.

Die mufin GmbH entwickelt innovative B2B-Lösungen im Bereich der Second-Screen-Anwendungen, des Musik-Monitorings und dem effizienten Messen von Medienkonsum.

Um in den schnelllebigen digitalen Märkten neue Trends schnell zu erkennen und daran partizipieren zu können, werden wir zusätzlich unsere Investitionsaktivitäten in Start-Ups erhöhen und hier insbesondere in Fonds investieren, die uns einen breiten Zugang zu Investitionsmöglichkeiten in innovative Unternehmen ermöglichen.

Immobilien

In diesem Geschäftsbereich tätigt Bellevue Investments Investitionen von Eigen- und Fremdkapital in Immobilien und ergänzt damit das Anlageportfolio des Konzerns. Der Fokus liegt dabei bisher auf Gewerbe und Wohnobjekten in Deutschland. Zum einen können Gewerbeobjekte von Konzernunternehmen genutzt und dadurch Kosteneinsparungen erzielt werden (Betriebsimmobilien). Zum anderen besteht ein Ziel der Investitionen darin, freie finanzielle Mittel ergänzt durch Fremdkapital sicher, ausgewogen und rentabel anzulegen (Anlageimmobilien).

Bellevue Investments wird weiter in Immobilien investieren und hier insbesondere die Aktivitäten im Bereich der Wohn- und Gewerbeimmobilien erweitern. Neben dem Erwerb und Betrieb der Immobilien wird Bellevue Investments in den Aufbau eines touristischen Programms investieren, um die Margen der touristischen Immobilien zu erhöhen.

6.3 Erwartete Ertragslage

Mit der dargestellten strategischen Ausrichtung hat sich Bellevue Investments mit seinen Konzerngesellschaften für gegenwärtige wie zukünftige Herausforderungen gut aufgestellt. Die Erwartungen zum Geschäftsverlauf des Konzerns in 2019/2020 und 2020/2021 fallen positiv aus. Sofern vom Umfeld keine außerordentlich negativen Impulse ausgehen, was insbesondere infolge der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie nicht auszuschließen ist, wird für beide Geschäftsjahre Umsatzwachstum erwartet.

Die oben aufgeführten Maßnahmen erfordern in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen. Entsprechend hängt die Geschäftsentwicklung hier neben dem Erfolg der Marketingstrategien in stärkerem Maße von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung ab.

Die operativen Kosten, insbesondere für Personal und sonstige betriebliche Aufwendungen, werden steigen. Es wird aufgrund der hohen Investitionen in den Folgejahren mit einem negativen Ergebnis gerechnet, da die Venture-Unternehmen weiter das Wachstum fokussieren werden und nicht die Profitabilität. Positive Ergebnisse erwarten wir durch die Veräußerung der Unternehmen. Der Zeitpunkt ist schwer kalkulierbar. Wir rechnen mit einem Zeitraum von 5 – 7 Jahren.

6.4 Erwartete Finanzlage

Die Finanzlage des Konzerns ist als solide einzuschätzen. Externe Finanzierungsmaßnahmen sind nur im Zusammenhang mit Immobilieninvestitionen vorgesehen. Weitere Investitionstätigkeiten sind die Investitionen in die Venture-Unternehmen. Für den operativen Cashflow wird eine negative Entwicklung prognostiziert.

Nicht unwesentlich ändern können sich die liquiden Mittel sowie die Eigenkapitalquote – abgesehen von den geplanten Immobilieninvestitionen – im Rahmen von Unternehmensakquisitionen bzw. Unternehmensverkäufen. Insgesamt ist davon auszugehen, dass sich die Finanzlage stabil weiterentwickelt.

6.5 Gesamtaussage

Für die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen sieht sich Bellevue Investments gut gerüstet. Das technologische Knowhow, die finanzielle Basis, gepaart den wachsenden Ventures und weitgehend planbaren Einnahmen aus dem Immobilienbereich werden es Bellevue Investments ermöglichen, weiter zu wachsen.

 

Berlin, 28. Februar 2020

Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA

vertreten durch Bellevue Investments Verwaltungs GmbH, persönlich haftende Gesellschafterin

Jürgen Jaron

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA, Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernschluss der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA, Berlin, und ihrer Tochtergesellschaften – bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. September 2019, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2018 bis zum 30. September 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2018 bis zum 30. September 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. September 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2018 bis zum 30. September 2019 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter un des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Bad Oeynhausen, 10. März 2020

AUDITAS GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Dipl.-Kfm. Nils Weinberger, Wirtschaftsprüfer

gez. Wilhelm Bollmann, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats zum Jahresabschluss der Gesellschaft und zum Konzernabschluss sowie zum Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 01.10.2018 bis zum 30.09.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach dem bewegenden Vorjahr mit der sehr erfolgreichen Veräußerung der Mehrheit an der MAGIX Software Gruppe war das Geschäftsjahr 2018/2019 von Konsolidierung und Neuausrichtung geprägt. Zielgerichtet wurden die Ventures des Konzerns, insbesondere Expert Systems AG, Xara GmbH und JAM Just add music GmbH, weiterentwickelt. Parallel wurden die Investitionen in Immobilien durch Zukauf und Neubau ausgeweitet. Ferner wurden zur internationalen Diversifikation innerhalb der Unternehmensgruppe neue Gesellschaften in Kanada, Großbritannien und Norwegen gegründet bzw. gekauft. Mit dieser Mischung ist die Bellevue Gruppe gut für die kommenden Jahre aufgestellt.

Zusammenarbeit von Geschäftsführung und Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat auch in diesem Geschäftsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Die Geschäftsführung der persönlich haftenden Gesellschafterin (im Folgenden kurz Geschäftsführung) wurde durch den Aufsichtsrat kontinuierlich beraten und überwacht.

Unter Berücksichtigung der allgemeinen und branchenspezifischen Wirtschaftslage hat sich der Aufsichtsrat umfassend mit der Situation und den Perspektiven der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA und ihrer Tochtergesellschaften beschäftigt. Die Geschäftsführung hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über wichtige Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie für die Leitung des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind, unterrichtet.

Aufsichtsrat und Geschäftsführung standen zwischen den Sitzungen in regelmäßigem Kontakt und haben gemeinsam über Fragen der Geschäftsentwicklung der Unternehmensgruppe (einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements), der Unternehmensplanung sowie der strategischen Konzernausrichtung beraten.

Auf Basis der schriftlichen und mündlichen Berichte der Geschäftsführung hat der Aufsichtsrat die für Unternehmen und Konzern bedeutenden Geschäftsvorgänge ausführlich erörtert. Die Geschäftsführung hat den Aufsichtsrat in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung unmittelbar eingebunden. Nach entsprechend gründlicher Prüfung und Beratung hat der Aufsichtsrat den Beschlussvorschlägen der Geschäftsführung zugestimmt. Hierfür wurden dem Aufsichtsrat alle entscheidungsrelevanten Unterlagen rechtzeitig zugeleitet.

Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Der Satzung entsprechend besteht der Aufsichtsrat weiterhin aus drei Mitgliedern. Dies waren im Geschäftsjahr 2018/2019 unverändert: Herr Tilman Herberger (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Herr Erhard Rein (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats) und Herr Titus Tost. Ausschüsse wurden im Aufsichtsrat nicht gebildet.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Während des Geschäftsjahres fanden drei Aufsichtsratssitzungen statt: am 10. Dezember 2018 (Telefonkonferenz), am 6. März 2019 (Bilanzsitzung, Telefonkonferenz) sowie am 9. September 2019. Zu den Berichten und Beschlussvorschlägen der Geschäftsführung hat der Aufsichtsrat, soweit dies nach den gesetzlichen und satzungsmäßigen Bestimmungen erforderlich war, nach gründlicher Prüfung und Beratung sein Votum abgegeben.

Im Rahmen der Sitzungen hat der Aufsichtsrat die laufende Geschäftsentwicklung gemeinsam mit der Geschäftsführung analysiert. Gegenstand war hierbei regelmäßig die aktuelle und längerfristige Entwicklung der Geschäftsfelder sowie der Unternehmensgruppe. In Bezug auf die strategische Ausrichtung des Konzerns wurden insbesondere Investitions-, Entwicklungs-, Produkt-, und Vertriebsstrategien diskutiert.

In den Aufsichtsratssitzungen des Geschäftsjahres 2018/2019 waren jeweils alle Mitglieder des Aufsichtsrats anwesend. Außerhalb dieser Sitzungen fanden informelle Gespräche innerhalb des Aufsichtsrats sowie zwischen Aufsichtsrat und Geschäftsführung statt. Insbesondere standen die Vorsitzenden von Geschäftsführung und Aufsichtsrat in regem Kontakt und besprachen für Gesellschaft und Konzern relevante Themen.

Jahres- und Konzernabschluss 2018/2019

Auf der Hauptversammlung der Gesellschaft am 17. April 2019 wurde die Auditas GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Porta Westfalica zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2018/2019 gewählt, soweit jeweils eine Prüfungspflicht besteht. Der von der persönlich haftenden Gesellschafterin nach HGB aufgestellte Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA zum 30. September 2019 wurden von der Auditas GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Eine Prüfung des von der persönlich haftenden Gesellschafterin ebenfalls nach HGB aufgestellten Jahresabschlusses der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA war nicht erforderlich, da die Gesellschaft unverändert als kleine Kapitalgesellschaft gilt.

Dem Aufsichtsrat wurden die genannten Unterlagen samt Prüfungsbericht zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht rechtzeitig zugesandt und ihm gemeinsam mit der Geschäftsführung durch den für die Durchführung der Prüfung verantwortlichen Wirtschaftsprüfer dezidiert erläutert; insbesondere hat der Abschlussprüfer Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns gemacht und für ergänzende Auskünfte zur Verfügung gestanden.

Die Abschlüsse und Berichte wurden durch den Aufsichtsrat eingehend geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses sowie des Konzernlageberichts durch den Aufsichtsrat waren keine Einwendungen zu erheben. Dem Ergebnis der Prüfung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht hat sich der Aufsichtsrat angeschlossen und sowohl den Jahres- als auch den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2018/2019 gebilligt. Den Vorschlag der persönlich haftenden Gesellschafterin zur Verwendung des Bilanzgewinns hat der Aufsichtsrat geprüft und schließt sich ihm an. Der Aufsichtsrat empfiehlt der Hauptversammlung, den Jahresabschluss festzustellen.

Dank

Der Geschäftsführung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dankt der Aufsichtsrat für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit sowie für den gemeinschaftlich hohen Einsatz, der maßgeblich zur Weiterentwicklung von Gesellschaft und Konzern beigetragen hat. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. Abschließend danken wir den Aktionären der der Bellevue Investments GmbH & Co. KGaA für das in uns gesetzte Vertrauen.

Für den Aufsichtsrat

 

Berlin, März 2020

Tilman Herberger, Vorsitzender des Aufsichtsrats

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