Willkommen im wilden Westen 2.0, wo der Grand Canyon langsam nicht mehr nur ein Naturwunder ist, sondern ein sich selbst anzündendes Freiluft-Backblech. Der neueste Star am Flammenhimmel: das „White Sage Fire“, ein Blitzschlag-Funken mit Hang zum Größenwahn. Seit dem 9. Juli frisst sich das Feuer nordwestlich des Grand Canyon durch die Landschaft – 0 % unter Kontrolle, aber immerhin 10.900 Acres Landschaft „gegrillt“.
Die Ursache? Ach, nur ein kleines bisschen Blitz gepaart mit staubtrockener Vegetation, Orkanböen und einem Thermometer, das 115°F (46°C) anzeigt – kurz: Arizona in seiner charmantesten Sommerlaune.
Evakuierungen? Klar. Wanderungen bei Gluthitze? Auch!
Immerhin wurden die Gäste am North Rim des Grand Canyon rechtzeitig evakuiert – rund 500 Personen durften ihre Sommerferien mit Flammenpanorama abbrechen. Der Verkehr auf der Highway 89A ist vorerst eingestellt – weil auch brennende Wälder ihre Ruhe brauchen.
Wer trotzdem dachte: „Hey, warum nicht wandern gehen bei 46 Grad?“, wurde leider vom National Park Service daran erinnert, dass das keine clevere Idee ist. Ein 67-jähriger Wanderer aus Texas wurde tot am South Kaibab Trail aufgefunden. Ob er an der Hitze, dem Aufstieg oder einfach am allgemeinen Zustand des Planeten gescheitert ist – unklar.
Colorado will auch mitmachen
Weil Waldbrände offenbar ansteckend sind, hat Colorado beschlossen, sich solidarisch zu zeigen. Auch dort hat ein bisschen Blitz das Black Canyon of the Gunnison National Park in eine Evakuierungszone verwandelt. Gleich zehn Brände sind allein in dieser Woche durch Blitzeinschläge im Westen des Bundesstaates entfacht worden. Die Feuerwehr arbeitet „eng mit Partnern zusammen“, was in der Übersetzung heißt: „Wir versuchen verzweifelt, hinterherzukommen.“
Ironisches Fazit? Gerne.
Vielleicht ist das alles nur ein extremes Wetterphänomen – oder aber die unmissverständliche Nachricht eines ziemlich wütenden Klimasystems, das der Mensch über Jahrzehnte hart genug gereizt hat. Aber keine Sorge, irgendwo sitzt bestimmt noch ein Politiker, der sagt: „Es ist Juli. Das nennt man Sommer.“
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