Ein politisch motivierter Anschlag erschüttert den US-Bundesstaat Minnesota: Der 57-jährige Vance Boelter steht im Verdacht, am 14. Juni 2025 gezielt mehrere Politiker und deren Familien angegriffen zu haben. Zwei Menschen starben, zwei weitere wurden schwer verletzt. US-Ermittler sprechen von einem geplanten „politischen Attentat“.
Boelter, der sich als Polizist ausgab, begann seinen Angriff am frühen Morgen mit dem Überfall auf Senator John Hoffman und dessen Ehefrau Yvette. Beide überlebten knapp – er wurde neunmal, sie achtmal angeschossen. Danach fuhr Boelter zu zwei weiteren Abgeordnetenwohnungen, doch dort kam es zu keinem Angriff. Senatorin Ann Rest, eines der geplanten Opfer, dankte der Polizei für ihr Eingreifen, das ihr „das Leben gerettet“ habe.
In Brooklyn Park tötete Boelter schließlich die Abgeordnete Melissa Hortman und ihren Ehemann Mark. Die Polizei traf ein, als Schüsse fielen, tauschte Feuer mit dem Täter, doch Boelter floh zu Fuß in ein Waldgebiet.
Später fanden Ermittler in seinem zurückgelassenen SUV ein Waffenarsenal: mehrere Sturmgewehre, Pistolen, Munition und detaillierte Notizen zu politischen Zielpersonen. Eine Liste nannte Namen, Adressen und private Informationen – darunter „Zugänge zum Haus“, „Anzahl der Kinder“ und politische Positionen. Boelter hatte offenbar tagelang vorbereitet und sich u.a. mit einer gefälschten Polizeinummerntafel und Ausrüstung aus einem Outdoor-Geschäft ausgestattet.
Während seiner Flucht kaufte er mit abgehobenem Bargeld ein E-Bike und ein Auto, wurde aber am 16. Juni nach der größten Fahndungsaktion in der Geschichte Minnesotas festgenommen.
Er sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Ihm drohen mehrere Anklagen wegen Mordes, versuchten Mordes und Waffenvergehen, sowohl auf Bundes- als auch auf Bundesstaatsebene. Da Minnesota keine Todesstrafe kennt, könnte Boelter dort lebenslange Haft drohen. Auf Bundesebene wäre ein Todesurteil möglich.
Das Motiv ist offiziell noch unklar. Hinweise deuten darauf hin, dass er gezielt progressive Abgeordnete ins Visier nahm. Die Tat hat eine nationale Debatte über politische Gewalt, Sicherheitsmaßnahmen für Volksvertreter und die Radikalisierung Einzelner ausgelöst.
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