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Analyse des Jahresabschlusses der Windpark Grevenkop GmbH & Co. KG aus Anlegersicht

flutie8211 (CC0), Pixabay
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1. Überblick über die Bilanz

Die Windpark Grevenkop GmbH & Co. KG weist zum 31.12.2023 eine Bilanzsumme von 11,98 Mio. EUR aus. Im Vergleich zum Vorjahr (12,99 Mio. EUR) bedeutet dies einen Rückgang um ca. 8 %, der auf Abschreibungen im Anlagevermögen und eine Reduzierung der Verbindlichkeiten zurückzuführen ist.

Das Unternehmen betreibt Windenergieanlagen und finanziert sich durch Eigen- und Fremdkapital. Die Finanzstruktur zeigt eine hohe Fremdkapitalquote, was sich auf die langfristige Stabilität auswirken kann.

Wichtige Entwicklungen im Geschäftsjahr 2023:

Reduzierung der Gesamtverbindlichkeiten um ca. 8 %, insbesondere langfristiger Kredite.
Investitionen in Finanzanlagen (+250.000 EUR), was auf strategische Beteiligungen oder Geldanlagen hindeutet.
⚠️ Rückgang des Anlagevermögens um ca. 7,5 %, hauptsächlich durch planmäßige Abschreibungen.
⚠️ Erhöhter kurzfristiger Schuldenstand (3,64 Mio. EUR, +7 %), was auf gestiegene Zahlungsverpflichtungen hinweist.
⚠️ Keine Gewinne oder Ausschüttungen für Anleger.

2. Bewertung der Vermögenslage

Das Anlagevermögen beträgt 9,03 Mio. EUR und setzt sich zusammen aus:

  • Sachanlagen (Windkraftanlagen) im Wert von 7,99 Mio. EUR (Rückgang durch Abschreibungen).
  • Immaterielle Vermögensgegenstände (z. B. Lizenzen) im Wert von 477.170 EUR.
  • Finanzanlagen in Höhe von 557.400 EUR, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr (307.400 EUR).

Das Umlaufvermögen ist mit 2,88 Mio. EUR gesunken (-8 %), bestehend aus:

  • Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände: 834.312 EUR (+11 % gegenüber Vorjahr).
  • Liquide Mittel (Kassenbestand, Bankguthaben): 2,04 Mio. EUR (-14 % gegenüber Vorjahr).

Positiv aus Anlegersicht:

Solide Sachanlagenbasis für den Windkraftbetrieb.
Steigende Finanzanlagen deuten auf strategische Investitionen hin.
Hohe liquide Mittel von über 2 Mio. EUR sichern kurzfristige Zahlungsfähigkeit.

Mögliche Risiken:

⚠️ Abschreibungen reduzieren den Buchwert der Windkraftanlagen, was langfristig das Eigenkapital belasten kann.
⚠️ Sinkende Kassenbestände könnten auf operative Kosten oder Tilgungen zurückzuführen sein.
⚠️ Steigende kurzfristige Verbindlichkeiten könnten Liquiditätsengpässe verursachen.

3. Analyse der Kapitalstruktur

Das Eigenkapital beträgt unverändert 1,09 Mio. EUR, was einer Eigenkapitalquote von nur 9,1 % entspricht. Dies deutet auf eine sehr hohe Fremdfinanzierung hin.

Die Rückstellungen betragen 368.526 EUR (-20 % gegenüber Vorjahr), insbesondere für Steuerverpflichtungen und Wartungskosten.

Die Verbindlichkeiten liegen bei 10,53 Mio. EUR (-8 % gegenüber Vorjahr), aufgeteilt in:

  • Kurzfristige Verbindlichkeiten: 3,64 Mio. EUR (+7 %).
  • Langfristige Verbindlichkeiten: 6,88 Mio. EUR (-14 %).
  • Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern: 1,95 Mio. EUR (-7 %).

Positiv aus Anlegersicht:

Reduzierung der langfristigen Schulden verbessert die finanzielle Stabilität.
Rückstellungen wurden gesenkt, was kurzfristig Kapital freisetzt.

Mögliche Risiken:

⚠️ Extrem hohe Fremdkapitalquote (~90 %), wodurch das Unternehmen stark von Fremdfinanzierung abhängt.
⚠️ Hohe kurzfristige Verbindlichkeiten könnten Liquiditätsdruck verursachen.
⚠️ Schulden gegenüber Gesellschaftern können zu Nachschusspflichten oder Kapitalabrufen führen.

4. Bewertung der Ertragslage

  • Kein ausgewiesener Bilanzgewinn, was darauf hindeutet, dass alle Erträge zur Deckung von Abschreibungen und Verbindlichkeiten verwendet wurden.
  • Keine Ausschüttungen oder Kapitalrückflüsse für Anleger.
  • Steigende Finanzanlagen könnten auf zukünftige Beteiligungserträge hindeuten, jedoch ohne konkrete Angaben.

Positiv aus Anlegersicht:

Keine Verluste ausgewiesen, was auf ein ausgeglichenes operatives Geschäft hindeutet.

Mögliche Risiken:

⚠️ Fehlende Ertragsinformationen erschweren die Bewertung der Rentabilität.
⚠️ Ohne Gewinne sind keine Ausschüttungen an Anleger möglich.
⚠️ Steigende kurzfristige Schulden könnten zusätzliche Kosten verursachen.

5. Haftungsrisiken für Anleger

  • Das Eigenkapital ist mit 1,09 Mio. EUR sehr niedrig, während hohe Fremdverbindlichkeiten bestehen.
  • Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (1,95 Mio. EUR) könnten Nachschusspflichten oder Kapitalforderungen bedeuten.
  • Langfristige Schulden von 6,88 Mio. EUR könnten Zinsrisiken bergen, falls Refinanzierungen notwendig werden.

Mögliche Risiken:

⚠️ Mögliche finanzielle Verpflichtungen für Anleger, falls das Unternehmen Kapital nachfordert.
⚠️ Hohes Fremdkapital bedeutet, dass Zinssteigerungen die finanzielle Situation verschlechtern könnten.

6. Fazit und Bewertung aus Anlegersicht

Die Windpark Grevenkop GmbH & Co. KG ist stark fremdfinanziert und zeigt keine Gewinne oder Ausschüttungen, was für Anleger mit Renditeerwartungen problematisch sein kann. Während die Reduzierung der langfristigen Schulden positiv zu bewerten ist, bleibt die hohe Fremdkapitalquote von rund 90 % ein wesentliches Risiko.

Stärken:

Langfristige Schulden wurden reduziert.
Noch vorhandene Windkraftanlagen sichern den Geschäftsbetrieb.
Hohe liquide Mittel ermöglichen kurzfristige Stabilität.

Schwächen und Risiken:

⚠️ Sehr hohe Fremdfinanzierung (~90 % Fremdkapitalquote).
⚠️ Keine Gewinne oder Ausschüttungen für Anleger.
⚠️ Erhöhung der kurzfristigen Verbindlichkeiten könnte Liquiditätsprobleme verursachen.
⚠️ Schulden gegenüber Gesellschaftern (1,95 Mio. EUR) könnten zu Kapitalabrufen führen.

Empfehlung für Anleger:

📌 Geeignet für langfristige Anleger, die auf eine Stabilisierung des Unternehmens hoffen.
📌 Nicht geeignet für Anleger, die regelmäßige Erträge oder Ausschüttungen erwarten.
📌 Anleger sollten sich über mögliche Nachschusspflichten und die langfristige Finanzstrategie informieren.

Gesamtbewertung: 🔴 Hohes Fremdkapital, keine Erträge für Anleger, potenzielle Liquiditätsrisiken.
Anleger sollten genau prüfen, ob zukünftige Gewinne realistisch sind, bevor sie weiter investiert bleiben.

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