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„24 Abhebungen in 72 Stunden: EC-Karten-Betrüger von Bitterfeld setzt Polizei unter Druck“

freddie10 (CC0), Pixabay
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Es ist ein Fall, der selbst erfahrene Ermittler den Kopf schütteln lässt: Drei Tage, 24 Transaktionen, mehr als 10.000 Euro Schaden – und ein Täter, der sich offenbar unantastbar fühlt. Die Polizei Dessau-Roßlau hat nun eine große öffentliche Fahndung gestartet, nachdem ein EC-Karten-Betrüger eine regelrechte Shopping- und Abhebetour durch Teile Sachsen-Anhalts hingelegt hat.

Der Ausgangspunkt: ein gewöhnlicher Einkaufsnachmittag am 3. Mai 2025. Gegen 16:45 Uhr betritt ein 71-jähriger Mann den Supermarkt in der Leipziger Straße in Bitterfeld – nichts deutet darauf hin, dass er kurz darauf Opfer eines professionellen Diebes wird. Doch während er einkauft, nutzt der Täter die dicht gedrängte Situation, nähert sich unauffällig und entwendet dem Senior dessen Geldbörse – inklusive EC-Karte. Später wird sich zeigen: Der Dieb wusste offenbar mehr als nur die Position der Tasche. Die PIN dürfte er vorher heimlich ausgespäht haben.

Was danach folgt, gleicht einer minutiös geplanten Serie von Geldaktionen.

Innerhalb von 72 Stunden setzt der Täter die Karte 24 Mal ein. Mal hebt er Bargeld ab, mal tätigt er Einkäufe, mal nutzt er die Karte kontaktlos, mal klassisch. Immer geht es schnell, immer mit System. Die Orte seiner Spur: Bitterfeld, Landsberg, Halle. Für die Ermittler ergibt sich ein Muster, das auf Routine, Erfahrung – und ein gewisses Maß an Dreistigkeit schließen lässt.

Denn: Mehrere Überwachungskameras haben den Mann in voller Klarheit aufgenommen. In manchen Clips steht er minutenlang am Automaten, in anderen hält er sich kaum die Mühe, sein Gesicht abzuwenden. Wer so offen agiert, ist entweder naiv – oder überzeugt davon, dass ihn niemand erkennt.

Der Schaden von über 10.000 Euro trifft den 71-Jährigen hart. Doch die Polizei betont: Bei solchen Fällen geht es längst nicht mehr nur um Geld. Es geht um Vertrauen – und um ein Muster, das bundesweit zunimmt. Taschendiebstahl und EC-Kartenmissbrauch gehören inzwischen zu den am schnellsten wachsenden Delikten, weil sie kaum technische Hürden kennen und Täter oft nur Sekunden brauchen.

„Kripo live“ hat den Fall bereits aufgegriffen und zeigt die entscheidenden Bilder. Die Hoffnung der Polizei: Der Täter wirkt markant genug, um jemandem im Umfeld aufzufallen. Vielleicht erkennt ihn jemand aus der Nachbarschaft. Vielleicht jemand, der ihn zuletzt an Geldautomaten gesehen hat. Vielleicht sogar jemand, der weiß, dass er plötzlich ungewöhnlich viel Bargeld bei sich hatte.

Für die Ermittler zählt jetzt jeder Hinweis. Ein Gesicht wie dieses bleibt selten lange unentdeckt – zumindest nicht, wenn die Öffentlichkeit aufmerksam ist.

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