Anders wird man die Anzahl der Neuinfektionen möglicherweise gar nicht mehr in den Griff bekommen können. Trotzdem werden wir einen anderen Lockdown als im Frühjahr erleben. Man wir nicht alles zu machen, sondern Schwerpunkte setzen und vermehrt erneut auf das Thema Homeoffice setzen. Man muss sich aber auch die Frage stellen, was passiert, wenn die Neuinfektionen trotzdem weiter ansteigen? Eine Antwort wird man darauf kaum geben können.

Was wir in der Redaktion etwas befremdlich finden ist, wie die letzten Monate abgelaufen sind. Man hat gewusst, dass es die Gefahr eines 2. Lockdowns im Herbst bzw. Winter geben würde. Trotzdem hat man den Eindruck bekommen, die waren und sind darauf nicht vorbereitet in der Berliner Politik und in der Politik so mancher Landeshauptstadt.

Man ist ganz normal in die Parlamentsferien gegangen, als wenn man diese Gefahren ausblenden wollte. Ich bin sicher, man hätte dort wesentlich mehr tun können. Man hätte über neue Regeln reden und diskutieren können, welche Kompetenzen die Länder abzugeben bereit sind in Zeiten einer Pandemie.

Solch eine Pandemie braucht eine starke und entscheidungsfreudige Führung, nicht den Überbietungswettbewerb der Bundesländer in Maßnahmen. Das verunsichert die Menschen auch weiterhin in diesem tollen Land.

Wir werden da sicherlich durchkommen durch diese Pandemie, aber mit welchen Opfern und welchen langjährigen Folgen für unser Land? Das können wir heute noch gar nicht absehen.