Zwei Axolotl, die zu den am stärksten bedrohten Tierarten der Welt zählen, haben ein neues Zuhause gefunden. Die beiden zehn Monate alten Amphibien mit den Namen Poppy und Debra werden ab dem 8. August im neuen Bayside Aquarium des Freizeitparks SeaWorld San Diego öffentlich zu sehen sein. Das bestätigte Eric Otjen, Vizepräsident für zoologische Operationen bei SeaWorld, gegenüber USA Today.
Die Tiere stammen ursprünglich aus dem illegalen Tierhandel und wurden vom U.S. Fish and Wildlife Service beschlagnahmt. Das Wildlife Confiscations Network, ein Programm der Association of Zoos and Aquariums, fragte daraufhin bei SeaWorld an, ob dort eine artgerechte Unterbringung möglich sei.
Axolotl: Vom Kulttier zum Symbol für Artenschutz
Axolotl (wissenschaftlich Ambystoma mexicanum) gelten seit 2006 laut der Roten Liste der IUCN (Internationale Union zur Bewahrung der Natur) als „vom Aussterben bedroht“. In freier Wildbahn leben nach einer Schätzung aus dem Jahr 2019 nur noch zwischen 50 und 1.000 Exemplare. Die Hauptgründe für den dramatischen Rückgang: Lebensraumverlust durch Bebauung, Verschmutzung, invasive Arten sowie illegale Jagd.
Trotz ihres bedrohten Status sind Axolotl vor allem in den letzten Jahren durch ihre ungewöhnliche Erscheinung in der Popkultur omnipräsent geworden – ob als Plüschtiere, in Videospielen wie Minecraft oder als Inspiration für Pokémon-Figuren wie Wooper.
Was macht den Axolotl so besonders?
Axolotl sind paedomorphe Salamander – das heißt, sie behalten auch im Erwachsenenalter juvenile Merkmale wie ihre äußeren Kiemen. Anders als Frösche durchlaufen sie keine Metamorphose. Sie erreichen eine Länge von etwa 8 Zentimetern (nicht 3, wie in der Quelle fälschlich angegeben) und können 10 bis 15 Jahre alt werden. Ihre natürliche Farbe ist ein dunkles Braun-Grau, die häufig in Medien gezeigte albino-weiße Variante ist hingegen züchterisch entstanden.
Ihr ursprünglicher Lebensraum umfasst die ehemaligen Seen Xochimilco und Chalco im Süden von Mexiko-Stadt. Diese Seen wurden jedoch stark entwässert, um Überschwemmungen vorzubeugen – übrig blieben lediglich künstliche Kanäle, in denen heute die letzten wilden Axolotl überleben.
Fazit:
Die Aufnahme von Poppy und Debra in SeaWorld ist ein kleiner Hoffnungsschimmer für den Schutz dieser faszinierenden Art – und ein Aufruf, die Bedrohung unserer Biodiversität ernster zu nehmen.
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