Am 1. Januar 2026 tritt Zohran Mamdani als neuer Bürgermeister von New York City sein Amt an – mit knapp 51 % der Stimmen. Doch fast die Hälfte der Wähler stimmte gegen ihn, viele für den unabhängigen Kandidaten Andrew Cuomo, einige auch für den Republikaner Curtis Sliwa. Damit ist Mamdani der erste Bürgermeister der Stadt, der mit so starker Polarisierung ins Amt startet – gefeiert von jungen, progressiven Wählern, kritisch beäugt von moderaten Demokraten und konservativen Stimmen.
Mamdani ist mit 34 Jahren nicht nur der jüngste Bürgermeister seit Jahrzehnten, sondern auch der erste Muslim und Südasiate in diesem Amt. Als Mitglied der Democratic Socialists of America steht er für weitreichende soziale Reformen wie kostenlose Kinderbetreuung und öffentlichen Nahverkehr – Pläne, die Befürwortung wie scharfe Ablehnung hervorrufen.
Besonders seine Haltung zum Nahostkonflikt sorgt für Spannungen: Mamdani äußerte sich kritisch gegenüber Israel und forderte gar die Verhaftung von Premierminister Benjamin Netanjahu wegen Kriegsverbrechen. Viele jüdische New Yorker, darunter Feuerwehrchef Robert Tucker, äußerten Protest – Tucker trat sogar zurück.
Trotzdem bleibt ein Exodus der Kritiker bislang aus. Einige Geschäftsleute wie Stratis Morfogen (Diner 24 NYC) sprechen jedoch von Investitionsstopp oder einem möglichen Umzug nach Florida. Milliardäre wie Bill Ackman und Michael Bloomberg unterstützten Mamdanis Gegner finanziell – erfolglos.
Auch auf politischer Ebene formiert sich Widerstand. Unterstützer Cuomos planen, bei den Zwischenwahlen 2026 moderate Demokraten gegen Mamdani-nahe Progressive zu stärken. Der linke Flügel der Partei hingegen sieht Mamdanis Wahlsieg als weiteren Schritt nach dem Erfolg von Alexandria Ocasio-Cortez 2018.
Beobachter wie Rabbi Avi Weiss warnen davor, sich zurückzuziehen: „Je mehr wir uns zurückziehen, desto schwächer wird unsere Stimme.“
Viele Gegner Mamdanis befinden sich in einem Zustand des „Abwartens“. Einige hoffen, dass Gouverneurin Kathy Hochul, eine moderate Demokratin, sozialistische Vorhaben wie Steuererhöhungen blockieren wird.
Ob Mamdani seine ambitionierte Agenda umsetzen kann, bleibt offen – sicher ist nur: New York City steht vor einer politischen Zerreißprobe.
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