Zeitbombe

Der geplatzte Berliner „AquaDom“ hat zur Jahrtausendwende eine behördliche Genehmigung mit eher laschen Prüfvorgaben erhalten, wie die „Bild“-Zeitung heute berichtet. Ein Experte sagte dem Blatt zudem, es hätte der Hinweis des Herstellers kommen müssen, dass der „AquaDom“ „nicht ewig“ hält. „Das ist eine Zeitbombe.“

Dennoch habe die Firma im Sommer 2001 eine Sondergenehmigung beim Berliner Bausenat beantragt, der ein halbes Jahr später zugestimmt wurde. Diese habe keine zeitliche Begrenzung enthalten, so „Bild“.

„Man kann nicht generell sagen, wie lange so etwas hält. Es gibt Rechenbeispiele mit 25 Jahren“, so der frühere Eigentümer einer niederländischen Firma, die ebenfalls große Aquarien herstellt, Hermann Schuran. Ihm zufolge war mindestens alle zwei Jahre eine Überprüfung des „AquaDoms“ durch den Betreiber notwendig, „sonst ist das fahrlässig“.

Solche konkreten Prüfvorgaben seien jedoch nicht in der behördlichen Genehmigung enthalten gewesen, so „Bild“. Der Bausenat lässt dem Blatt zufolge nur mitteilen, dass die Genehmigung die Verpflichtung zu „regelmäßigen“ Kontrollen von Konstruktion und Einzelteilen vorgegeben habe.
Aufräumarbeiten können bald beginnen

Am Freitag war in einem Hotel das 16 Meter hohe Aquarium mit 1.500 Fischen geplatzt. Daraufhin ergoss sich eine Million Liter Wasser aus dem zerstörten Acrylglaszylinder unter anderem in das Hotel und auf die Straße. Zwei Menschen wurden leicht verletzt. Die Gäste waren danach in ein anderes Hotel gebracht worden. In dem Gebäudekomplex wurden mindestens sechs weitere Geschäfte beschädigt.

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