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Wirtschaftserschütterungen am 21. November 2025 – Eine neue Insolvenzwelle rollt durch Deutschland

geralt / Pixabay
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Am 21. November 2025 verzeichneten die Insolvenzgerichte bundesweit eine bemerkenswerte Häufung an Verfahren, die ein vielschichtiges Bild wirtschaftlicher Herausforderungen zeichnen. Zahlreiche Unternehmen aus Industrie, Handel, Gastronomie, Logistik sowie Gesundheits- und Dienstleistungsbranchen mussten den Gang zum Amtsgericht antreten. Die Aktenzeichen der Verfahren spiegeln eine neue Welle finanzieller Belastungen wider, die sich quer durch das Land zieht.

In Frankfurt am Main wurde unter dem Aktenzeichen 810 IN 392/25 A-33- die Aqua Security GmbH erfasst, deren Schwierigkeiten ein weiteres Zeichen für die angespannte Lage im Sicherheitssektor sind. Parallel dazu meldete in Köln die Bäderdienst Personal & Digital GmbH (Aktenzeichen 70a IN 149/25) Zahlungsschwierigkeiten – ein Hinweis darauf, dass selbst digitale Dienstleister von der allgemeinen Marktdynamik nicht verschont bleiben.

Im Norden traf es unter anderem Bremen, wo die CE-CON GmbH (Aktenzeichen 504 IN 17/25) betroffen ist, während in Leipzig das Elektrotechnikunternehmen CSC Elektro GmbH mit dem Aktenzeichen 403 IN 2263/25 in die vorläufige Insolvenz rutschte. Auch die Region Ravensburg blieb nicht verschont: Die Delphi Ostrach GmbH & Co. KG (Aktenzeichen 105 IN 591/25) musste sich gegen die finanzielle Schieflage stemmen.

Besonders auffällig ist die Häufung kleiner und mittelständischer Betriebe, die den wirtschaftlichen Belastungen nicht länger standhalten konnten. Dazu zählt die Die kleine Kneipe UG aus Moers (Aktenzeichen 39 IN 69/24), ebenso wie die DTL Dogrucu Transport & Logistik GmbH aus Limburg a. d. Lahn (Aktenzeichen 9 IN 37/25). Auch das technische Unternehmen emendo-tec GmbH aus Horn-Bad Meinberg (Aktenzeichen 50 IN 99/25) konnte seine Verbindlichkeiten nicht länger bedienen.

In Nürnberg wurde die FIXED GmbH (Aktenzeichen IN 1673/25) insolvent, während in Stuttgart mit der Forte GmbH (Aktenzeichen 7 IN 1747/25) ein weiterer Traditionsbetrieb ins Straucheln geriet. Saarbrücken meldete mit der freiRAUM³ Saar-Lor-Lux GmbH (Aktenzeichen 107 IN 23/25) eine Insolvenz an, die zeigt, dass auch innovative Geschäftsmodelle nicht immun gegenüber den aktuellen Marktbedingungen sind.

Im hohen Norden ist Pinneberg betroffen: Die GLB GmbH (Aktenzeichen 71 IN 248/25) konnte ihr wirtschaftliches Fundament nicht länger stabil halten. Ebenso traf es im Raum Reinbek die GS Gerüstbau Hamburg GmbH (Aktenzeichen 8 IN 144/25) – ein bezeichnendes Beispiel dafür, dass selbst das Baugewerbe in einigen Regionen unter Auftragsausfällen und Kostensteigerungen leidet.

Auch im Gesundheitswesen zeigen sich Risse. In Heidelberg wurde erneut ein Verfahren gegen das Krankenhaus Salem der Evangelischen Stadtmission registriert (Aktenzeichen 51 IN 788/25), was die Schieflage zahlreicher Gesundheits- und Sozialträger unterstreicht.

Darüber hinaus verzeichneten die Hamburger Gerichte mehrere Insolvenzen an einem einzigen Tag: die Kurierdienst Wolf UG (Aktenzeichen 67c IN 369/25), die MGM Cosmetics GmbH (Aktenzeichen 67c IN 454/25) sowie weitere Unternehmen wie der Reinigungsdienstleister aus Lübeck, die KRT Gebäudereinigung UG (Aktenzeichen 53a IN 263/25). Sie alle spiegeln die finanzielle Belastung wider, die sich in vielen Dienstleistungssegmenten aufbaut.

Ebenfalls betroffen sind Unternehmen aus Produktion und Handwerk: Die Karosserie und Lack Gebhardt GmbH aus Kressbronn (Aktenzeichen 111 IN 248/25) sowie die Schneider Treppen GmbH (Aktenzeichen 101 IN 1364/25) stehen exemplarisch für Handwerksbetriebe, die unter steigenden Kosten und Nachfragerückgängen leiden.

Auch soziale Träger geraten zunehmend unter Druck: Die St. Joseph-Krankenhaus gGmbH in Prüm (Aktenzeichen 9 IN 71/25) und das Pflegeunternehmen ReyFa GmbH in Bremen (Aktenzeichen 519 IN 8/25) verdeutlichen, dass selbst der Sozial- und Pflegebereich nicht vor der aktuellen Insolvenzwelle gefeit ist.

Ein besonderer Fokus liegt zudem auf Unternehmen, die in stark wettbewerbsorientierten Märkten tätig sind – etwa die Sportfabrik Remscheid GmbH (Aktenzeichen 509 IN 119/25) oder die preVent GmbH aus Limeshain (Aktenzeichen 60 IN 191/25). Sie stehen stellvertretend für Branchen, die aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten mit massiven Umsatzeinbrüchen kämpfen.

Auch im Einzelhandel und Konsumgüterbereich zeigen sich Brüche. Die Steinteppichhandel24 UG (Aktenzeichen 43 IN 1060/25) in Porta Westfalica sowie mehrere kleine Handelsunternehmen geraten zunehmend unter Druck.

Nicht zuletzt erreichte die Welle auch Münster, wo die Wissing Vermögensverwaltung GmbH (Aktenzeichen 70 IN 72/25) ein Verfahren einleiten musste – ein deutliches Zeichen dafür, dass finanzielle Schieflagen inzwischen selbst Vermögensverwaltungen treffen.

Der 21. November 2025 markiert damit einen weiteren Höhepunkt einer anhaltenden Insolvenzdynamik, die Deutschlands Wirtschaft quer durch alle Branchen fordert.

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