Und keiner weiß, wie hoch der Schaden wirklich ist … außer vielleicht die Einbrecher.
GELSENKIRCHEN – Eine Sparkassenfiliale wurde ausgeräumt wie ein leerer Kühlschrank nach einem Feiertagswochenende. In einem der spektakulärsten Bankeinbrüche der jüngeren deutschen Geschichte knackten bislang unbekannte Täter über 3.200 Schließfächer – und sorgten damit nicht nur für Fassungslosigkeit, sondern auch für Chaos vor der Tür.
Die Polizei geht bislang von einem Schaden in Höhe von rund 30 Millionen Euro aus – aber Obacht: Das ist nicht die tatsächliche Beute, sondern lediglich die Versicherungssumme, mit der die Fächer pauschal abgesichert waren. Der wirkliche Verlust könnte weitaus höher liegen. Oder, wie man in Gelsenkirchen jetzt wohl sagt: „Da fehlen mehr als nur ein paar Euros!“
😱 Sparkassen-Rodeo vor der Tür
Schon am Dienstagmorgen skandierten rund 200 frierende und fassungslose Kund:innen:
„Wir wollen rein, wir wollen rein!“
Die Polizei musste mit mehreren Streifenwagen anrücken, um Tumulte vor der Filiale im Stadtteil Buer zu verhindern. Eine Durchsage lief in Dauerschleife:
„Die Bank bleibt heute geschlossen. Informationen auf der Website der Sparkasse. Gehen Sie bitte nach Hause.“
(Was sich wie eine höfliche Version von „Nix zu holen, Leute!“ anhörte.)
🛠️ Einbruch wie aus einem Heist-Movie
Die Tat erinnert stark an einen Hollywood-Streifen:
- Zugang über ein Parkhaus ✔️
- mehrere Sicherheitstüren überwunden ✔️
- Wand zum Tresorraum durchbohrt ✔️
- Spezialbohrer im Einsatz ✔️
- Flucht mit hochmotorisiertem schwarzem Fahrzeug ✔️
- Maskierte Männer ✔️
- Geklautes Kennzeichen aus Hannover ✔️
Fehlt nur noch ein Soundtrack von Hans Zimmer.
💸 Und was ist mit dem Schaden?
Das große Fragezeichen: Wie hoch ist der tatsächliche Schaden?
Die Sparkasse weiß es (noch) nicht – und kann es auch nicht wissen. Banken haben keinen Einblick, was Kund:innen in ihren Schließfächern lagern. Laut Institut ist jedes Fach standardmäßig mit 10.300 € versichert – wer mehr drin hatte, hätte auch mehr versichern müssen. Ob das alle getan haben? Vermutlich nicht.
Also: Die oft zitierten 30 Millionen Euro sind eher eine Versicherungs-Schätzchenzahl, nicht die Beute selbst. Gold? Schmuck? Bargeld? Testament vom Opa? Alles weg – und möglicherweise viel mehr als versichert.
🔍 Ermittlungen laufen – Täter mit Taschen im Parkhaus gesichtet
Laut Polizei gibt es Hinweise auf mehrere Männer mit „großen Taschen“ im Parkhaus. (Wahrscheinlich nicht mit Sportklamotten gefüllt.) Die Spur führt zu einem schwarzen Wagen, der kurz nach dem Coup das Gelände verließ.
Besonders pikant: Schon am Samstag vor dem Einbruch wurde ein Brandalarm ausgelöst – gefunden wurde aber nix. Entweder war es ein Probelauf, oder die Täter haben schon mal geschaut, wie schnell Feuerwehr und Polizei wirklich sind.
🕵️♀️ Einbruch auf Rekordniveau?
Dieser Fall reiht sich in eine Liste deutscher Einbruchsklassiker ein:
- 2024: Lübeck, 300 Schließfächer, 18 Mio. Euro Verlust
- 2021: Norderstedt, 650 Fächer, mehr als 20 Mio. Euro Schaden
- 2013: Berlin, Tunnelraub durch 45 Meter langen Gang, 10 Mio. Euro Beute
Der Gelsenkirchener Fall könnte alle übertreffen, wenn sich der wahre Schaden herausstellt – was wohl Wochen oder Monate dauern wird. Vielleicht auch länger. Vielleicht nie. Vielleicht wissen es nur die Täter – und ihre Versicherungsberater.
🧾 Fazit:
- 💶 Versicherungssumme: 30 Millionen Euro
- ❓ Tatsächlicher Schaden: völlig unklar – potenziell weitaus höher
- 🧊 Nervenlage bei Betroffenen: gefroren
- 👮♂️ Polizei: ermittelt
- 🛠️ Sparkasse: repariert das Loch – und das Vertrauen
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