Gute Nachrichten für alle, die gerne im Minus leben: Überziehungszinsen bleiben herrlich hoch! Wer sein Girokonto überzieht, darf sich weiterhin auf die vermutlich teuerste Form der spontanen Geldbeschaffung freuen – direkt aus der Hölle der Bankkalkulation.
Schon innerhalb des offiziell genehmigten Disporahmens langen Banken kräftig zu: 11,31 Prozent Zinsen im Durchschnitt. Ein echtes Schnäppchen, findet vermutlich niemand. Aber keine Sorge, es wird noch besser!
Extra-Kosten? Aber gerne!
Wer so mutig ist, das Limit zu überschreiten, erhält zur Belohnung einen freundlichen Aufpreis von 4,26 Prozentpunkten. Das ergibt in der Spitze unfassbare 19,75 Prozent. Fast 20 Prozent – das klingt weniger nach Bank und mehr nach Kredit-Hai im Nadelstreifenanzug.
Aber selbstverständlich ist alles höchst offiziell:
Die Zahlen stammen aus einer seriösen Analyse des Vergleichsportals Verivox, das dafür 6.800 Girokonto-Modelle der BaFin ausgewertet hat. Also kein schlechter Scherz, sondern Realität.
Warum Geld sparen, wenn man Zinsen zahlen kann?
Überziehen Sie ruhig weiter – Banken danken es Ihnen von Herzen.
Vielleicht träumen Sie ja auch davon, irgendwann Zinsen in der Höhe einer ordentlichen Urlaubsreise zu zahlen, nur weil das Konto mal wieder „kurz“ ins Minus gerutscht ist.
Es ist schließlich wichtig, Traditionen zu pflegen:
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Bank verdient
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Kunde blutet
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alle sind glücklich (also, zumindest einer)
Fazit: Wer braucht schon günstige Kredite?
Wenn es darum geht, Verbraucher zur Kasse zu bitten, beweisen Banken seit Jahren beeindruckende Kreativität. Der Dispo zeigt: Man kann auch ohne Inflation arm werden.
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