Sie hing stolz im französischen Centre Pompidou Metz, von einem Stück Klebeband gehalten und mit einem Preisschild, das selbst Immobilien neidisch macht: sechs Millionen Dollar für eine Banane. Und jetzt? Weg. Gegessen. Schon wieder.
Wie französische Medien berichten, konnte ein niederländischer Besucher der Versuchung nicht widerstehen. Der Früchtedieb bekannte sich freimütig zur Tat: „Ich wollte einfach mal wissen, wie eine Banane schmeckt, die mehr kostet als mein gesamtes Studium.“ Verständlich – wer kann schon behaupten, Vitamin B mit einem Hauch von Luxus konsumiert zu haben?
Das Kunstwerk „Comedian“ des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan war damit nicht zum ersten Mal Ziel hungriger Kunstfreunde. Bereits 2019 wurde das Werk bei der Art Basel von einem Performance-Künstler verspeist – ganz in künstlerischer Absicht. 2023 griff ein Student in Seoul zu, angeblich wegen „Frühstücksmangel“. Die Banane als wiederkehrendes Opfer kreativer Kohldampfattacken.
Cattelan selbst bleibt cool. „Schade, dass er nur die Banane gegessen hat. Die wahre Kunst war das Klebeband!“ So oder so: Das Museum reagierte routiniert und klebte kurzerhand eine neue Banane an die Wand. Frisch, gelb, millionenschwer. Kunst mit Kalium – täglich wechselnd.
Merke: Wer sagt, Kunst sei nicht zum Anbeißen, war noch nie in Metz.
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