Herzklappenschwäche bleibt oft lange unbemerkt – doch früh erkannt kann sie behandelt werden. Die 77-jährige Linda Lopes aus Kalifornien erzählt ihre Geschichte.
Jahrzehntelang führte Linda Lopes, heute 77 Jahre alt, ein aktives Leben. Sie arbeitete 40 Jahre lang auf der familieneigenen Milchfarm, mähte ihren Rasen selbst und trug ihre Einkäufe eigenhändig ins Haus. Ein Arztbesuch stand selten auf dem Plan – sie fühlte sich gesund, war unabhängig, voller Energie.
Doch als ihre 98-jährige Mutter wegen eines chronischen Hustens untersucht wurde, änderte sich alles.
Ein stilles Warnsignal: Herzklappenschwäche bei der Mutter
Die Diagnose bei Lindas Mutter kam überraschend: eine schwere Herzklappenerkrankung, medizinisch als Aortenklappenstenose bezeichnet. Die Herzklappe war stark verkalkt, der Blutfluss eingeschränkt – ein gefährlicher Zustand. Die Mutter verstarb noch vor Beginn einer Behandlung.
Für Linda war das ein Weckruf. Sie erinnerte sich, dass ein Arzt ihr vor Jahren von einem Herzgeräusch berichtet hatte – damals ohne akuten Handlungsbedarf. Nun wollte sie Klarheit.
Symptome übersehen: „Ich dachte, das ist einfach das Alter“
Linda sprach mit ihrem Arzt – sie fühlte sich eigentlich gut, nur ab und zu kurzatmig. Doch beim kurzen Spaziergang mit der Ärztin den Hügel hinauf wurde schnell klar: Linda konnte kaum noch gleichzeitig gehen und sprechen.
„Ich war außer Atem – das war nicht normal“, erinnert sie sich.
Die Diagnose: schwere Aortenklappenstenose, eine Form der Herzklappenschwäche, die schleichend fortschreitet und unbehandelt lebensgefährlich ist.
Was ist Aortenklappenstenose?
Herzklappenerkrankungen, insbesondere die Aortenstenose, betreffen viele Menschen über 65. Sie entsteht durch Verkalkung der Herzklappe, die dadurch nicht mehr vollständig öffnet. Das Herz muss härter arbeiten, um genug Blut durch den Körper zu pumpen – auf Dauer eine enorme Belastung.
Typische Symptome:
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Kurzatmigkeit
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Schwindel
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Müdigkeit
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Herzgeräusche
Oft werden diese Anzeichen fälschlich als altersbedingt abgetan – und bleiben lange unentdeckt.
„Besonders Frauen erhalten die Diagnose oft später“, erklärt Kardiologin Dr. Megan Coylewright. „Deshalb ist es so wichtig, auf den eigenen Körper zu hören – auch wenn man sich noch relativ gesund fühlt.“
Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung
Nach der Diagnose wurde Linda von einem spezialisierten Herzklappen-Team betreut. Gemeinsam entschied man sich für ein TAVI-Verfahren (Transkatheter-Aortenklappenimplantation) – ein schonender, minimalinvasiver Eingriff, bei dem die neue Klappe über einen Katheter eingesetzt wird. Eine große Operation war nicht nötig.
„Ich hatte keine Angst. Die Ärzte haben mich ernst genommen und alles gut erklärt“, so Linda.
Wenige Wochen später war sie wieder im Garten, erledigte Hausarbeit und verbrachte Zeit mit ihrem Mann.
„Ich fühle mich wieder wie ich selbst.“
Früherkennung rettet Leben
Herzklappenversagen kann tödlich verlaufen, wenn es nicht behandelt wird. Deshalb ist es entscheidend, frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen – besonders für Menschen ab 65 Jahren.
Ein einfacher Abhörtest mit dem Stethoskop kann erste Hinweise liefern, bei Verdacht folgt ein Herzecho (Ultraschall). Bei rechtzeitiger Diagnose kann mit modernen Verfahren wie TAVI sehr gut geholfen werden – ohne große Operation.
„Ich bin kein Fan von Arztbesuchen – aber das war wichtig“
Linda hat inzwischen auch ihren Bruder und ihre Schwester motiviert, sich untersuchen zu lassen. Sie erzählt ihre Geschichte, um andere zu ermutigen:
„Wenn ich das kann, kann es jeder. Man muss keine Angst haben – lieber einmal zu viel zum Arzt gehen als zu spät.“
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