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Wenn Besinnlichkeit zur Gefahr wird: Warum Weihnachten eine Hochsaison für Wohnungsbrände ist

geralt (CC0), Pixabay
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Kerzenlicht, funkelnde Lichterketten und festlich geschmückte Christbäume sorgen in der Weihnachtszeit für eine besondere Atmosphäre. Doch genau diese Elemente erhöhen jedes Jahr das Risiko für gefährliche Wohnungsbrände erheblich. Davor warnt das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) eindringlich: Ein trockener Adventkranz oder ein Christbaum kann innerhalb von rund 20 Sekunden in Vollbrand stehen.

Tödliche Statistik hinter festlicher Kulisse

Eine aktuelle Erhebung des KfV zeigt, wie ernst die Lage ist. Im vergangenen Jahr kamen in Österreich 43 Menschen bei Bränden ums Leben. Besonders zur Weihnachtszeit steigt die Zahl der Brandereignisse deutlich an. Grund dafür ist der vermehrte Einsatz von offenem Feuer, dekorativer Beleuchtung und Heizgeräten – oft kombiniert mit Ablenkung, Hektik oder Müdigkeit.

Zu den häufigsten Ursachen von Wohnungsbränden zählen:

  • unbeaufsichtigte Kerzen auf Adventkränzen oder Christbäumen

  • glimmende Zigaretten

  • überhitztes Fett in der Küche

  • Gegenstände, die auf einer eingeschalteten Herdplatte vergessen werden

Gerade trockene Tannenzweige wirken dabei wie ein Brandbeschleuniger.

Analyse zeigt gefährliche Fehlreaktionen

Besonders alarmierend sind die Ergebnisse einer Verhaltensanalyse bei über 830 Brandfällen. Laut KfV reagieren viele Menschen im Ernstfall falsch:

  • Drei Viertel der Betroffenen setzten keinen Notruf ab.

  • Rund 60 Prozent versuchten, das Feuer selbst zu löschen – oft ohne geeignete Mittel oder ausreichende Einschätzung der Gefahr.

Armin Kaltenegger vom Kuratorium für Verkehrssicherheit erklärt, dass es zur Weihnachtszeit regelmäßig zu einer Häufung von Bränden komme. Offenes Feuer in Form von Kerzen sei dabei der zentrale Risikofaktor. Regionen wie Kärnten lägen zwar im Durchschnitt, seien aber ebenfalls betroffen.

Feuerwehr: Alarmieren steht immer an erster Stelle

Der Kommandant der Hauptfeuerwache Villach, Harald Geissler, betont, dass das richtige Verhalten entscheidend ist. Die Reihenfolge im Brandfall sei klar:

  1. Alarmieren

  2. Retten

  3. Löschen

Ob ein Löschversuch sinnvoll ist, hängt stark von der Situation ab. Sind mehrere Personen anwesend, können Aufgaben verteilt werden: Eine Person ruft die Feuerwehr, eine bringt Menschen in Sicherheit, eine weitere versucht – falls gefahrlos möglich – den Brand einzudämmen.

Ist man allein, kann ein kleines Feuer in der Entstehungsphase unter Umständen selbst gelöscht werden. Ist der Brand jedoch bereits fortgeschritten, gilt: sofort raus, Türen schließen, Abstand gewinnen. Geschlossene Türen können die Ausbreitung von Feuer und Rauch deutlich verlangsamen.

Vorsicht ist der beste Brandschutz

Die Weihnachtszeit lebt von Ruhe, Wärme und Gemeinschaft – doch Unachtsamkeit kann fatale Folgen haben. Das KfV und die Feuerwehr rufen daher zu besonderer Aufmerksamkeit auf: Kerzen niemals unbeaufsichtigt brennen lassen, Lichterketten regelmäßig prüfen, Rauchmelder installieren und das eigene Verhalten im Ernstfall kennen.

Denn oft entscheidet nicht die Technik, sondern besonnenes Handeln darüber, ob ein gemütlicher Abend harmlos endet – oder in einer Katastrophe.

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