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Weniger Instagram & TikTok: Studie zeigt deutliche Verbesserungen für die Psyche

kreatikar (CC0), Pixabay
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Die psychische Belastung junger Menschen nimmt seit Jahren zu – und Social Media spielt dabei nachweislich eine wachsende Rolle. Eine neue wissenschaftliche Untersuchung der Harvard Medical School liefert nun weitere, eindrucksvolle Belege: Bereits eine Woche nahezu ohne Soziale Netzwerke kann Angst, depressive Symptome und Schlafprobleme spürbar reduzieren.

Weniger Social Media – deutlich weniger Belastung

Für die im Fachjournal JAMA veröffentlichte Studie wurden rund 300 junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren gebeten, ihre Nutzung von Instagram, TikTok, Snapchat, Facebook & X auf ein Minimum zu reduzieren. Das Ergebnis:

  • Angstsymptome sanken um 16 %

  • Depressive Symptome gingen um 24 % zurück

  • Schlafprobleme reduzierten sich um rund 15 %

Die tägliche Nutzungsdauer fiel im Schnitt von knapp zwei Stunden auf nur noch etwa 30 Minuten.

Interessant: Entscheidend war nicht allein die Bildschirmzeit – sondern wie belastend die Teilnehmer ihre Nutzung subjektiv empfanden. Wer Social Media als problematisch einschätzt, profitiert besonders stark von einer kurzen Pause.

„Schon sieben Tage Pause wirken – und überraschend schnell“

Studienleiter John Torous von der Harvard Medical School betont, dass die Effekte rasch und erheblich seien. Selbst eine kurze Auszeit könne einen „Reset“ ermöglichen – weniger Vergleichsdruck, weniger Ablenkung, weniger Reizüberflutung.

Meta soll interne Studie mit ähnlichen Ergebnissen gestoppt haben

Fast zeitgleich tauchen brisante Vorwürfe gegen Meta auf. Gerichtsakten zufolge soll der Konzern eine interne Studie aus dem Jahr 2020 abgebrochen haben, die zu sehr ähnlichen Ergebnissen gekommen war. Das interne Projekt „Project Mercury“ zeigte demnach:

  • weniger Depression

  • weniger Einsamkeit

  • weniger Angst

  • weniger Druck durch soziale Vergleiche

… wenn Nutzer eine Woche auf Instagram und Facebook verzichteten.

Statt die Ergebnisse zu veröffentlichen, habe Meta das Projekt eingestellt – angeblich, so Meta, wegen „methodischer Mängel“. Kritiker halten dagegen, der Konzern habe aus Sorge um das Nutzerwachstum gehandelt.

Die Enthüllungen sind Teil einer Sammelklage von Schulbezirken in den USA gegen Meta, Google, TikTok und Snapchat. Der Vorwurf: Die Unternehmen hätten gezielt Maßnahmen unterlassen, um Kinder und Jugendliche zu schützen, um das eigene Wachstum nicht zu gefährden. Eine gerichtliche Anhörung ist für den 26. Januar angesetzt.

Was die Ergebnisse für die Gesellschaft bedeuten

Die neue Studie und der Meta-Skandal werfen erneut die Frage auf, wie stark Social-Media-Plattformen das psychische Wohlbefinden beeinflussen – und welche Verantwortung die Anbieter tragen.

Immer mehr Experten fordern:

  • Regulierung algorithmischer Empfehlungssysteme

  • Altersgerechte Sicherheitssysteme

  • Transparenz über interne Forschungsergebnisse

  • Einschränkungen bei Tracking und personalisierter Werbung für Minderjährige

Gleichzeitig zeigen die Harvard-Daten, dass die Nutzer selbst Handlungsspielräume haben – und dass schon kleine Pausen helfen können, die mentale Belastung deutlich zu reduzieren.

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