Welle von Insolvenzanträgen am 2. September 2025 – Zahlreiche Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen betroffen

Aktenzeichenübersicht: 8 IN 154/25 bis 15 IN 125/25

Am 2. September 2025 ist es zu einer auffälligen Häufung von Insolvenzantragsverfahren gekommen. Gleich 25 Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet, darunter sowohl mittelständische Betriebe als auch namhafte Akteure, mussten beim jeweils zuständigen Amtsgericht einen Insolvenzantrag stellen oder sahen sich mit einem solchen konfrontiert. Die Spanne reicht von Bau- und Handwerksfirmen über Dienstleister und Logistiker bis hin zu Unternehmen aus der Pflegebranche und der Kommunikationstechnologie.

Besondere Aufmerksamkeit erregt das Verfahren um die CG Elementum AG (Aktenzeichen: 3616 IN 3783/25), ein prominentes Immobilienunternehmen innerhalb der Gröner Group, das beim Amtsgericht Charlottenburg unter vorläufige Insolvenzverwaltung gestellt wurde. Die wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung könnten weitreichend sein, da das Unternehmen eine zentrale Rolle im Segment nachhaltiger Projektentwicklung spielte.

Auch die Cenntro Automotive Europe GmbH (80 IN 531/25, Amtsgericht Bochum), aktiv im Bereich Elektromobilität, zählt zu den bekannteren Namen, deren wirtschaftliche Existenz aktuell auf dem Spiel steht. In Reinbek wurde für die SystecBau GmbH (8 IN 154/25, AG Lübeck) ein Verfahren eröffnet – ebenfalls ein Indiz für die krisenhafte Lage in Teilen der Bauwirtschaft.

Zu den weiteren betroffenen Unternehmen zählen u. a.:

• DATABAU Neuss GmbH (501 IN 175/25, AG Düsseldorf)

• Flix Logistik und Service GmbH (15 IN 86/25, AG Syke)

• FPM Wohnungs- und Gewerbebau GmbH & Co. KG (10 IN 144/24, AG Wilhelmshaven)

• INSIGNIS Agentur für Kommunikation GmbH (909 IN 27/25-4-, AG Hannover)

• Team Logistik Services GmbH (67h IN 235/25, AG Hamburg)

• Vistafon GmbH (1507 IN 3121/25, AG München)

Auffällig ist auch die geografische Streuung der Verfahren – von Hamburg über Magdeburg, Gera, Freiburg im Breisgau, Frankfurt am Main und Dortmund bis nach Landshut. Dies zeigt, dass wirtschaftliche Schwierigkeiten derzeit nicht auf bestimmte Regionen oder Branchen beschränkt sind.

Die betroffenen Unternehmen stammen aus einem breiten Branchenspektrum:

• Baugewerbe: Dotzler Fenster- und Türen Amberg GmbH, Fausten-Hochbau GmbH

• Pflege und Soziales: KK Pflegedienst Kisser UG

• Transport und Logistik: Taxi Service Boweg GmbH, Team Logistik Services GmbH

• Gastronomie und Handwerk: Metzgerei Hans Müller-Herkommer GmbH, Pizzeria Fratelli GmbH

• Technologie und Kommunikation: kelviplast-itech GmbH, INSIGNIS Agentur, Vistafon GmbH

In vielen dieser Verfahren wurde bereits ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Das jeweilige Insolvenzgericht prüft nun, ob genügend Masse vorhanden ist, um ein reguläres Verfahren zu eröffnen. Erst danach entscheidet sich, ob Sanierungen eingeleitet, Unternehmen zerschlagen oder ganz vom Markt verschwinden.

Die Vielzahl an Insolvenzen innerhalb eines einzelnen Tages gibt einen ernsten Hinweis auf den wirtschaftlichen Druck, dem besonders kleine und mittlere Unternehmen derzeit ausgesetzt sind – sei es durch gestiegene Zinsen, Fachkräftemangel, Lieferengpässe oder ausbleibende Aufträge. Besonders in der Bau-, Logistik- und Dienstleistungsbranche scheint die wirtschaftliche Belastungsgrenze mancherorts erreicht.

Die Entwicklung dürfte in den kommenden Wochen weiter aufmerksam verfolgt werden – sowohl durch Gläubiger, Investoren und Mitarbeitende als auch durch die Politik.

Hier die Insolvenzbekanntmachungen: