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Wegen Problemen im Wasserwerk: Richmond (Virginia) weitet Abkochgebot aus

Pexels (CC0), Pixabay
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Die Stadt Richmond im US-Bundesstaat Virginia hat am 27. Mai eine Abkoch-Empfehlung für Leitungswasser ausgesprochen, die mittlerweile auf mehrere Stadtteile ausgeweitet wurde. Hintergrund ist ein technisches Problem in der örtlichen Wasseraufbereitungsanlage, das die Trinkwasserqualität beeinträchtigt hat.

Wie die Stadtverwaltung mitteilte, kam es in den frühen Morgenstunden zu einem betrieblichen Zwischenfall. Die Wasserqualität des Rohwassers hatte sich verschlechtert, was zur Verstopfung mehrerer Filter führte. Zwar wurde das Problem zunächst behoben, doch nachdem die Anlage wieder mit voller Leistung betrieben wurde, verstopften die Filter erneut.

Ab 11 Uhr Ortszeit wurde daher eine offizielle Abkochempfehlung für mehrere Stadtteile nördlich des James River ausgesprochen, später am Abend wurde sie auf weitere Teile der Stadt – darunter auch südliche Bezirke und Teile der Innenstadt – ausgeweitet. Betroffene Haushalte können mit einem vollständigen oder teilweisen Ausfall der Wasserversorgung sowie mit Druckverlusten rechnen.

Laut Stadtverwaltung kann die Empfehlung erst aufgehoben werden, wenn das Wassersystem vollständig stabilisiert ist und zwei mikrobiologische Tests im Abstand von etwa 16 Stunden keine Beanstandungen mehr ergeben.

Empfehlungen für den Alltag

Die Stadt rät allen Betroffenen, Leitungswasser vor der Nutzung mindestens drei Minuten lang abzukochen – etwa zum Trinken, Zähneputzen, Kochen, Geschirrspülen oder dem Waschen von Obst und Gemüse. Auch Wasser aus öffentlichen Trinkbrunnen soll nicht verwendet werden. Zudem werden die Bürger gebeten, den Wasserverbrauch auf das Nötigste zu beschränken – etwa durch kürzere Duschzeiten und das Verschieben von Wäsche- oder Geschirrspülgängen.

Rückschläge für Gastronomie und Gewerbe

Viele Restaurants, Cafés und Bars mussten ihre Öffnungszeiten einschränken oder sogar vorübergehend schließen. Viele Betriebe kämpfen noch immer mit den finanziellen Folgen einer ähnlichen Wasserkrise im Januar dieses Jahres, als es aufgrund eines Stromausfalls in der Anlage bereits zu einem großflächigen Ausfall der Wasserversorgung kam.

Ein im April veröffentlichter Bericht des Gesundheitsministeriums von Virginia machte damals deutliche Wartungs- und Organisationsmängel im Wasserversorgungssystem von Richmond verantwortlich. Gouverneur Glenn Youngkin kritisierte, das damalige Versorgungschaos sei vermeidbar gewesen und forderte die Stadt auf, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle künftig zu verhindern.

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