Washington und Kiew stehen kurz vor dem Abschluss eines wirtschaftlich und politisch brisanten Abkommens: Ein geplanter Deal zwischen den USA und der Ukraine soll amerikanischen Unternehmen Zugang zu den wertvollen Mineralvorkommen der Ukraine verschaffen – darunter Graphit, Titan, Lithium und seltene Erden.
Die Einigung wurde ursprünglich für Februar erwartet, doch ein öffentlich ausgetragener Streit zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus ließ das geplante Abkommen platzen. Erst ein am 18. April veröffentlichter Memorandumsentwurf brachte wieder Bewegung in die Gespräche.
Laut der aktuellen Version des Memorandums beabsichtigen die USA und die Ukraine, einen gemeinsam verwalteten Investitionsfonds zur Wiederaufbauhilfe der Ukraine zu schaffen. Die bisherige Version aus dem Februar – die nie offiziell, aber von ukrainischen Medien veröffentlicht wurde – sah vor, dass 50 % der künftigen Einnahmen aus staatlichen Rohstoffen in diesen Fonds fließen.
Konkrete Details fehlen im neuen Text allerdings. Begriffe wie „Mineralien“ oder „Sicherheitsgarantie“ sucht man vergeblich. US-Finanzminister Scott Bessent bestätigte jedoch, dass das neue Abkommen weitgehend auf dem 80-seitigen Entwurf von Februar basiert.
Trump sieht den Deal offenbar auch als Kompensation für US-Militärhilfen, sprach öffentlich davon, dass die Ukraine „die Karten nicht in der Hand“ habe und drohte mit Rückzug, falls kein Deal zustande käme.
Die Ukraine verfügt laut eigenen Angaben über rund 5 % der weltweiten Reserven an kritischen Rohstoffen, darunter:
19 Millionen Tonnen Graphit – wichtig für Batterien in E-Autos
Titan und Lithium
Seltene Erden, die in Rüstung, Elektronik und Windkraft verwendet werden
Ein Problem: Ein großer Teil der Ressourcen liegt in von Russland besetzten Gebieten. Nach Angaben der ukrainischen Regierung sind dort Rohstoffe im Wert von 350 Milliarden Dollar blockiert.
Beide Seiten wollen die Verhandlungen bis 26. April abschließen. Trump sprach sogar von einer Unterzeichnung am 24. April.
Ob das tatsächlich passiert, hängt auch davon ab, ob man sich über kritische Punkte wie Sicherheitszusagen und Anteil der US-Kontrolle an ukrainischer Infrastruktur einigen kann.
Putin reagierte gelassen – und bot amerikanischen Firmen prompt Investitionen in den von Russland besetzten „neuen historischen Territorien“ an. Russland habe ohnehin „wesentlich mehr“ dieser Rohstoffe, ließ er verlauten.
Fazit: Der Deal ist wirtschaftlich hochinteressant, politisch heikel – und inmitten eines andauernden Krieges ein Spiel mit sehr hohem Einsatz.
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