„Was bedeutet die Insolvenz von ELARIS für die Fahrzeugbesitzer?“
Interview mit Verbraucheranwalt Maurice Högel
Interviewer: Herr Högel, die ELARIS AG hat gestern Insolvenz angemeldet. Was bedeutet das für die Kunden des Unternehmens?
Maurice Högel: Die Insolvenz von ELARIS ist ein schwerer Schlag für Käufer der Fahrzeuge. Besonders problematisch ist, dass ELARIS keine eigenen Autos entwickelt hat, sondern Modelle chinesischer Hersteller wie Dongfeng, Beijing Auto oder Skywell importierte und mit eigener Software anpasste. Die große Frage ist nun: Wer übernimmt künftig die Wartung und den Support?
Probleme für Bestandskunden
Interviewer: Welche konkreten Probleme drohen den Besitzern von ELARIS-Fahrzeugen?
Maurice Högel: Betroffene müssen mit folgenden Schwierigkeiten rechnen:
- Software-Updates & Online-Dienste: Falls ELARIS-Server abgeschaltet werden, könnten Over-the-Air-Updates (OTA) ausfallen. Auch die ELARIS-App könnte nicht mehr funktionieren.
- Diagnose- & Wartungssoftware: Werkstätten könnten Probleme bekommen, wenn es keine Software-Updates oder Diagnose-Tools mehr gibt.
- Ersatzteile: Da die Autos eigentlich chinesische Modelle sind, ist unklar, ob Kunden direkt auf Ersatzteile zugreifen können.
- Wertverlust: Fahrzeuge von insolventen Herstellern verlieren oft rapide an Wert, weil unklar ist, ob sie langfristig nutzbar bleiben.
Kann der Insolvenzverwalter die restlichen Fahrzeuge noch verkaufen?
Interviewer: ELARIS hatte vor der Insolvenz noch Fahrzeuge auf Lager. Können diese überhaupt noch verkauft werden?
Maurice Högel: Theoretisch ja – aber es gibt große Hürden. Der Insolvenzverwalter könnte versuchen, die Fahrzeuge aus dem Restbestand zu verkaufen. Allerdings gibt es mehrere Probleme:
- Fehlende Garantieleistungen – Kunden könnten abgeschreckt sein, weil unklar ist, ob es noch Garantien oder Serviceleistungen gibt.
- Software-Support ungewiss – Falls die Server oder Cloud-Dienste von ELARIS abgeschaltet werden, könnten Funktionen wegfallen.
- Wertverlust – Käufer werden sich fragen, ob es langfristig klug ist, ein Fahrzeug von einem insolventen Hersteller zu erwerben.
Interviewer: Gibt es trotzdem Interessenten?
Maurice Högel: Möglich wäre, dass Händler oder Leasingfirmen größere Posten übernehmen – aber zu stark reduzierten Preisen. Auch Privatkunden könnten sich für ein Schnäppchen interessieren, wenn der Preis deutlich unter dem ursprünglichen Listenpreis liegt. Wer sich für ein ELARIS-Fahrzeug interessiert, sollte sich aber genau informieren, welche Funktionen auch ohne Hersteller-Support weiter funktionieren.
Was können betroffene Kunden jetzt tun?
Interviewer: Was raten Sie den Kunden, die bereits ein ELARIS-Fahrzeug besitzen?
Maurice Högel:
- Vertrag & Garantie prüfen – Falls das Auto über einen Händler gekauft wurde, könnte dieser noch haften.
- Chinesische Hersteller kontaktieren – Manche Modelle sind fast baugleich mit in China erhältlichen Fahrzeugen. Es könnte sich lohnen, direkt beim Originalhersteller nach Ersatzteilen oder Software zu fragen.
- Online-Community nutzen – In Foren oder sozialen Netzwerken könnten sich Lösungen für Software- und Wartungsprobleme finden.
- Rechtliche Beratung einholen – Wer finanzielle Ansprüche geltend machen will, sollte einen Anwalt oder eine Verbraucherzentrale kontaktieren.
Interviewer: Vielen Dank für Ihre Einschätzung, Herr Högel.
Maurice Högel: Sehr gern. Ich hoffe, dass für die betroffenen Kunden bald Klarheit herrscht.
Ja, endlich mal ein Artikel der einige Fragen beantwortet. Des Weiteren habe ich trotzdem noch eine Frage jetzt wo ein paar Monate vergangen sind. Lohnt sich denn jetzt noch einen Kauf eines Elaris Fahrzeugs oder sollte man eher die Finger von lassen? Gibt es schon Erfahrung von Besitzern ?