Bundesgesundheitsministerin Nina Warken plant eine deutliche Verschärfung der Abgaberegeln für medizinisches Cannabis. Laut einem aktuellen Gesetzentwurf soll die Verschreibung künftig nur noch nach einem persönlichen Arztgespräch möglich sein – entweder direkt in der Praxis oder im Rahmen eines Hausbesuchs. Digitale Konsultationen, etwa per Videosprechstunde, sollen für die Ausstellung entsprechender Rezepte nicht mehr ausreichen.
Darüber hinaus sieht der Entwurf vor, dass medizinisches Cannabis nicht mehr per Versandhandel erhältlich sein darf. Stattdessen soll die Abgabe ausschließlich vor Ort in Apotheken erfolgen. Ziel sei es, den medizinisch begründeten Einsatz von Cannabis klarer vom Freizeitkonsum abzugrenzen und potenziellen Missbrauch zu erschweren, heißt es aus Kreisen des Gesundheitsministeriums.
Die geplanten Änderungen stoßen bereits im Vorfeld auf Kritik von Patient:innenverbänden und Apothekern. Sie befürchten eine Verschlechterung der Versorgung, insbesondere für chronisch Erkrankte, die auf die Medikamente angewiesen sind und in ländlichen Regionen oft keine wohnortnahe Apotheke oder Facharztpraxis finden.
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